
Er ist fast schon eine lebende Legende. Steve Auch! Im Gespräch mit ihm, warum er es nicht länger als eine Woche ohne Berge aushält, was besonders am Berchtesgadener Land ist … und einfach coole Themen rund um Bergliebe und Bergsport.
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Ein sehr lässiges Gespräch. Was, nicht nur, am Glühwein lag. Steve kenne ich schon ewig. Zumindest virtuell. Sein Blog uptothetop.de ist einer der ersten Websites zum Thema Trailrunning gewesen. Ein Urgestein. Desöfteren schon getroffen haben wir es noch nicht geschafft zusammen die legendäre Königseeumrundung zu meistern. Ich als Frischling, und er als alter Hase und Local. Das soll sich aber in 2017 ändern.
Er kann nicht nur online, Steve ist auch Buchautor! „Landschaftsläufe und Trailruns im Berchtesgadener Land“ erhältlich bei AmazonAmazon
Bald heiratet er auch. Und die Berge haben ihm Waden verschafft, die einen Maßanzug nötig machen.
Mehr auf der Tonspur oder unten im Interview zum lesen.
Steve’s wichtigstes Gadget am Berg ist seine Uhr. Die Ambit 3 Peak.
Hier findest Steve im Internet
Seine Website uptothetop.de. Natürlich ist er auch auf Facebook, Twitter und Instagram.
Steves Leseempfehlungen sind: Deichläufer, Midlaufcrisis, Kopp Daniel, Ultraistgut und WuSaontheMountains
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Das Interview zum nachlesen
- Robert
- Heute sind wir mal nicht draußen, sondern haben uns nach drinnen geflüchtet, weil draußen ist es nämlich richtig kalt inzwischen und nach dem letzten Interview mit dem Carsten, wo wir auch bei, naja so knapp über Null, draußen gesessen haben, habe ich gesagt: Dieses Mal geht es rein. Wir haben auch schon einen Glühwein hinter uns. Wir haben uns in den Frühstücksraum von meinem Hotel verzogen. Ich bin hier gerade in Bad Reichenhall und als ich hier reingefahren bin, dachte ich mir: Boah, ganz schön viele Bergisch Gladbacher, bis mir dann einfach mal wieder eingefallen ist, nein BGL ist ja Berchtesgadener Land. So, jetzt könnt ihr euch wahrscheinlich schon, also wahrscheinlich schon rauskriegen, wer bei mir zu Gast ist, beziehungsweise ihr seht es ja eh im Titel. Hallo Steve.
- Steve
- Hallo Robert.
- Robert
- Steve ist einer der Pioniere, beziehungsweise es war eigentlich so der erste Blog, oder der Blog über das Trailrunning, der mir so in den Sinn kommt. Wann warst du da gestartet nochmal?
- Steve
- Also angefangen zu bloggen habe ich 2009, im Januar.
- Robert
- Genau und ich war mit dem Ganzen, ich glaube 2011, 2012 oder sowas habe ich angefangen und da warst du einer der ersten, so mit deinem uptothetop.de, wo ich eigentlich über dieses Thema Trailrunning gestolpert bin.
- Steve
- Das ehrt mich. Das ehrt mich.
- Robert
- Ja, so bevor wir jetzt irgendwas Anderes sagen. Du heiratest bald. Glückwunsch und alles, alles Gute und du hast jetzt vor Kurzem hast du eine Geschichte gepostet, beziehungsweise halt ein Statement, dass du einen Anzug kaufen warst oder wolltest und die ganzen normalen Anzüge, von der Stange, nicht über deine Oberschenkel drüber gepasst haben. zu viel in den Bergen unterwegs?
- Steve
- Also es war in der Tat der Unterschenkel, nicht der Oberschenkel.
- Robert
- Der Unterschenkel! Die Wade.
- Steve
- Genau. Also dieser ganze Slim Fit Trend geht komplett an mir vorbei, weil mir keine Hose passt. Wenn sie unten rum passt, dann ist sie oben viel zu weit und wenn sie oben rum passt dann zwickt die Wade unten und das sah einfach wirklich bescheiden aus und deswegen gibt es jetzt eine Maßanfertigung. Also nicht so viel in den Bergen. Also ich habe die glaube ich schon… Ich bin so auf die Welt gekommen, mit den Waden. Nein, keine Ahnung wo die herkamen. Also ich habe früher viel Leichtathletik gemacht, Weitsprung, Kugelstoßen. Hatte auch mal ein paar Kilos mehr auf den Rippen gehabt. Keine Ahnung ob sich das irgendwann abgesetzt hat, in den Waden.
- Robert
- Festgesetzt.
- Steve
- Fakt ist, genau, wenn sie das leisten können, wonach sie aussehen, dann würde ich hier glaube ich alles Pulverisieren und so sind es einfach nur dicke Waden, an einem ganz normalen Körper.
- Robert
- Ich bin immer noch der Meinung, also dazu kommen wir dann später noch, dass du schon einiges pulverisierst, hier in der Gegend, aber erst mal erzähl doch kurz, für die Leute die dich nicht kennen. Also du heißt Steve Auch und wer steckt dahinter?
- Steve
- Genau. Ja, hinter Steve Auch steckt Steve Auch. Ich bin 33? Ja, 33 Jahre alt, komme gebürtig nicht aus Bad Reichenhall, sondern aus dem wunderschönen Biebesheim am Rhein. Rheinkilometer 464 in Südhessen, bin dort geboren, aufgewachsen und irgendwann vor sieben Jahren, genau 2009, dann hier runtergezogen. Genau. lebe in einer glücklichen Beziehung, heirate nächstes Jahr. Bin Trailrunner…
- Robert
- Die gleiche Frau?
- Steve
- Wie die gleiche Frau?
- Robert
- Glückliche Beziehung und Heiraten?
- Steve
- Ja, ja natürlich. Hallo Schatzi. Genau, bin Blogger und Trailrunner aus Leidenschaft. Ja, nebenbei muss ich noch ein bisschen arbeiten gehen. Ja, soviel dazu, so ganz grob.
- Robert
- Du kommst aus Biebesheim, aus Hessen. An deiner Sprache erkennt man das unverwechselbar.
- Steve
- Aschebescher.
- Robert
- Aschebecher, genau. Appelwoi. Wie bist du denn zu diesem ganzen „Ich liebe die Berge.“ gekommen?
- Steve
- Also angefangen hat glaube ich alles 1986. Da habe ich mit meinen Eltern Urlaub gemacht hier. Jetzt kann man nachrechnen ’86, also vor 30 Jahren.
- Robert
- Da warst Du drei.
- Steve
- Genau da war ich drei und ja meinen Eltern hat es damals hier gefallen und als kleines Kind hat man da nicht groß die Wahl, da irgendwie mitzusprechen. Da steigt man mit ins Auto, irgendwann in den Sommerferien und wird dann sechs Stunden später hier ausgespuckt und macht dann zwei Wochen Urlaub. Das hat mir aber in der Tat wirklich so gut gefallen, dass ich auch später in der Zeit, wo man jetzt nicht mehr unbedingt mit den Eltern in den Urlaub fahren muss, wo die auch sagen „Komm, dann bleib halt zuhause, wenn du keinen Bock hast.“, trotzdem mitgefahren bin und dann sogar später, als ich 18 war und eigenen Führerschein und so, eigenes Auto, freiwillig hier runtergefahren bin. Also war dann irgendwo schon vor 30 Jahren die Leidenschaft geweckt worden. Jawohl das ist die Ecke hier, wo ich immer hinwill. Wollte mich dann beruflich hier auch niederlassen. Es ging dann nicht ganz. Es hat nie geklappt mit der Bundeswehr. Ja, ich bin bei der Bundeswehr und irgendwann 2009 ist dann eben diese Stelle hier unten aufgetaucht, dass die besetzt werden muss. ich habe gemeint „Hier, ich würde gerne.“ und war wohl unverständlicher Weise der einzige der das wollte und ja seit 2009 wohne ich dann hier unten. Habe in Biebesheim alles stehen und liegen lassen und bin hier runtergezogen. Ja und jetzt wie gesagt seit sieben Jahren, bin ich, ja kein waschechter Bayer, weil das wird man glaube ich erst, wenn man hier geboren ist und auch die Eltern alle hier geboren wurden, aber fühle mich so. Also ich bin mehr Bayer als mancher Münchner.
- Robert
- Das ist nicht schwierig denke ich. Das ist ungefähr, wie wenn du Schweizer bist und in Zürich wohnst.
- Steve
- Wahrscheinlich ja.
- Robert
- Und was fasziniert dich so an dieser Gegend hier? Also ich habe es jetzt nur nachts erlebt, deswegen… Also ich weiß das hier ringsum Berge sind, aber ich habe noch keinen gesehen.
