Trail Petit Ballon 2016: Wenn es läuft.

Trail Petit Ballon 2016: Wenn es läuft.

21. März 2016

3.000 Teilnehmer, viele Kilometer Forststraßen und einige Staus auf dem Trail. Alles Gründe um den Start beim Trail du Petit Ballon sein zu lassen. Und doch ist es meine dritte Teilnahme in Folge. Nicht nur wegen des Sekts im Starterpaket.

Gipfel des Petit Ballon mit der Marien-Statue

Gipfel des Petit Ballon mit der Marien-Statue. Wegen dieses Fotos solltest du den kompletten Text lesen. Auflösung mit Schmunzeln garantiert.

Sonntag früh 5 Uhr: Der Wecker reisst mich aus dem Schlaf und ich weiss nicht recht warum ich in der dunklen Nacht aufstehen sollte. Zum Glück fällt es mir aber mit dem zweiten, und letzten, Wecker wieder ein: Renntag!

Vielleicht wäre es doch besser gewesen schon gestern anzureisen. Doch irgendwie fand ich kein Hotel und die Begründung „Test für Madeira, da musst du auch so früh raus und dann laufen“ gefiel mir.

Zusammen mit Herbert, Peter und Marcel queren wir den Schwarzwald und das Rheintal um kurz vor acht Uhr in Rouffach anzukommen. Die Startnummer und das Starterpaket, Nudeln und Sekt, ist schnell besorgt. Umziehen und ab zum Start.

Startaufstellung in Rouffach

Startaufstellung in Rouffach

Mitten im Pulk

Im letzten Jahr waren es auch über 1.000 Starter auf der großen Runde und auch heute war wieder der Massenauflauf perfekt. Eigentlich viel zu viel für mich. Ich mag es eher übersichtlich. Die ersten Kilometer werden wieder sehr hektisch. Franzosen und Italiener sind da etwas komisch drauf. Mich nervt es nur und so reihe ich mich sehr weit hinten ein. Als ASICS Frontrunner natürlich gegen die Übersetzung, doch ich wurde nicht gewählt weil ich Podestambitionen habe (Ausser es werden Gewichtsklassen eingeführt. Oder Größeneinteilungen. ZBsp Ü200cm. Da wäre ich ein Gewinner).

Viele bekannte Gesichter. Das erste große Rennen des Jahres nahe der deutschen Grenze wird jedes Jahr auch gerne von den Deutschen genutzt um zu sehen ob die Form den Winter überlebt hat.

Im Pulk duch die Weinberge

Im Pulk duch die Weinberge

Der Startschuß fällt und wie die letzten Jahre zuvor fast verpasst (weil gequatscht). Langsam setzen sich die vielen Läufer in Bewegung und es geht ein Stück durch Rouffach bis der Tross in die Weinberge biegt. Bedingt durch die über 1.000 Starter kommt es an Engstellen immer wieder zum Stocken. War ich vor zwei Jahren noch extrem genervt, liess ich es jetzt geschehen und nutze die Zeit um ein wenig zu rechnen und die Strecke im Kopf einzuteilen.

2015 hatte ich 7:04h benötigt. Laut meiner Planung im Raceplanner wollte ich es heute in unter 6:45h schaffen. Ein ambitioniertes Ziel. Entscheidend wird der Aufstieg zum Petit Ballon. Dort liess ich letztes Jahr viel Zeit liegen.

Durch die Weinberge

Durch die Weinberge. Bei gutem Wetter sieht man von hier den Petit Ballon.

Neues Equpiment direkt auf 52km testen. Klar.

Während ich im Pulk mit trotte muss ich über einige Bemerkungen vor dem Start nachdenken: „Cool, die Klamotten und Schuhe sind da. Aber damit willst du jetzt gleich rennen?“ Ja die Ausrüstung von Asics ist die Woche gekommen und ich wollte es unbedingt anziehen. Ein wenig stolz bin ich ja schon. Am Freitag habe ich die Schuhe und Hosen auf sechs Kilometern getestet und es fühlte sich gut an. Aber über 52km? Alles brandneu? Wird es scheuern oder weh tun? Passt es überhaupt?

