Mit Kris im Gespräch über das Leben in einer einsamen Hütte, klettern, die Berge von Alicante und auch ein wenig Geschichte.
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Die Sonne scheint bei Tag und Nacht. Das wollte ich überprüfen und folgte der Einladung von Kris ins sonnige Alicante. Dabei stellte ich fest, dass ich noch nie in Festland Spanien war. Und es gibt hier einige schöne Berge zu bestaunen. Zusammen gebracht hat uns übrigens Nima von Abenteuer-Unterwegs, welche auch schon zu Besuch war.
Kris betreibt mit ihrem Partner Tony verschiedene Outdoor-Activity Firmen. Klettern mit Costa Vertical, Biken mit Downhill BikeRide und vieles mehr.
Als Kris mich fragte ob ich nicht mal Lust hätte die Beiden zu besuchen, sagte ich spontan zu. Und nein, ich habe es nicht bereut. Ich verliess meine Komfortzone und zog vier Tage zu ihnen in ihre alte Jagdhütte in die Berge mitten im Klettergebiet von Sella nahe Finestrat. Bis auf eine „richtige“ Toilette fehlte es aber an nichts!
Unglaublich ist der Kontrast zwischen dem“Ballermann der Engländer“ in Benidorm und dem Hinterland. Kaum ein Strandtourist verirrt sich dahin. Zu Unrecht. Denn es ist wunderschön, wild und läd ein zu allerlei sportlichen Aktivitäten. Sei es MountainBike, RoadBike, Trailrunning, klettern, Bouldern oder einfach nur wandern.
In den Tagen begleitete ich Kris bei einer Tour um das Bernia-Massiv (inklusive Tunnel), ass wie ein Einheimischer, verfolgte das Desafio Lurbel Trailrace und redete Englisch wie schon seit ewig nicht mehr.
Wenn ihr hin wollt und Fragen habt, meldet euch bei Kris!
Kris im Internet
Websites: Costa Vertical und The Downhill Bike Ride
Auf Facebook und Instagram
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Bevor es das Interview in Textform gibt, hier noch einige Bilder meiner Tage bei Kris und Tony.
Das Interview zum nachlesen
- Robert
- Buenas Noches liebe Zuhörer. Ich sitze jetzt hier, bei meinem ersten Interview, nicht in Deutschland, sondern in Spanien. Nämlich in der Nähe von Finestrat bei Alicante. Hinter mir ist der Pue Campana?
- Kris
- Puig Campana.
- Robert
- Ja, genau und neben mir ist die Kris.
- Kris
- Hallo.
- Robert
- Hallo Kris.
- Kris
- Hallo Robert.
- Robert
- Und ja, wir haben uns über Umwege eigentlich kennengelernt, nämlich via Nima, die auch schon im Podcast war. Die ich im Interview hatte und dann hattest du mich angeschrieben und hast gesagt: Hast du nicht mal Lust, die Gegend hier kennenzulernen? Na ja und ich kann schlecht Nein sagen und deswegen sitze ich jetzt hier und freue mich, weil wir waren jetzt schon drei Tage eigentlich unterwegs und es ist eine richtig schöne Gegend. Etwas trocken, aber man kann ja Wasser mitnehmen.
- Kris
- Das stimmt allerdings.
- Robert
- Ja, ich freue mich, dass du ein bisschen, mir ein paar Fragen beantwortest, weil also es ist schon sehr außergewöhnlich, wo wir uns jetzt hier gerade befinden, weil die nächste Stadt, wir sind heute in die Stadt runter gewandert. Das ist so, na ja, fünf Kilometer Fußweg ins Tal, ins Dorf und dann sind wir zurück. Das waren nochmal fünf Kilometer und hier, eigene Wasserversorgung, Solarstrom. Wir haben eine Satellitenschüssel für Internet, wunderbar.
- Kris
- Das stimmt.
- Robert
- Aber ansonsten ist das hier wirklich fast Isolationshaft.