- Steve
- Puh, das ist eine gute Frage, was das wirklich ist, was mich fasziniert. Wahrscheinlich ist es, weil es einfach damals der erste Kontakt war. Wenn meine Eltern im Allgäu Urlaub gemacht hätten, dann wäre es vielleicht das Allgäu gewesen, was es mir irgendwo angetan hätte. So ein bisschen vergleichbar wie mit dem Handy. Nach dem Motto hier einmal IPhone immer IPhone oder ich habe mit Samsung angefangen und will nie mehr ein anderes Handy haben und dann wird es natürlich auch schwer, sich da auf irgendwas einzustellen, weil der Mensch ja irgendwo so eine Art Gewohnheitstier ist. Ja vielleicht war es das, aber, wenn man einmal hier ist und dann sein Herz an die Gegend verloren hat, dann will man eigentlich auch nichts Anderes mehr haben. Also ich finde es im Allgäu schön. Ich finde es auch im Mittenwald im Karwendel schön, aber hier ist dann doch irgendwie am Schönsten.
- Robert
- So schön, dass du, obwohl du jetzt nicht den Dialekt sprichst, obwohl du kein waschechter, jetzt kommt der Glühwein durch, waschechter Bayer bist, hast du trotzdem ein Buch geschrieben.
- Steve
- Ja.
- Robert
- Die besten…
- Steve
- Trailrunning und Landschaft… Da kommt der Glühwein durch. Trailrunning und, nein Trail Runs und Landschaftsläufe im Berchtesgadener Land. So heißt’s. Erhältlich auf Amazon.
- Robert
- Mache ich den Link rein, natürlich.
- Steve
- ISBN Nummer gerade nicht im Kopf, aber das gibt es dann in den Shownotes.
- Robert
- Genau, genau, genau. Was steht da alles drinnen. Also ist das einfach nur eine Abfolge von Touren, oder stehen da auch Geschichten drinnen? Wie ist das?
- Steve
- Nein, es stehen auch Geschichten drinnen. Also angefangen hat das über meinen Blog, bei dem ich ja auch immer von meinen Touren berichte und auch immer so ein bisschen die persönliche Note mit rein bringe. Mit ein, zwei Storys die ich da vielleicht erlebt habe, während der Tour und ein älteres Ehepaar aus Bad Reichenhall ist irgendwann auf meinen Blog aufmerksam geworden und dann haben wir rausgefunden, hey die wohnen ja gar nicht so weit weg von mir. Also eigentlich waren wir, ja, Nachbarn. Luftlinie so 400-500 Meter entfernt und da haben die mich mal eingeladen, nach dem Motto, hey komm doch mal vorbei. Wir wohnen nicht weit auseinander. Kommst du mal auf einen Kaffee vorbei am Sonntag und dann bin ich da mal hoch gefahren zu denen oder hochgegangen. Ist ja wie gesagt nicht allzu weit und da haben sie so erzählt ja wir sind die und die und machen das und das. Michael und Brigitte eben und wir schreiben auch Bücher. Wir haben einen eigenen Verlag und haben schon Bücher geschrieben, hier über Wandertouren im Wallis und haben beim Bruckmann Verlag schon einige Sachen veröffentlicht und ich sage hey, dass ich ja cool, weil ich schreibe auch gerade an einem Buch und habe schon mal ein grobes Exposé schon mal geschrieben und einem Verlag vorgelegt, aber da kommt keine Rückmeldung und ich würde halt gerne so ein Landschafts- oder so einen Trailrunningführer schreiben. Eben mit der Routenbeschreibung und dann eben zu jeder Route noch so dass gewisse Extra, in Form von einem Erlebnisbericht, was ich damals erlebt und das so dazu geben. Einfach um das so ein bisschen abzurunden das Bild und nicht einfach nur „lauf da vorne links, an der dritten Eiche rechts und dann den Berg hoch.“ Und da haben die gesagt „Hey, das ist ja cool, weil genau die gleiche Idee haben wir auch für unsere Tour.“ Da sagt er „Das passt ja. Das ist ja wie Arsch auf Eimer quasi. Da müssen wir irgendwas draus machen“ Und da haben die gesagt „Ja klar, dann machen wir das doch einfach.“ Und da haben wir uns mal zusammengesetzt und überlegt wer könnte was schreiben. Die sind dann mehr so auf die klassischen, die ich sag mal Einsteigertouren, also so im Bereich von fünf bis 20 Kilometer mit einem mittleren Höhenprofil eben eingegangen und ich habe dann die etwas längeren Touren genommen, wo auch mal zweieinhalb bis 3000 Höhenmeter dabei waren und so gäbe es dann quasi… ist dann ein Buch entstanden mit, ich glaube 32 Touren haben wir drinnen und auf jede Tour eben so eine Geschichte vorgeschaltet und dann mit einer detaillierten Wegbeschreibung, mit Kartenmaterial und allem Drum und Dran. Mit GPS Tracks zum Herunterladen auf der Homepage. Wo wir eben gesagt haben, okay das sind so unsere Touren, die wir jedem der sagt, er würde gerne mal den Einstieg zum Trailrunning suchen oder sagt er ist begeisterter Trailrunner und würde gerne mal einen Urlaub im Berchtesgadener Land verbringen, ihm eben dann dieses Buch quasi dann an die Hand geben können und da ist dann für jeden was dabei und auch für den Wanderer. Weil alles was du Laufen kannst, kannst du im Prinzip auch abwandern. Sei es jetzt als Tagestour oder auch als zwei- oder Dreitagestour. Genau und so ist da die Idee entstanden. Hat gedauert, ich glaube knapp anderthalb Jahre von der ersten Idee bis zum Druck, aber wir haben es im Eigenverlag gemacht. Den Druckauftrag auch selbst abgegeben. Wir vertreiben Das auch selbst, beziehungsweise dann über den Michael und die Brigitte, kommen auch Amazon dann so, Großhändler und sowas rein. Also man wird nicht reich, das wollten wir auch nie. Das war so der eigene, der ideelle Wert, der da zählt, aber so wir sind also ganz zufrieden mit dem Ergebnis, was jetzt rausgekommen ist und auch mit dem Feedback was es dann gibt.
- Robert
- Super und das ist wahrscheinlich durchweg positiv.
- Steve
- Also Negatives habe ich noch keines gehört.
- Robert
- Alles durchweg positiv.
- Steve
- Ich glaube eine hat sich mal beschwert das die Schrift etwas klein ist, aber irgendwo musst du da halt die Kompromisse eingehen.
- Robert
- Ja gut.
- Steve
- Wenn du sagst du willst was haben was irgendwo in das Reisegepäck reinpasst und auch jetzt kein Hardcover, sondern mehr so ein Softcover mit drin und alles irgendwo komprimiert. Ja und dann… Recht machen kannst du es nicht jedem, aber durchweg doch zu 99,9 Prozent.
- Robert
- Also wer Urlaub im Berchtesgadener Land machen will, kauft euch das Buch.
- Steve
- Genau. Unbedingt.
- Robert
- Oder bucht einfach den Steve an sich. Der bringt dann ein Buch mit, dann könnt ihr doppelt bezahlen. Passt auch.
- Steve
- Genau. Ab 2017 wird es so sein, dass wer die Autobahnabfahrt in Kieding nimmt, muss dieses Buch vorweisen um überhaupt von der Autobahn runter zu kommen.
- Robert
- Sehr gut.
- Steve
- So das ist quasi das Berchtesgadener Pickerl. Unsere Maut und von daher kommt ihr gar nicht drum herum.
- Robert
- Was ist der Klassiker hier in der Ecke? Also ich ahne es fast schon, aber…
- Steve
- Zum Essen jetzt? Kasspatzen. Nein.
- Robert
- Die werde ich mir dann später noch zu Gemüte ziehen.
- Steve
- Auf jeden Fall.
- Robert
- Nein, natürlich Trailrunning, also die Strecke, der Klassiker, wo du sagst, das ist die Runde die man gemacht haben muss, wenn man hier ist.
- Steve
- Also wenn man die Zeit hat auf jeden Fall die Königsseeumrundung.
- Robert
- Wunderbar. Stichwort!
- Steve
- Stichwort.
- Robert
- Erzähl, was ist das Besondere am Königssee, beziehungsweise an der Runde und wo sind die Schwierigkeiten?