Klar! Ich gebe mich optimistisch. Und irgendwann muss ich es für Madeira testen. Warum also nicht heute.

1.500 Läufer am Start des Trail Petit Ballon

1.500 Läufer am Start des Trail Petit Ballon

Quer durch die Weinberge hat sich das Feld bereits in die Länge gezogen. Ein paar Mal sehe ich Horst und wir quatschen etwas. Wie immer kommt es dann bei der Einmündung in ein enges Stück zum Stau. Dies wusste ich und lief entsprechend die ersten Kilometer etwas lockerer. Warm-laufen.

Wie jedes Jahr: Stau am ersten Trail

Wie jedes Jahr: Stau am ersten Trail

Erfreut bin ich das heute der Stau kürzer ausfällt und wir doch noch rasch wieder ins rennen kommen. Nach einem kurzen Downhill wird der Weg wieder breiter und ich kann anfangen mein Tempo zu laufen.

Downhill in den Weinbergen

Downhill in den Weinbergen

Es fühlt sich sehr gut an. Ohne Probleme oder hohem Puls kann ich bergauf schnell gehen und auf den flacheren Passagen rennen. Skepsis macht sich breit: Ist es nur weil ich noch frisch bin oder bin ich tatsächlich gut drauf?

Ich traue mir nicht.

Das Tempo bleibt gedrosselt ohne aber zu gehen. Auch bei Anstiegen versuche ich es mit leichtem Trab. Es kommt bei Kilometer Acht noch ein Anstieg bei welchem es immer zu Stau kommt. Bis dorthin eher locker.

Uphill im Wald

Uphill im Wald

Erste Verpflegung Schauenburg: Zwischenbilanz

10.2 km sind gelaufen. Der Stau im Wald war heute auch erträglich und führte vielleicht zu zwei Minuten Verlust. Aber es gab nochmal eine kurze Ruhephase zum Luft holen. So konnte ich dann auch dem Tempo auf dem folgenden Single-Trail bis zur Verpflegung Schauenburg folgen. Schnell ging es voran. Und ich locker bei einem 6er Schnitt mithaltend. Ich glaube da geht was.

Ein kleiner Stau beim Uphill im Wald

Ein kleiner Stau beim Uphill im Wald

Lange Zeit schon war ich immer in der Nähe von Arsene. Den Schweizer treffe ich schon lange bei diversen Wettkämpfen und weiß das er am Berg stark ist. Heute klemme ich mich wie ein Terrier an seine Waden.

Zwischenzeit: 1:19:43

Punktlandung! 1:20h hatte ich geplant. Ein Becher Iso und zusammen mit Arsene verlasse ich die Station. Dicht beieinander geht es bis zur zweiten Verpflegung in Osenbach. Es läuft gut. Gefühlt laufe ich mehr und schneller als im letzten Jahr. Ich kämpfe. Will an Arsene dran bleiben. Schaffe es auch gut. Im Downhill kann ich mir einen kleinen Vorsprung heraus laufen.

Im letzten Jahr überholten mich hier die Top 3 der 25km Strecke, welche eine Stunde nach uns starteten. Heute kam niemand. Ich muss schneller sein! Oder die Top 3 langsamer.

Die Verpflegung in Osenbach ist in einer Scheune und ich bunkere Kuchen in meinem Rucksack, trinke zwei Becher Wasser und stoppe die Uhr: 2:07:03. Geplant: 2:09h

Immernoch perfekt im Plan. Doch jetzt kommt das eckligste Stück welches mir in 2015 den Zahn gezogen hat. Durch Osenbach und an Weiden entlang mampfe ich den Kuchen und spüle ihn mit Wasser runter. Kräfte tanken bevor es auf den Berg geht.

Miepmiep!!!

Da vorne ist die Abbiegung. Jetzt geht es auf drei Kilometern über 400 Höhenmeter im Wald nach oben. Ich reihe mich ein und nehme den Takt meines Vorderläufers an. Arsene ist ein Stück hinter mir. Vielleicht kommt er noch.

Komisches Gefühl. Es geht bergauf und das Gefühl macht sich breit der Vordermann ist zu langsam. Probieren kann ich es ja mal. Ein kurzer Zwischenschritt und ich bin vorbei. Manchmal sind lange Beine doch von Vorteil.

Langsam komme ich in Tritt und finde meinen Takt. Der Überholte ist bereits weit hinter mir und ich laufe auf eine Gruppe auf. Fast schon in Selbstüberschätzung gehe ich rasch an ihnen vorbei und gewinne an Fahrt. Es läuft. Meine Atmung geht schnell, doch der Puls ist akzeptabel und gleichmäßig. Ich halte mein Tempo … und überhole immer mehr Läufer.

Der lange Anstieg im Wald

Der lange Anstieg im Wald

Irgendwann ist jedoch Schluß. Aber nicht weil ich nicht mehr kann, sondern weil vor mir eine große Gruppe ist und der Trail so schmal das ein überholen nur schwierig und mit größerer Kraftanstrengung verbunden wäre. Eingereiht wird die Zeit genutzt um etwas zu essen und zu trinken. Stärkung für das was noch kommt.

Am Ende des Anstieges steht eine junge Dame und klatscht. Das war der Startschuß. Wie entfesselt laufe ich an den sehr müde aussehenden Läufern, welche mir gerade noch den Weg versperrten, vorbei. Das mir auch mal so etwas passiert. Unglaublich. Sonst war ich derjenige welcher im Uphill schwächelte. Doch heute? Grandios.

Beflügelt von dieser Erfahrung renne ich wie ein Rehlein den Forstweg entlang. Die Schuhe (Asics Trabucco 4) sind perfekt heute. Guter Grip und genügend Dämpfung um auch die Nicht-Trail-Abschnitte federnd zu schaffen.

Bis zum nächsten Trail kurz vor der  Verpflegung und dem letzten Anstieg zum Petit Ballon ist es noch etwas. Der Blick auf die Uhr und aktuelle Pace geben meinem Gefühl Recht: Ich bin extrem gut unterwegs.

Großer Anstieg zum kleinen Ballon

Nach 25.9km erreiche ich die Verpflegung „Plaine de Rouffach“. Jetzt heißt es auftanken. Die nächste Station kommt erst wieder in 15km und dazwischen ist der Gipfel des Petit Ballon.

Plan: 3:36:45h Ist: 3:28:45

Der Rucksack ist wieder gesattelt und ein Blick in die Höhe gewagt. Da oben liegt noch verdammt viel Schnee. Das wird rutschig. Steil durch den Wald erklimmen wir über die Südflanke Meter um Meter in Richtung Gipfel.

Oben hat es noch einiges an Schnee

Oben hat es noch einiges an Schnee

Wie vermutet ist es eine rutschige Partie. Da hilft das beste Profil nichts. Sulziger Schnee in Abwechslung mit Schlamm. Schuhe dreckig. Schuhe sauber. Schuhe dreckig. Schuhe sauber …

Sebastian, den ich jedes Jahr hier treffe überholt mich. Zwar bin ich heute stark am Berg, doch er ist stärker. Der alte Schmeichler schiebt noch ein: „Schaffe ich es doch noch dich einzuholen.“ hinterher. Okay, dann hänge ich mich jetzt an deine Fersen.

Blick zum Gipfel des Petit Ballon

Blick zum Gipfel des Petit Ballon. In neongelb: Sebastian

Doch Sebastian ist fix und kann auf der Freifläche  beim Endanstieg Meter um Meter gut machen. Der Weg ist durch die vielen Läufer sehr rutschig und ausgetrampelt. Schwierig zu laufen. Doch so kann ich im moderaten Tempo den Blick in Richtung des „Grand Ballon“ und die Sonne geniessen. Diese strahlt nun unerbittlich. Meine Handschuhe und Ärmlinge sind bereits im Rucksack verstaut. Mir ist heiß!