- Steve
- Na die Schwierigkeiten, das kommt ganz darauf an. Du hast verschiedene Möglichkeiten, wie du den See quasi umrundest. Du kannst unten auf diesen alten verfallenen Uferwegen, die es offiziell gar nicht gibt, die auch keiner kennt und die man auch überhaupt nicht laufen sollte, kannst du entlanglaufen. Die sind wie gesagt sehr verfallen. Da hält auch keiner irgendwo das Auge drauf, das die da entstand gehalten werden. Eben halt die Jäger die in der Gegend unterwegs sind. Das heißt da wächst dann immer über den Winter oder über das Frühjahr ziemlich stark zu und im Sommer ist er dann teilweise so verwuchert, dass man den Weg nicht findet. Wenn du ihn im Frühjahr läufst und er ist noch nicht so ganz verwuchert, dann hast du Milliarden von Zecken. Es ist eine schöne Sache, wenn du sagst, okay du willst dem Schnee oben aus dem Weg gehen und willst eben unten am Ufer direkt entlanglaufen und den See relativ früh umrunden, aber jetzt landschaftlich oder vom so auch vom Lauferlebnis, finde ich gibt es hier nicht so viel. Also musst dann ein bisschen weiter oben raus. Das heißt du erweiterst die Runde so um 20 Kilometer und packst dann noch so knapp 1.000, 1.500 Höhenmeter drauf, aber hast dafür halt so ein richtig geiles Erlebnis. Einmal rund um den Königssee, der sauberste See …
- Robert
- Wie lange ist das ungefähr?
- Steve
- Der sauberste See Deutschlands. Der tiefste See Deutschlands. Trinkwasserqualität. Ist aber im Berchtesgadener Land Wurst, weil wir trinken eh nur Schnaps und Bier und kein Wasser und da hat man glaube ich auf der klassischen Route, wie sie damals der Stefan Tassani da mit dem Gripmaster Stephan Repke zusammen gemacht hat. Die haben die ja quasi erstmal so, ich sage mal, salonfähig gemacht, die runde, kommst du auf glaube ich 35 Kilometer und 2.800 Höhenmeter.
- Robert
- Ja.
- Steve
- Und hast so das schwierigste Stück am Ende, wenn du dann von Sankt Bartholomä über den Steig hoch musst quasi den letzten Anstieg. Da gibt es so ein paar Kletterstellen, die aber mit Trittleitern und mit Stahlseilen und Trittstiften entschärft sind, aber das ist so das knackigste Stück, aber ansonsten Landschaftlich, also jeder der irgendwie die Zeit hat, kann ich das nur ans Herz legen, diese Runde mal zu laufen, weil das ist schon pornös und wenn du sagst, okay du hast es drauf. Du bist fit. 30 Kilometer läufst du locker, dann kannst du auch noch mal drauf packen und kannst die Runde ausweiten, glaube ich, bei knapp 20, nein um 20 Kilometer, bist du so bei 50. Also hast du einen guten Ultra mit, ja dreieinhalbtausend, 3800 Höhenmeter und machst dann quasi die Runde einmal ganz oben rum, wo die Wanderer normalerweise so drei bis vier Tage unterwegs sind, wenn die das KLassisch angehen. Am besten dann schon früh morgens, zum Sonnenaufgang auf dem ersten Gipfel und dann durch das Steinbockgebiet, den schönsten Downhill dann hinten runter. Also da geht schon was. Hat Potential.
- Robert
- Wie ist das mit den Touristen. Also wird das nicht überlaufen dort?
- Steve
- Nein gar nicht.
- Robert
- Gar nicht?
- Steve
- Also die Ecke wo sich der erste Teil der Umrundung quasi durchzieht, im Hagengebirge hinten, im Bereich der Priesbergalm und dann Seeleinsee, da ist zwar schon einiges unterwegs an Touristen, aber es sind also alles Tageswanderer. Also normalerweise, wenn du dann als Läufer dort unterwegs bist, dann überholst du alle relativ früh am Anfang und bist dann auf dem mittleren Stück komplett alleine.
- Robert
- Okay.
- Steve
- Beziehungsweise sind die Meisten Leute dann oder verteilt sich das so gut auf dem Weg, dass du eigentlich nicht das Gefühl hast, dass es irgendwie groß überlaufen ist. Du kommst dann zwar hinten, wenn du am Königssee dann in den Downhill reingehst, in den ersten, zum Obersee runter, quasi zur hinteren Anlegestelle, wo die ganzen Boote anlegen, da macht es dann mit einem Schlag, stehst du dann quasi mitten in Little Chinatown und bist hier vom Blitzlicht Gewitter umringt, kommst dann aber schnell wieder auf so einen einsamen Abschnitt, wo du dann quasi über so einen alten Viehtriebsteig, dann an so einer steilen Wand unten entlangläufst. Da hast du dann wieder deine Ruhe, bevor du dann nach Sankt Bartholmä, an diese berühmte Wallfahrtskirche da vor der Watzmann-Ostwand kommst. Da geht dann das Blitzlicht Gewitter von vorne los und dann geht’s auf den letzten Anstieg und da bist du dann wieder, ja größtenteils, alleine. Je nachdem wie das Wetter gerade ist. Also es wechselt sich ab quasi. Von total Einsamkeit hin zum absoluten Touristenmagneten.
- Robert
- Stichwort Magnet als Überleitung. Dich zieht noch ein anderer Berg hier in der Region an. Beziehungsweise eigentlich, ich würde mal sagen, der Hausberg von Bad Reichenhall oder? Wenn wir jetzt mal nicht sagen, dass es der Predigtstuhl ist, sondern das daneben.
- Steve
- Ja, wenn du auf den Dötzenkopf abspielst, dann ist das…
- Robert
- Ja.
- Steve
- Ja vielleicht der meistbegangene Berg oder? Ja wenn man es auf das ganze Jahr betrachtet schon, weil du auch im Winter hochkannst, aber der eigentliche Hausberg, würde ich sagen, ist fast schon der Hochstaufen. Also gegenüber vom Predigtstuhl. Diese markante Felswand, die sich da hochschiebt, aber der Dötzenkopf, ja. Mit den Besteigungen aufs ganze Jahr betrachtet, ist er sicherlich der, der am meisten begangen wird, denke ich mal.
- Robert
- Vor zwei Jahren… Doch vor zwei Jahren, fing das so ein bisschen an mit diesen Skyraces, wo sich quasi die verschiedensten Leute, regional aber dann auch lustiger weise überregional, gebattelt haben, im wer schafft die meisten Auf- und Abstiege? Wer schafft den schnellsten Uphill? Wer den schnellsten Downhill? Da sind Zeiten gelaufen worden, wo ich sage, irre. Du bist einer von den Irren, weil du hast das Ding, ich glaube 14 Mal oder 18 Mal?
- Steve
- 15 Mal.
- Robert
- 15 Mal, ja fast. 15 Mal hoch und wieder runter. Das sind insgesamt wie viele?
- Steve
- 15 Mal sind 15 Mal.
- Robert
- Höhenmeter und…?
- Steve
- Was waren es denn? Ich glaube Kilometer waren es knapp 50 ungefähr oder? 1,8 sind es hoch. Das heißt hoch und runter sind es 3,6 mal 15. 3,6 mal 15 sind 50. Ja kommt hin oder?
- Robert
- Kann man ja ausrechnen.
- Steve
- Genau 3,6 mal 15 und Höhenmeter waren wir bei sechs sieben oder sechs acht. Also 440 sind es einfach und dann sechs sieben, sechs acht sowas Pi mal Daum.
- Robert
- Warum?
- Steve
- Warum? Ja, also angefangen hat das ganze damals mit dem Gripmaster und dem Phillipp. Also wieder der Gripmaster. Der ist also so verantwortlich für so viel. Genau Stephan Repke – Gripmastertrails.com. Die gibt es auch noch die Domain glaube ich. Ja die gibt es noch und ja die haben angefangen und haben so eine Fotostory aus der Dözenkopf-Besteigung gemacht. Das hing glaube ich damals damit zusammen, dass auch die Etappe der Four Trails, die 2015 ja hier ausgetragen worden sind, die erste über den Dötzenkopf hätte gehen sollen, wenn denn das Wetter mitgespielt hätte und dann um einfach diese Gegend so ein bisschen ins Gespräch zu bringen. Also haben die da so eine coole Fotostory draus gemacht, mit Jäger und Superman und Batman-Kostüm und sowas. Verrückt und abgedreht, wie die Typen eben sind und dann irgendwann kam die Idee, okay wir machen da dieses Dötzi-Skyrace draus und da gab es dann eben die verschiedenen Kategorien. Wer schafft es am schnellsten unten vom Parkplatz hoch auf den Gipfel? Wer schafft es am schnellsten vom Gipfel wieder runter zum Parkplatz? Wer hat die coolste Idee, für die Gipfelbesteigung überhaupt? Das lustigste Kostüm oder so und eben wer schafft die meisten Besteigungen am Stück und das hat eigentlich ganz harmlos angefangen. Also mit der Besteigung, mit der Geschwindigkeit, wo du sagst, ja okay das sind jetzt normale Aufstiegs und Abstiegszeiten. Die sind dann schnell in exorbitante Richtungen eben explodiert, würde ich fast schon sagen. Also ich glaube unter 17 Minuten für den Aufstieg, also 440 Höhenmeter und im Downhill, war es am Schluss glaube ich der Lukas Sörgel, der mit acht Minuten oder knapp über sieben Minuten da auf der Strecke…
- Robert
- Wingsuit.
- Steve
- Genau, so Wingsuit mäßig und wenn man die Strecke mal sieht und die mal gelaufen ist, also das war im Frühjahr oder im Sommer, also ohne Schneeauflage, wo du dann teilweise so meterhohe Stufen drin hast. Das war schon spektakulär. Wo du dich fragst, keine Ahnung, wie ein Mensch überhaupt so schnell da runter laufen kann.
- Robert
- Andererseits, er wiegt nichts, also wahrscheinlich ist er doch geflogen.
- Steve
- Wahrscheinlich ja. Das hat nur keiner gesehen und dann kam eben dann die Sache mit den meisten Aufstiegen und das hat, wie gesagt, ganz harmlos angefangen mit zwei am Stück, drei am Stück, fünf am Stück und dann irgendwann kam der Grippy, ich glaube dienstags und hat gesagt, ja okay, der ist acht Mal am Stück hoch und ich war dann unten in Bad Reichenhall laufen und habe schon die ganze Zeit die Stirnlampe gesehen, wie sie am Dötzenkopf hoch und runtermacht. Ich dachte mir, na warte nur Junge. Am Wochenende da schnappe ich mir dein Ding und dann hat er eben abends dann gepostet in Facebook, da gab es noch die Facebook-Gruppe. Die gibt es übrigens immer noch, aber ist ein bisschen inaktiv momentan. Nach dem Motto, hier acht Mal am Gipfel und so weiter. ich so, ah okay, du Hund, der Ruhm währt nicht lange. Das war wie gesagt am Dienstagabend und ich habe mir gedacht, okay, das war sowieso geplant dann für Samstag, das ich zum Dötzenkopf fahre, habe ich gedacht, dann machst du halt neun oder wenn es gut läuft machst du zehn. Alles gut, bis dann irgendwann donnerstags abends, der Andreas Ropin, der kommt aus der Steiermark, glaube ich der John Jay Rambo aus Österreich, ein Bild gepostet hat, dass er am Dötzenkopf unterwegs ist. Da dachte ich schon oh okay, das ist auch so ein verrückter Typ, mal gucken was dabei rumkommt und der blieb dann eben am Schluss bei 14 stehen. Da habe ich mir gedacht scheiße. Grippy 8, okay dann machst du neun oder zehn, aber jetzt kommt der verrückte Österreicher und rennt da 14 Mal hoch und schon war der Plan, okay du machst mit zehn Dingern, holst Du das Ding wieder zurück, war dann quasi hinfällig. Also war klar, okay es müssten 15 her. Ja und dann habe ich mein Zeug gepackt, Verpflegungsstation so im Auto, im Kofferraum hinten deponiert. Das ist ja der Vorteil. Du kommst immer wieder runter zum Auto nach jeder Runde und kannst dann Klamotten wechseln, den Akku wechseln von der Stirnlampe. Du kannst was essen, was trinken. Ja und bin dann eben morgens um, sechs Uhr glaube ich an den Parkplatz gefahren, Auto abgestellt und dann angefangen und irgendwann, knapp 13 Stunden später, hatte ich das Ding wieder in Deutschland und das hat dann relativ, was heißt relativ? Ja vergleichsweise lange gehalten. Ich glaube sechs oder acht Wochen, dann kam der Andy Wiesinger, die wallende blonde Mähne aus Österreich.
- Robert
- Der Junge mit den Steinböcken.
- Steve
- Genau, der Junge mit den Steinböcken und hat dann auf 16 erhöht und der Stand dann verdammt lange. Der Stand, der Rekord, bis letztes Jahr im Frühjahr und dann kam der Martin Neumann, die Gams aus München.
- Robert
- Ja.
- Steve
- Und der hat dann auf 17 erhöht. Ja und da stehen wir jetzt, seit Anfang des Jahres oder seit Frühjahr 2016 stehen wir bei 17.
- Robert
- Also wer von Euch Hörern Interesse hat, kann gerne nach Bad Reichenhall kommen. 17 sind zu schlagen.
- Steve
- Genau. Es geht los am Wanderparkplatz in Bayrisch Gmain. Unten am Dötzenkopf da ist so ein Viehrost, so ein dicker. Da müsste auch irgendwo noch so ein Dötzi-Skyrace-Aufkleber hängen und von dort geht es dann hoch zum Gipfel.
- Robert
- Und das wird wahrscheinlich via Strava gemessen oder?
- Steve
- Strava wie auch immer. Dann hochladen und dann das unglaubliche Dötzi Skyrace, so ist die Gruppe auf Facebook. Wie gesagt, ein bisschen mehr Aktivität, gerade jetzt im Winter geht sowieso, weil der ist immer gespurt. Keine Lawinengefahr. Du kannst das Ding Tag und Nacht laufen und wenn da zehn Meter Schnee liegen.
- Robert
- Dann muss man mal gucken ob ich es vor der Arbeit morgen vielleicht noch hinkriege.
- Steve
- Unbedingt. Wintertrainingslager.
- Robert
- Für Madeira genau.
- Steve
- Genau.
- Robert
- Was treibt dich aber an 15 Mal dort hoch zu gehen? Jetzt mal davon abgesehen, dass man eventuell den Rekord von einem Österreicher zurück nach Deutschland holen will?
- Steve
- Ja, das war es. Das langt ja.
- Robert
- Okay gut.
- Steve
- Nein, keine Ahnung. Ich mag so verrückte Dinge eigentlich gerne. Ich brauche jetzt nicht… Ich finde Events und Wettkämpfe geil, aber ich finde auch so private Sachen, wo du sagst okay mein eigenes Projekt, ich mache irgendwas. Also angefangen hat ja das ganze Trailrunning-Ding bei mir irgendwann, da wusste ich noch gar nicht, dass es Trailrunning gibt oder das ich irgendwie mal Trailrunner werde und da bin ich von hier zum Königssee gelaufen und bin einmal um den Königssee rum und dann wieder zurück. Also gewandert noch mit einem Rucksack und mit Wanderstecken. Das waren auch 90 Kilometer und wo auch jeder sagt: Bist du bekloppt? Du läufst 20 Kilometer auf Asphalt von hier an den Königssee, läufst einmal drum herum und wieder zurück. Du spinnst ja. Ja, ich wollte es halt mal machen und so war es beim Dötzenkopf eben auch. Die Challenge war da und okay. Das Ding ist da. Challenge accepted. Los geht’s.
- Robert
- Cool.
- Steve
- Also ein bisschen durch und so ein, zwei Windungen im Hirn sind da schon nicht mehr an der richtigen Stelle, das stimmt schon, sonst würde man sowas nicht machen glaube ich. Aber das ist ja bei jedem der den Sport irgendwo…
- Robert
- Anders halt ausgeprägt bei jedem.
- Steve
- So wie du, wenn du hier unterwegs bist, mit einem Rucksack oder mit einem Koffer mit Sportklamotten ohne Ende anreist, wo du wie? Jeden Tag mindestens zwei Mal laufen gehen könntest ohne ein verschwitztes…
- Robert
- Könnte. Könnte!
- Steve
- Genau. Das macht ja auch keiner, wenn er auf Dienstreise irgendwo unterwegs ist.
- Robert
- Ja, ja.
- Steve
- Aber irgendwo sind wir halt ein bisschen verrückt.
- Robert
- Genau.
- Steve
- Oder ein bisschen mehr.
- Robert
- Szenenwechsel. Du warst jetzt dieses Jahr das Dritte Mal in… Dritte Mal?
- Steve
- Ja.
- Robert
- In Squamish in Kanada. Da ist ein, ja doch relativ populäres, beziehungsweise bekanntes Rennen – Squamish 50 Miles und dieses Jahr wart ihr da noch zusätzlich beim the Hood…
- Steve
- Genau.
- Robert
- … in den Staaten. Mit Rupi der hier auch aus der Gegend kommt und dem verrückten Herrn Geibert.
- Steve
- Genau.
- Robert
- Der ist Trail Tourist. So Eure Dreier-Clique. Wie seid ihr denn dazu gekommen? Also das ist ja doch, ich denke mal ein anderes Gebirge beziehungsweise andere Berge, als wie man es hier kennt, oder?