Kurz unterhalb des Gipfels

Kurz unterhalb des Gipfels. Matsch und Schnee machen den Weg extrem rutschig.

Schnee ins Shirt und Gesicht macht die Sache erträglicher. Da der Weg einen ZickZack-Kurs beschreibt kann ich auf die Läufer weiter oben vor mir schauen, entdecke aber niemanden den ich kenne.

Kurz vor dem Gipfel hole ich die Kamera raus. Heute kein großes TamTam mit Foto, Selfie usw. Kurz Maria ablichten und weiter.

Laufzeit: 4:11h
(Die Laufzeit am Gipfel und das Gipfelfoto wird noch wichtig sein und zu einer kleinen Annekdote führen. Später mehr.)

Gipfel des Petit Ballon mit der Marien-Statue

Gipfel des Petit Ballon mit der Marien-Statue und …

Der Ausblick von hier oben ist phantastisch. Der Blick Richtung Downhill aber zaubert mir noch ein viel größeres Grinsen ins Gesicht. Sorry Maria, ich will da jetzt runter fliegen.

Blick über das Elsass

Blick über das Elsass

Der Downhill vom Petit Ballon

Der Downhill vom Petit Ballon. Kaum erkennbar, aber es geht doch sehr steil hinunter.

Lars erzählt mir dann im Ziel er hätte mich bei dem Anblick des Downhill im Geiste gesehen: Mit einem fetten Grinsen!
Er kennt mich.

Während die Meisten auf der ausgetretenen Spur ins Tal rutschen und ängstlich um Grip ersuchen fliege ich mit großen Schritten links an ihnen vorbei. Im tieferen Schnee geht es wunderbar zu laufen. Es tut nicht weh und bremsen ist nicht nötig. Hier überhole ich auch Eva. Erst vor Kurzem beim Freidynamik Laufen in St. Peter getroffen und nun schon wieder.

Eigentlich ist sie schneller, doch muskuläre Probleme hindern sie gerade. Sie kämpft. Respekt! Auf der Geraden vom Parkplatz auf dem breiten Weg holt sie mich ein und wir laufen ein Stück zusammen und reden.

Doch der Downhill lässt meine Augen funkeln. Beste Grüße, alles Gute wünschen und Bremse lösen. Heute ist mein Tag. Rutschend und eigentlich viel zu schnell sprinte ich bergab. Es macht riesig Spaß doch die Sonne in Verbindung mit der Reflexion im Schnee hat mir zugesetzt. Mir ist sehr heiß und es fühlt sich komisch an.

Für Abkühlung sorgt wieder Schnee im Shirt. Das hilft und ich kann auf den nächsten Kilometern immer mehr an Fahrt gewinnen. Es geht mit wenigen Ausnahme stetig bergab. Die Dämpfung des Trabucco lässt die Forststraße nicht so schlimm erscheinen.

Viele viele Forstwege

Viele viele Forstwege

Die geraden Stücke sind besonders hart. Doch ich zwinge mich zu laufen und nicht zu gehen. Immer wieder ein Stück Kuchen und etwas Essen. Teilweise befürchte ich einen Krampf zu bekommen, doch die Salztabletten aller zwei Stunden helfen und verhindern es.

Nicht mehr weit bis nach Osenbach zum vorletzten Verpflegungsstand.

Kühles Nass bevor der Motor streikt. Rechnereien.

Immer wieder laufe ich auf andere Starter auf, und überhole diese. Auch auf der Geraden. Es läuft noch immer. Inzwischen rechne ich bereits über Zielzeiten und Möglichkeiten. Wäre eine 6:30h machbar?

Osenbach: Plan 5:26:45 Ist 5:18:22

Egal wie ich es auch rechne. Ich verrechne mich. Oder bin zu faul. Auf jeden Fall komme ich in keiner Variante auf 6:30h.

Cola rein und Kuchen gebunkert geht es ohne große Pause weiter. Hier unten ist es sehr warm geworden. Die Sonne drückt und macht mir zu schaffen. Aus Erfahrung weiß ich aber: Da unten kommt ein Brunnen!

Die Zuschauer freut es. In vollem Lauf tränke ich Mütze und Buff im Brunnen und schleudere das Wasser auf den Kopf. Es tut gut und sollte mich vor größeren Schäden bewahren. Auf der Forststraße durch den Wald zum letzten längeren Anstieg wird es hart. Die Motivation fällt kurzzeitig in ein Loch. Lohnt es wirklich nur wegen der Zeit sich jetzt nochmal Gas zu geben und zu laufen und nicht wie sonst hier hoch zu schlendern?

Ja es lohnt sich! Die Sub 7 Stunden werde ich auf jeden Fall schaffen. Doch ich will mehr. Unter 6:30h schaffe ich nach meinen Berechnungen nicht. Aber vielleicht unter 6:45h.

Elendiges rechnen! Macht aber fast jeder der gegen sich und nicht um das Podest läuft.

Forstwege - immer wieder zermürbend

Forstwege – immer wieder zermürbend

Wie ein Kaugummi zieht sich die Strecke durch den Wald. Auch der Gedanke an den folgenden Asphalt-Downhill macht die Freude nicht größer. Doch es gehört nun mal zu dieser Strecke.

Heute geht es. Ich habe mich damit abgefunden und laufe locker ungebremst den Weinberg hinab. Der Teer staucht aufgrund meiner fehlenden Lauftechnik. Die Schuhe halten immernoch. Nur dieser kleine Stein im rechten Schuh schmerzt. Doch jetzt noch anhalten, kurz vor dem Ziel, noch Zeit verlieren? Nein. Das wird irgendwie gehen.

Zum letzten Getränkestand „Oelberg“ geht es leicht den Berg hoch.

Ein Schild: 3km bis zum Ziel.

Ich schaue auf die Uhr: 6:07h Laufzeit. 23 Minuten Zeit für drei Kilometer um unter den magischen 6:30Uhr zu bleiben. Echt? Geil! Selbst mit einem 7:00min/km Schnitt schaffe ich es. Doch am Ende ist nur noch ein Downhill.

Jetzt renne ich den Berg hoch, schütte mir zwei Cola-Becher in den Rachen und einmal Wasser aufs Gesicht.

Rouffach - nur noch 1.5km bis ins Ziel

Rouffach – nur noch 1.5km bis ins Ziel

Was geht wird noch mobilisiert. Und es geht noch eine Menge. Laufend und permanent rechnend geniesse ich den Ausblick auf Rouffach. Das Ziel ist bereits zu sehen während ein Schild „2km to go“ ankündigt.

Durch die Weinberge auf steilen Wegen ins Tal rennend kommen mir fast die Tränen. Unglaublich dieser Lauf. Er war perfekt. Die Einteilung, Verpflegung, alles. Die perfekte Vorbereitung für den MIUT.

Zieleinlauf in Rouffach (Danke an Kristoff Meller)

Zieleinlauf in Rouffach (Danke an Kristoff Meller)

Den letzten Kilometer geniesse ich. Im Downhill bin ich soviel Zeit rausgelaufen, ich könnte ins Ziel robben und würde unter 6:30h schaffen. Wie in einem Tunnel grinse ich. Teilweise äusserlich, aber in jedem Fall innerlich. Bis ins Ziel.

6:25:45: Die Uhr bleibt für mich stehen. Geschafft.

Nicht nur zufrieden, sondern überwältigt bin ich. Für genau diese Gefühle trainiere ich. Laufe ich. Dieses Gefühl im Sport zu erleben ist das größte sportliche Empfinden welches ich mir vorstellen kann. Du hast nicht den Lauf gewonnen, doch du hast dich selbst geschlagen. Aller Bedenken um Equipment, Training oder was auch immer. Du hast es gemacht!