- Steve
- Ja, also der Rupi kommt aus Österreich. Aus Oberösterreich nicht hier aus der Gegens. Also es ist hier aus der Nähe, aber ich glaube, wenn man einem Österreicher sagt, dass er hier aus der…
- Robert
- Der hört das eh nicht.
- Steve
- Okay. Achso stimmt. Ist zensiert in Österreich.
- Robert
- Wir sind hier unter uns.
- Steve
- Glück gehabt. Wie kamen wir auf die Idee, ja? Lass mal kurz überlegen. Ganz lustige Sache eigentlich. Angefangen hat es, wie oft habe ich eigentlich angefangen hat es gesagt heute? Long, long time ago. Nein es war 2012. Dass ich mir das alles merken kann und da steckte ich gerade so, das war Dezember und ich steckte in den Planungen für meine Laufsaison 2013 und ich suchte noch irgendwas für den Sommer, weil es war klar, ich hatte irgendwann Mitte Sommer, Mitte Sommer genau, Mitte des Jahres im August Urlaub drei Wochen. Die waren festgeschrieben. Die musste ich nehmen und genau für das Zeitfenster habe ich etwas gesucht. Irgendwie keine Ahnung, wegfahren, Nummer anheften, in der Gegend rumrennen, wieder zurückfahren und als ich so in den Planungen steckte, auf einmal kam auf Twitter die Nachricht das mir der Account von Squamish50 folgt. Und ich dachte: Was ist denn das, Squamish50? und klicke das an und sehe hey cool, das ist ja ein Rennen in Amerika. Cool Kanada ja, klingt gut. Wann ist das denn? Hey, im August. Wann ist es denn genau? Hey, da habe ich ja Urlaub. Passt. Habe ich mich angemeldet. Zack. War das schon mal klar, okay du läufst im August in Squamish und dann habe ich gedacht, okay dann fliegst du darüber und tust es. Dann habe ich das dem Toby erzählt. Der sagte: Oh das ist ja ganz cool, da komme ich mit und der sagte oh das ist ja ganz cool ja da komme ich mit. Sage ich ja du bist ja jetzt nun nicht der mega Läufer. Da war ja auch noch in den anfangs…In den Kinderschuhen quasi. Sagt er: Ja da komme ich mit und feuere dich an und dann fahren wir zusammen in der Gegend rum und so und gehen bisschen wandern. Sage ich: Ja, wunderbar dann kommen mit. Da sind wir dann zusammen rüber geflogen, haben im Hotel eingecheckt und dann schrieb er auf einmal abends, hat er gesagt: Oh du übrigens am Sonntag laufe ich die 23 Kilometer. Geil. Hat er sich quasi angemeldet dort, ganz spontan für die 23 Kilometer und da bin ich dann eben die 50 Meilen gelaufen und er die 23 Kilometer und die Ecke dort ist halt einfach geil. Also Squamish selbst nennt sich ja das Outdoor Recreational Capital, also die Outdoor Erholungshauptstadt von Kanada.
- Robert
- Okay
- Steve
- Und genauso ist es auch dort also von Vancouver aus eine Stunde Autofahrt. Bist also eben noch in der Millionenmetropole und dann auf einmal bist du so ein bisschen im, ja nicht im Niemandsland aber mitten in den Bergen. Geht auch von der Küste von dieser Pacific Bay, also den Ausläufern quasi vom Pazifik, da in den ganzen Fluss, Flussmeandern geht es dann direkt hoch in die Berge. Das Squamish 50 selbst geht auf maximal 800 hoch oder so, aber sehr technisches Terrain und auch viele technische Abschnitte mit Wurzeln und Steinen und hier mal ein bisschen Granitfels und so was und einfach dieses Feeling da drüben. Diese Community in Amerika oder auch in Kanada dann oben, die ist halt schon was ganz Besonderes. Wenn du dahin kommst, das musst du einfach mal erlebt haben. Die Leute sind so locker drauf und ich bin eh kein Fan von großer Pflichtausrüstung und denen ist das alles Wurst. Die sagen: Hey, wir starten um sechs. Wäre cool, wenn du eine Stirnlampe dabeihast, weil es könnte ein bisschen wurzelig werden am Anfang und ansonsten brauchst du nicht.
- Robert
- Cool.
- Steve
- Und dann stehst du da morgens, an dem Parkplatz. Fünf Uhr. Dann kommen die Autos vorgefahren, die Leute steigen aus und trotten so zum Start, stehen dann so in dem Bogen drin, dann kommt der Race Director, das ist der Gary Robins. Das ist ein Salomon Läufer aus Kanada und sagt: Hey hallo wie geht es euch und übrigens wir machen dann jetzt mal das Race Briefing so in zehn Minuten schaut ihr, dass ihr hier irgendwo in der Nähe steht und mich hört. So und zehn Minuten später, die Hälfte ist auf dem Klo die andere Hälfte steht irgendwo an dem Startbogen und dann fängt er an: So, jetzt machen wir hier Race Briefing und dann erzählt er etwas dann erzählt er 10 Minuten was zur Strecke sagt alles ist markiert, alles rosa Fähnchen, rote Pfeile auf dem Boden auf dem Boden. Ach und übrigens: Zehn, Neun, Acht, Countdown runterzählen und dann geht es los und dann läuft du da los und kommst an die Verpflegungsstation. Die Leute, die Helfer die reißen dir echt das Zeug aus der Hand und sagen: Hey was brauchst du? Was brauchst du? Wasser und Yes, you’re looking great, looking strong. You’re so good. Du überholst jemanden und der sagt: Keep going! Keep going! You’re looking strong. Und sowas erlebst du hier bei uns nicht. Also da fahren die Leute eher noch den Ellbogen aus, wenn du sie probierst zu überholen. Überspitzt gesagt. Nach dem Motto: Hey, was will der denn jetzt von mir? Wieder ein Platz verloren. Und da wirst du angefeuert, wenn du jemanden überholst und wie gesagt dieses miteinander auch in den Verpflegungstationen. Einfach der Burner und Garry selbst wartet dann im Ziel auf jeden Läufer und gibt ihm dann hier High Five und Free Hugs for everybody und so. Das ist schon eine coole Sache. Du hast zwar nicht die Mega Stimmung jetzt das da 1000 Leute irgendwo im Zielbereich auf den ersten warten, aber die hocken dann da die Leute und dann gibt es ein BBQ. Dann isst du was, trinkst was, empfängst die Läufer die reinkommen. Zwischendrin mal kurz so ein bisschen Siegerehrung. Dann wird wieder weiter gegessen und getrunken. Also wer die Möglichkeit hat. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, einmal so ein Rennen da drüben mitzumachen. Das ist schon was Besonderes.
- Robert
- Also auf jeden Fall eine Empfehlung. Squamish 50 Miles.
- Steve
- Klar, also ich sage immer, ich wäre nie drei Mal nach Kanada geflogen, wenn es da drüben scheiße wäre.
- Robert
- Da ist was dran. Trotzdem hast du jetzt vor kurzem erst, da gab es auch eine Interview Folge mit dem Florian Schütz, wo ich das auch angesprochen habe, den Tag bevor ich das mit ihm aufgenommen hatte, hattest du einen Artikel oder Beitrag online gestellt zum Thema Leidenschaft und Trailrunning Wettkämpfe und so weiter. Da war sehr offen. Ich fand ihn super, weil es eigentlich so meine Meinung auch wiederspiegelt und der ist gut geteilt und kommentiert und kontrovers diskutiert worden glaube ich. Erzähle mal kurz etwas darüber. Worum geht es da und wie bist du eigentlich dazu gekommen, dass du so einen Text, Manifest…
- Steve
- Manifest…
- Robert
- Zum Thema Leidenschaft und ja Trailrunning geschrieben hast?
- Steve
- Also durch den Kopf ging mir das schon längere Zeit. Ich glaube schon seit über einem Jahr, wo ich sage, okay warum machst du das? Warum machen das andere Leute? Klar, bei mir ist es die Leidenschaft. ich sage ich würde das nie machen, wenn ich keinen Bock darauf hätte. Ich verdiene kein Geld damit. ich muss davon nicht Leben. Es bringt mir jetzt außer dem Spaß und der Freude und der Bewegung nicht wirklich viel. Gut, ich kann mehr essen, wenn ich mehr Laufe, aber ansonsten ziehe ich da jetzt keinen irgendwie messbaren Nutzen draus und deswegen ist für mich eigentlich schon immer klar okay ich mache das, weil ich Bock draufhabe und versuche auch irgendwie dann diese Lust, die ich habe und diese Begeisterung die ich da aufbringen kann, an die anderen eben weiterzugeben. Mit meinem Blog, mit meinen Beträgen, mit Emails die ich mit den Leuten schreibe, wenn sie mich fragen: Hier wie siehst du das und das? Und so weiter. Und der Flo hat mich dann auch lustiger weise, ich glaube, wann kam der? Im September kam oder nein im Oktober kam dein Podcast raus zu dem Thema und Anfang Oktober oder Ende September, es war auf jeden Fall schon nach unserem Trip in die Staaten rüber, hat der Flo mich angeschrieben und hat genau in diesem Punkt eben, in diese Wunde reingedrückt. Ich so, hey cool, genau die Gedanken habe ich mir auch gemacht und jetzt wo du das bringst Flo, mit deinen Argumenten, das wäre eigentlich mal einen Blogbeitrag wert und dann hat es glaube ich von dieser Email-Konversation bis zu dem Beitrag dann auch nochmal drei oder vier Wochen gedauert, bis ich dann die Gedanken geordnet hatte. Ich habe da lange dran geschrieben und dann auch dann in die Cloud reingeschoben. Auf der Arbeit Idee gehabt, aufgemacht, reingeschrieben, weil ich denke, dass man es durchaus merkt, dass viele Leute, in letzter Zeit oder die Szene sich allgemein ändert und auch der ganze Sport scheint sich so ein bisschen zu ändern. Immer wieder kommen diese Diskussionen brauchen wir einen Verein? brauchen wir keinen Verein? Brauchen wir irgendwelche nationalen, internationalen Interessenvertretung? Brauchen wir Regularien? Soll Trailrunning Olympisch werden? Irgendwo angliedern, an die Leichtathletik und so weiter und so fort und so ein bisschen habe ich das Gefühl, dass der Ursprungsgedanke von dem Trailrunning, also wir laufen hier frei in der Natur rum, aber nur so um den Spirit zu fühlen und machen das ja alles nur aus Leidenschaft und eigentlich sind ja die Trailrunner alles nur so verkappte Straßenläufer, die auf der Straße nichts bringen und deswegen Trail laufen, weil da gibt es ja quasi… Es ist schwer das zu messen. nach dem Motto hier, wenn der bei dem Trail so und so schnell war, dann muss er bei dem so und so schnell sein. Deswegen gehen die dahin, weil sie halt einfach sagen okay die Zeit ist mir egal oder sie können die Zeit sowieso nicht halten, die sie gerne laufen würden. Eben so ein bisschen abseits oder weg von diesen starren Strukturen. Das war immer das, was Trailrunning quasi für mich ausgemacht hat und irgendwie war dann so die letzte Zeit das Gefühl, dass man sagt okay die Leute wollen mehr so diesen Strukturen haben. Die drängen mehr so da rein und das muss irgendwie… Man hangelt sich von einem Event zum Nächsten und überhaupt musst du den UTMB laufen um überhaupt was reißen zu können und wenn ein Event mir keine UTMB Punkte bringt, dann laufe ich da nicht und ja dann war das einfach so dieser Druck oder dieser Ärger der sich da in mir aufgebaut hat und dann musste ich einfach mal das Ventil drücken und dann hat sich das eben in dem Beitrag entladen, der auch wirklich, also ich denke mal relativ gut angekommen ist oder bei der Masse gut angekommen ist. Klar gibt es auch immer Gegenstimmen. Die habe ich auch gerne aufgenommen und auch den ein oder anderen Punkt nochmal aufgegriffen in so einem Nachklapp dann, aber so ist er schon gut eingeschlagen. Hat glaube ich auch den Nerv von den meisten Leuten getroffen.
- Robert
- Ich denke auch, ja.
- Steve
- Und jetzt mal gucken. Wie gesagt ich sage immer ich werde ihn in einem Jahr noch mal ausgraben oder in zwei Jahren und mal gucken ob das, was ich damals so gedacht habe, dass es eintrifft, ob das so eingetroffen ist und mir den dann selbst nochmal vor Augen halten. Weil klar, als Blogger bist du auch irgendwo dann der, der da diesen Hype mit antreibt und dann musst du immer den Spiegel logischerweise auch vor das eigene Gesicht halten und reingucken, aber ich denke schon, wie gesagt, dass irgendwo eine Veränderung deutlich spürbar ist, die letzten Jahre. Wenn man das vergleicht mit 2011,2012 als man angefangen hat…
- Robert
- Ich denke halt, man versucht das irgendwie ein bisschen zu professionalisieren. Die Leute die da aber drinnen sind, die wollen sich gar nicht professionalisieren lassen beziehungsweise die fühlen sich da so ein bisschen auf den Schlips getreten und diese zwei Welten prallen dann so ein bisschen extrem aufeinander und dann entstehen halt viele Sachen, die nicht so schön sind. Also auch Streitereien die völlig unnötig sind, in meinen Augen.
- Steve
- Ja und es ist halt, wie gesagt, in Amerika, in Kanada, drüben so cool. Die kennen das alle irgendwie gar nicht. Ich habe mich da auch lange mit dem Gary unterhalten. Also wir haben auch privat immer so ein bisschen Kontakt. Da sagt er: Ich kann das überhaupt nicht verstehen, dass es bei uns ins Deutschland, in Europa nicht so viele geile Trail Rennen gibt und er hat sich selbst auch schon mit anderen Sportlern unterhalten, nach dem Motto: Hey mach doch auch sowas wie ich und macht so eine Rennserie oder irgendwas. Und wo er sagt, nein die wollen das alle nicht oder sie können auch nicht, weil die Auflagen viel zu groß sind. Da musst du dir da Gedanken machen um dies und das und da drüben ist halt alles irgendwie so frei. nach dem Motto hey wir machen jetzt hier ein Trail Rennen. Hier zack, zack. Ein, zwei Nummern. Unterschreiben? Müsst ihr nichts, nö. Kommt einfach zu dem und dem Tag, der und der Uhrzeit an den und den Ort und dann laufen wir einfach mal eine Runde.
- Robert
- Was ich da empfehlen kann, also tatsächlich empfehlen kann ist, geht nach Italien, weil dort sind die Trail Rennen wirklich noch sehr, sehr ursprünglich. Sehr irgendwie anders. Also ich habe es am Lago die Orta gemerkt. Es war irgendwie ein anderes Feeling also und die Strecke die haben sie halt einfach irgendwo in den Wald reingefräßt zum Teil. Es war sensationell und es war anders als in Deutschland wo dann halt leider doch viele Rennen, die als Trail ausgeschrieben, doch eher auf Forstwegen stattfinden. Das finde ich immer ein bisschen Schade, weil ich denke es geht anders.
- Steve
- Genau, es geht anders und teilweise weckt man dann auch mit seiner Ausschreibung vielleicht so falsche Hoffnungen bei manchen Leuten oder wenn man irgendwas als Trail deklariert, was dann gar kein Trail ist.
- Robert
- Ja.
- Steve
- Einfach nur quasi das dieses Wort Trail irgendwo mit drin ist oder Ultra Mega keine Ahnung was und dabei ist es gar nicht so.
- Robert
- Super duper Trail.
- Steve
- Und es zieht schon. Also die Industrie erkennt das ja und auch die Veranstalter erkennen das, wo es drauf ankommt, was die Leute lockt und teilweise habe ich das Gefühlt nutzt man das dann auch so ein bisschen aus, den Run von den Leuten.
- Robert
- Wo trifft man dich denn nächstes Jahr. Bei welchen Rennen? Hast du da schon irgendwas im Hinterkopf, wo du sagst, ja das mache ich auf jeden Fall?
- Steve
- Also momentan ist alles fokussiert auf die Auslosung Western States am Samstag. Also quasi wenn der Podcast ausgestrahlt wird, dann weiß ich schon wahrscheinlich was Sache ist.
- Robert
- Hundert Prozentig.
- Steve
- Und ja wenn das mit Western States klappt, ich habe jetzt ein Los im Los Topf, also eine Chance von, vor kurzem haben sie das veröffentlicht, die Raten von Zwei Prozent glaube ich, dass ich gezogen werde. Also immer noch wahrscheinlicher als Lotto spielen. Dann werde ich nur oder mich voll und ganz auf Western States fokussieren.
- Robert
- Das sind dann die 100 Meilen?
- Steve
- 100 Meilen genau. Ich habe keine Ahnung, wie ich das machen soll, aber ja. Ich habe die Möglichkeit genutzt meinen Namen einfach mal reinzuschmeißen in den Los Topf und gucken was passiert.
- Robert
- Es ist natürlich auch eines dieser legendären Rennen. Die 100 Meilen, was eigentlich früher, ich glaube das war ein Pferderennen?
- Steve
- Das war ein Pferderennen früher. Genau so hat es angefangen.
- Robert
- Also da werde ich auch irgendwann, also, wenn du dorthin warst, dann sehen wir uns hundert Prozentig nochmal, weil dann musst du mir nämlich alles da drüber erzählen, als gesamte Geschichte.