Madeira, ich komme! MIUT vor Mitternacht finishen … (wer meine Planung für den MIUT 85k sehen will, hier klicken)

Das mit dem Gipfelfoto und überholen und so

Während unserer Fahrt nach Rouffach mussten wir auch schauen wer wann rein kommt wegen Wechselkleidung und Autoschlüssel. Marcel würde als Erstes weit vor uns ins Ziel kommen (Glückwunsch zum 2. Platz AK) und hatte die Tasche direkt woanders deponiert. Doch Peter und Herbert? Zwischen 6 und 7 Stunden war das Ziel. Ich konnte nicht abschätzen wie lange ich tatsächlich bräuchte. Aber eigentlich ist Herbert schneller.

Bereits zum Start hatte ich die Beiden aus dem Blick verloren und erst wieder in der Halle im Ziel getroffen.

Erstaunt war ich dann auf der Rückfahrt als sie meinten nach mir ins Ziel gekommen zu sein. Hatte sie nicht gesehen als sie neun Minuten später kamen. (lag wohl an meinen zwei Bier)

Doch noch kurioser: Herbert behauptete bei 4:08h am Gipfel gewesen zu sein. Ich war, siehe oben, bei 4:11h am Gipfel. Doch wir haben uns nicht gesehen. Oder doch?!

Das folgende Bild gibt die Lösung des Rätsels. Peter und Herbert waren Gefangene. Japaner. Um Erinnerungs-Fotos haschende und die Zeit vergessende Touristen.

Während sie sich auf dem Petit Ballon fotografieren liessen überholte ich die Beiden. Ohne es zu bemerken. So waren sie vor mir und auf einmal hinter mir. Verfolgte zu (unwissenden) Jägern.

Herbert und Peter ...

Herbert und Peter … Arm in Arm. Und ich renne vorbei ohne es zu bemerken.

Update: Hier noch das Gipfel-Foto von Peter und Herbert. Im Hintergrund bin ich.

Gipfel-Foto von Peter und Herbert. Und mir.

Gipfel-Foto von Peter und Herbert. Und mir.

Glückwunsch an alle Starter und Finisher. Besonders natürlich meinen lieben Bekannten. Leider die meisten viel zu kurz getroffen, aber wir sehen uns wieder! Die Saison hat gerade erst begonnen.

Und sonst: Bis nächstes Jahr bei Trail du Petit Ballon

Meinungen & Diskussion

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  1. Allerherzlichsten Glückwunsch, mein Großer! Auch zur neuen Bestzeit:)

    1. Robert sagt:

      Danke danke mein Füchschen! Nächstes Jahr kommst mit.

  2. neckarine sagt:

    Großartig! Ich werde Dir ganz feste die Daumen drücken, das es in Madeira mindestens genau so gut für Dich mit Dir läuft ;-)

    Glückwunsch zur neuen PB!

    Liebe Grüße Simone

    1. Robert sagt:

      Da werde ich alle Daumen brauchen und gerne nehmen.

      Danke dir und bis bald.

  3. JensD sagt:

    Glückwunsch zu dem tollen Lauf und ich drücke alle Daumen für den MIUT!

  4. Steve sagt:

    Sauber!
    Herzlichen Glückwunsch

    Wirklich ein gelungener Start in die Saison

    Lass es krachen Robert!
    Aber so richtig richtig fett! ;-)

    1. Robert sagt:

      Danke Steve. Die Woche erstmal Erkältung. Aber Form vergeht ja nicht so einfach.
      Grüße vom Lago an den Lago.

  5. Martina sagt:

    Wow! Glückwunsch zur Bestzeit! War bei mir auch geplant, aber lief leider nicht so rund wie bei Dir! Wünsche Dir gute Besserung für Deine Erkältung und toi toi toi für Madeira!

    1. Robert sagt:

      Et kütt wie et kütt. Dann wirst du es das nächste Mal schaffen.

      Erkältung ist nun auch fast rum und kann dann bald losgehen zum MIUT.

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