- Steve
- Genau und wenn das nicht klappen sollte mit Western States, dann brauche ich Plan B und der steht noch gar nicht. Problem ist ja, dass viele Rennen jetzt gerade schon geschlossen sind, was die Anmeldung angeht, weil sie einfach schon so schnell ausgebucht waren. Da habe ich mir vielleicht ein, zwei Fenster schon zugemacht, wenn es nicht klappen sollte, aber ja momentan gehe ich davon aus es klappt. Die zwei Prozent zünden.
- Robert
- Natürlich.
- Steve
- Und ansonsten UTLW gibt es nächstes Jahr ja keinen, ansonsten wäre auch wieder auf jeden Fall auf der Liste gestanden. So dann für 2018. Da sieht man sich dann wieder im Bayrischen Wald.
- Robert
- Hoffe ich doch, weil das ist dann meine Geburtstagsfeier.
- Steve
- Ja dann hervorragend. Also After Show Party geht auf den Robert 2018.
- Robert
- Schauen wir mal.
- Steve
- Ja und die Bilder die vom Gardasee dieses Jahr so gepostet wurden, da war der Tobi ja auch dort gewesen, die waren schon…
- Robert
- Voriges Jahr nicht.
- Steve
- …ziemlich genial, die Mono Skyrace. Großglockner denke ich mal wäre vielleicht eine Option die 120. Chiemgauer 100, die 100 Kilometer.
- Robert
- Was ja hier um die Ecke ist.
- Steve
- Genau, das ist ja hier um die Ecke. Währe denke ich mal auch mal eine Reise wert. Vor allem eine kurze Reise. Ja, das sind so die Dinge die mir gerade so im Kopf rumschweben.
- Robert
- Wunderbar. Wir sind hier im Nachbarraum. Drüben ist heute irgendeine Vereinssitzung. Ich vermute mal Schützenverein, Schachverein, Skat oder was auch immer, Gesangsverein, keine Ahnung. Auf jeden Fall sieht es schwer nach…
- Steve
- Freibier.
- Robert
- … Weihnachtsfeier oder sowas aus, weil vor uns hatten sie da einen riesen Baum versucht hinzustellen und bevor…
- Steve
- Übrigens Blumenmeer.
- Robert
- Ja, genau. Bevor es jetzt gleich da drüben laut wird, würde ich dir gerne noch ein paar Fragen stellen, die jeder bei mir gestellt bekommt. Kurze Frage, bei der Antwort darfst du dir gerne Zeit lassen. Erstens Berge oder Meer? Dein Favorit und warum?
- Steve
- Also wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich ja beides nehmen. Nach dem Motto bisschen Urlaub am Meer und dann, wenn du keinen Bock mehr hast, packst du dein Badetuch ein und rennst auf irgendeinen Berg hoch so La Palma, Madeira, Mallotze, ja sowas. Wenn ich mich aber zwangsläufig zwischen einem von beidem entscheiden müsste, was du wahrscheinlich willst, dass ich das jetzt mache…
- Robert
- Zumindest der Favorit.
- Steve
- Dann würde ich sagen, sind wir ja hier nicht bei Vitaminwasser oder Vitaminmeer, sondern bei Vitaminberge und deswegen Berge.
- Robert
- Okay. Der Podcast kann ausgestrahlt werden.
- Steve
- Im Übrigen verstehe ich die Frage überhaupt nicht. Eine Unverschämtheit.
- Robert
- Wie würdest du deine Zeit auf einer einsamen Hütte am Berg verbringen, wenn du drei Monate dort wärst?
- Steve
- Also erst mal klingt ja die Idee, drei Monate auf der Hütte, schon ziemlich geil. So eine einsame Hütte irgendwo in den Bergen, drei Monate Selbstversorger, klar da ist schon überall genug deponiert, dass man es da auch aushält ohne selbst jagen zu gehen. Wenn du mal überlegst das du drei Monate quasi, wenn du sagst du bist jetzt mitten in den Bergen und willst dann mal, keine Ahnung, auf irgendeinen Lauf starten…
- Robert
- Du bist drei Monate wo du nur das. Kein Lauf, kein nichts.
- Steve
- Darf ich nicht laufen?
- Robert
- Doch du darfst laufen, aber auf kein Rennen fahren.
- Steve
- Ja ja klar, aber du bist ja dann… Du wachst morgens auf in der Hütte und gehst laufen, so und dann kommst du abends ja wieder zurück, weil du willst da ja schlafen. Also dein Aktionsradius ist ja ziemlich begrenzt.
- Robert
- Ja.
- Steve
- Also müsste es irgendwie so ein Mix werden aus Laufen und dann habe ich ja auch kein Strava wahrscheinlich, um dann irgendwie Segmente zu machen und zu gucken ob ich schneller bin oder sonst irgendwas.
- Robert
- Nicht unbedingt.
- Steve
- Siehste.
- Robert
- Also da müssen wir noch bei dir arbeiten, was du dann machen würdest.
- Steve
- Schwierig. Schwierig.
- Robert
- Also Antworten waren schon Buch schreiben, nichts machen…
- Steve
- Nein also nichts machen geht gar nicht. Buch schreiben, habe ich ja schon gemacht und auch das würde ich glaube ich keine drei Monate am Stück, nein. Das war echt schon teilweise sehr viel Motivationsarbeit die ich da an mir selbst leisten musste um das halbe Buch da jetzt zu schreiben.
- Robert
- Den Trail-Running-Roman.
- Steve
- Ja in der Tat ging mir sowas auch schon durch den Kopf, aber irgendwie fehlt mir da der rote Faden dafür. Ja so eine Mischung aus Laufen und dann Faulenzen. Irgendwie aber dann wird’s halt doch irgendwann eintönig, wenn du drei Monate immer nur dieselben Laufstrecken hast.
- Robert
- Das sind nur drei Monate.
- Steve
- Ja drei Monate sind lang. Das ist ein Vierteljahr. Das sind zwölf Wochen.
- Robert
- Was denkst du, was du dann für Waden bekommst?
- Steve
- Würden die noch größer werden. Das hat mir ja die Verkäuferin übrigens, wenn ich nochmal nachklappen darf, gesagt… Sie fragte mich ja dann so, weil ich sagte ja ich habe mit den Waden doch schon ein, zwei Probleme. Sagte sie: Ja, sie fahren Fahrrad. Ah, nein, Laufen. Ah okay, aber dann laufen sie jetzt die nächsten sechs Monate nicht mehr. Sag ich doch, das mache ich, aber die werden nicht größer habe ich ihr versprochen und dann beim Rausgehen am Schluss sagte sie auch noch, aber bitte versprechen sie mir: Aber bitte versprechen sie mir, nicht mehr größere Waden. Sag ich nein passt schon. Also die größten Sorgen der Verkäuferin sind jetzt echt, dass die Waden nochmal größer werden und dann der Anzug nicht passt. Meine Variante kurze Hose ist übrigens abgeschmettert worden, aber gut.
- Robert
- Ich bin gespannt.
- Steve
- Unflexibel.
- Robert
- Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
- Steve
- Joah, hat beides seine Vor- und Nachteile. Sonnenaufgang früh aufstehen. Meistens noch kalt am Anfang, bis die Sonne dann mal da ist, dann pornöser, roter Himmel, dann wieder runter laufen. Sonnenaufgang, nicht früh aufstehen, aber spät ins Bett. Später kalt, Anfang warm, aber auch pornöser, roter Himmel. In der anderen Richtung eben. Ja, also ich finde beides geil. Festlegen? Kann ich nicht, nein geht nicht.
- Robert
- Okay.
- Steve
- Geht das? Also nicht festlegen? Ist das machbar? Nein?
- Robert
- Doch, doch geht. Alles ist erlaubt. Dein Gadget, welches du immer mit am Berg hast, also was hast du immer mit dabei?
- Steve
- Die Uhr.
- Robert
- Die Uhr.
- Steve
- Ohne GPS Uhr, ohne einen Hersteller zu nennen, keine Schleichwerbung.
- Robert
- Ganz offiziell, welche hast du?
- Steve
- Die Ambit3 Peak.
- Robert
- Okay.
- Steve
- Auch keine Spartan, nein Ambit3 Peak. Langt, kann alles das was ich will. Wunderbar und ohne die Uhr geht gar nichts. Ich drehe sogar schon durch, teilweise spinnt sie ein bisschen, was den Höhenmesser angeht und wenn du dann irgendwo extreme Wetterwechsel oder sowas kommst oder du stehst am Start und es war vorher kalt und auf einmal wird es so warm am Start, weil die Läufer um dich rum so schwitzen, dann spinnt der Barometer manchmal. Da drehe ich durch. Da drehe ich durch wenn ich sehe, dass der nicht stimmt und ich nicht auf der Höhe bin, auf der ich sein müsste.
- Robert
- Geht nicht.
- Steve
- Da drehe ich durch. Da kriege ich Puls, kriege ich da und schon vor dem Start auf 200.
- Robert
- Deine Top drei Blogs oder Ressourcen, ja im Internet oder Bücher, für mehr Berge. Außer dein eigenes Buch natürlich.
- Steve
- Also Bücher gehen auch für mehr Berge?
- Robert
- Bücher, Blogs, Webseiten…
- Steve
- Ich habe in meiner Blogroll oder auch in meinem Newsreader ja so viele Blogs drinnen, die ich immer verfolge, da wird es schwer jetzt auf die Top drei. Bücher gehen auch? Ich habe auch schon viele Bücher gelesen. Ich kann ja ein bisschen lesen kann ich ja.
- Robert
- Machen wir es doch einfach so: Ich verlinke hier einfach auf deine Seite, in die Blogroll.
- Steve
- Das ist ja langweilig. Ich muss ja schon was sagen. Alle anderen Leute haben ja auch was gesagt.
- Robert
- Das ist richtig.
- Steve
- Ich muss mich ja schon festlegen. Ich muss ja Entscheidungen treffen. Ein bisschen, jetzt hier Initiative ergreifen. Entscheidung. Jetzt!
- Robert
- Was hast du heute oder gestern gelesen?
- Steve
- Heute noch gar nichts, ich musste ja arbeiten. Auf der Arbeit geht ja…
- Robert
- Und dann habe ich dich belästigt.
- Steve
- Ja. Gestern? Was habe ich gestern gelesen? In der Tat gar keine großen Bergblogs. Ich lese ja auch viel quasi, ich bin ja ursprünglich vom bloggen, war ja am Anfang… Mein Blog war ja so ein Wanderblog und sollte so als Tourentagebuch vom Maximiliansweg und Kilimanjaro dienen und deswegen bin ich erst so ganz langsam in diese Laufszene reingerutscht und habe dann mit Ultraistgut oder dem Deichläufer oder Midlaufcrisis angefangen. Genauso Trail Running technisch dann beim Kopp Daniel aus Augsburg dann eingestiegen. Ja aber wenn es jetzt darum geht Bergeblogs, dann VitaminBerge natürlich. Jawohl, ein Fleißbienchen im Aufgabenheft. Ja Wusa on the Mountain, Christian und Sabrina, weil sie logischerweise auch um die Ecke sind und wir auch oft was oder versuchen relativ oft was zusammen zu unternehmen und ansonsten… Du erwischt es mich auf dem falschen Fuß. Eindeutig.
- Robert
- Passt. Wenn dir noch was einfällt wo du sagst, das ist es, dann machen wir das nochmal.
- Steve
- Es gibt echt so viel. Es gibt echt so viel. Also surft einfach mal durchs Internet und nehmt euch einen Newsreader und packt einfach mal ein paar Blogs rein. Das sortiert sich dann später sowieso schon raus. Nach dem Motto das lese ich sowieso nicht mehr und das schon eher, aber mittlerweile sind es auch gar nicht mehr unbedingt die Blogs, sondern du folgst ja auch so vielen Leuten auf Strava oder auf Facebook. Wo die Leute auch so einfach was reinschreiben. Ein einfacher Facebook Post, da wird auf einmal so ein Zwo Seiten Bericht draus oder auch auf Strava, wenn die Leute dann noch was dazu schreiben und was sie da erlebt haben auf dem Lauf. Ja es ist die Gesamtheit glaube ich. Es ist schwer sich da irgendwo zu fixieren und auf einen festzulegen. Es ist so das komplette Umfeld, die komplette Community, die da einen immerzu animiert und inspiriert.
- Robert
- Okay. Was empfiehlst du gegen Bergweh? Also stell dir das mal vor du bist wieder zuhause in Biebesheim.
- Steve
- Kenne ich.
- Robert
- Vielleicht auch für längere Zeit und vermisst deine Berge. Was machst du dagegen?
- Steve
- Also eine Woche geht ganz gut ohne irgendwas zu machen und danach werde ich grantig. Da merkt man es echt, wenn ich eine Woche lang nicht draußen war, keine Berge um mich rumhatte, dann werde ich ungenießbar würde ich nicht sagen, aber…
- Robert
- Und was machst du dann dagegen?
- Steve
- Ich lese. Ich versuche so ein bisschen quasi mir die Berge ranzulesen oder irgendwas.
- Robert
- Fotos abgucken?
- Steve
- Fotos angucken. Ich gucke auf Webcams. Wobei das dann meistens dann noch die Sache verschlechtert, wenn du siehst, wird die Situation verschlimmert, wenn du siehst was du für ein Wetter zuhause hast und wo du dann gerade quasi dich aufhältst. Auch ganz interessant ist am Wochenende dann dieses Panoramafernsehen auf Bayern3 oder 3Sat. Kann auch immer ganz beruhigend und entspannend sein. Ja und ansonsten halt daran arbeiten halt, so schnell wie möglich wieder in Berge zu kommen, aber es wird echt… Also die Leute merken an mir, an meiner Stimmung, wenn ich mal eine Woche lang nicht hier war, was los ist. Dann kommen schon die Fragen. Warst du nicht zuhause? Nein war ich noch nicht. Ah, okay.
- Robert
- Wen würdest du gerne mal hier im Podcast als Gast hören?
- Steve
- Ich will es mal dreiteilen. Also aus dem Ausland, das noch Deutsch spricht, so dass du dich nicht groß irgendwie auf eine Fremdsprache einstellen musst, nehmen wir die Wusas. Also Christian und Sabrina von Wusa on the Mountain. Die übrigens quasi gleich über den übernächsten Gebirgskamm im dunklen Österreich wohnen. Wenn wir sagen, wir nehmen irgendjemanden aus Deutschland, dann wäre es cool den Matthias Krah quasi den besten Deutschen dieses Jahr beim UTMB. Und ansonsten, wenn du sagst okay englisch läuft bei dir und da kannst du mal einen heranholen, dann such dir mal irgend so einen verrückten Ami da drüben. Entweder einen Läufer also Garry Robins oder Sage Canaday oder sowas oder Ethan Newberry, den Ginger Runner, der ja hier so Blogmäßig und Vblogmäßig und Videomäßig ziemlich viel auf YouTube macht.
- Robert
- Da könnte man ja mal eine Show machen mit dem Ginger Runner.
- Steve
- Genau, lass dich mal einladen von ihm hier.
- Robert
- Wahrscheinlich verstehe ich ihn gar nicht.
- Steve
- Das ist doch egal. Du musst einfach nur lachen, in die Kamera winken und sagen „Awesome Trails“ und ein Bier trinken und schon bist du drin.
- Robert
- Super. Wunderbar, wenn jetzt jemand sagt ich bin ich Bad Reichenhall, ich würde gerne mal den Steve kennenlernen, mit ihm den Dötzi oder Königsseeumrundung machen. Wie können die Leute dich erreichen? Wo können sie viel von dir lesen?
- Steve
- Uptothetop.de – meine Internetseite. Dort gibt es auch die Links zu den ganzen Profilen Facebook und so weiter. Ansonsten wer Fragen hat, einfach eine Email schreiben: uptothetop@gmx.de. Einfach anschreiben, wenn ihr Wissen wollt wie ist die Situation auf Berg XY. Liegt da Schnee? Brauche ich Schneeschuhe? Brauche ich Grödel? Ich beantworte alle Fragen.
- Robert
- Und die, die du nicht beantworten kannst, da gehst du mal schnell gucken.
- Steve
- Genau dann gucke ich mal schnell. Also gebt mir einen Tag und dann kriegt ihr auch eine Antwort drauf. Tourentipps, Empfehlungen, worauf muss ich achten? Einfach Bescheid geben.
- Robert
- Wunderbar, vielen Dank Steve. Hat mir riesig Spaß gemacht.
- Steve
- Ich danke Dir Robert.
- Robert
- Wir gehen jetzt noch was essen.
- Steve
- Was essen genau
- Robert
- Und, ja bis irgendwann.
- Steve
- Yeah. Bis zum nächsten Mal.
- Robert
- Ciao, ciao.
- Steve
- Ciao.
Meinungen & Diskussion
Ich freue mich auf rege Diskussionen und vor allem deine Meinung.
Bitte beachte und akzeptiere vor dem Schreiben deiner
Meinung/ Kommentar bitte die Datenschutzerklärung.
Danke fürs Vorbeikommen und podcasten Robert!
Es war mir eine Ehre dein Gast sein zu dürfen.
Wir sehen uns am See ;-)
Und mir war es eine Ehre dich im Interview zu haben!