- Kris
- Das stimmt so gar nicht. Wir haben auch ein Auto. Man kann auch ins Dorf fahren.
- Robert
- Ja, aber es ist… Ich bin am Mittwoch gelandet, am Abend und wir sind im Dunkeln hier hochgefahren und dann sagte
- Kris
- Da oben das Licht, da müssen wir hin.
- Kris
- Das stimmt.
- Robert
- Und es war halt stockduster und ich wusste nicht so richtig: Da soll was sein? Und es war tatsächlich etwas. Also würde ich nicht quasi die Empfehlung gehabt haben, Kris ist in Ordnung und auch Tony, hätte ich nicht gewusst, ob ich da Lebend je wieder runterkomme.
- Kris
- Und du hast es schon ein paar Mal geschafft und auch wieder hoch, muss ich sagen.
- Robert
- Genau. Ja, was ist denn das Besondere hier an Alicante und Umgebung, weshalb du hier bist oder hiergeblieben bist?
- Kris
- Ich bin eigentlich durch Zufall hier gelandet. Ich wollte eigentlich nach Marokko, aber dann habe ich in einem Klettererhostel in Finestrat sehr nette Menschen kennengelernt und man hatte sich eigentlich entschieden zu bleiben und nachdem man eine Zeit lang nicht wusste, warum man hier ist, fing man halt dann doch an, wieder an seine Wurzeln zu denken, dass man doch das Outdoor, im draußen sein sehr liebt und ich mir gedacht habe, ich wollte eigentlich schon immer zwischen Meer und Bergen leben. Was ich ja auch mache. Das Meer ist vielleicht gerade 15 Kilometer Luftlinie von hier entfernt und so hat sich das so angeboten auch zu bleiben. Ich habe die ersten vier Jahre in Finestrat gewohnt. Das ist, wenn man sich da hinten den Berg anschaut, auf der anderen Seite des Berges. Ja und im letzten Jahr bin ich dann hier nach Sella gezogen, beziehungsweise ins Klettergebiet von Sella.
- Robert
- Jetzt lebst du ja in Sella, ich nenne es immer noch isoliert, aber das ist okay. Also sehr weit draußen.
- Kris
- Ja.
- Robert
- Sehr einsam. Vorher warst du Investmentbankerin in Frankfurt.
- Kris
- Ja nicht unbedingt Investmentbankerin. Ich habe in der Finanzbranche in einer Investmentfirma gearbeitet.
- Robert
- Irgendwas mit Geld halt.
- Kris
- Genau, irgendwas mit Geld, aber ich war kein böser Investmentbanker. Ich habe nur versucht Leuten etwas zu verkaufen.
- Robert
- Ich habe nicht gesagt böse. Aber Frankfurt und hier, ist ja doch schon Welten oder?
- Kris
- Das stimmt allerdings, ja. In Frankfurt konnte man mal eben zum Supermarkt laufen. Man hat nicht mehr unbedingt geplant, was man denn so machen möchte. Mittlerweile muss man seinen Wocheneinkauf planen, weil der nächste große Supermarkt ist an der Küste und man fährt von hier schon gute 40 Minuten zum Einkaufen, aber man gewöhnt sich auch dran, da ja das ganze Leben eigentlich hier oben abspielt. Bin dann von meiner Arbeit her… Wir sitzen quasi mitten in meinem Büro, Wohnzimmer, Arbeitszimmer. Ja und man muss dann halt… Die Kunden kommen meistens von der Küste oder sind halt hier in den Dörfern untergebracht.
- Robert
- Was machst du denn?
- Kris
- Ich arbeite eigentlich in der Outdoorbranche. Das klingt sehr schön. Ja, wir machen eigentlich hauptsächlich im Moment, in diesem Jahr haben wir angefangen, den Downhill Bike Ride zu übernehmen. Das ist für Touristen, die nach Benidorm kommen, ihnen einfach mal die Landschaft zu zeigen. Wir führen sie auf den höchsten Berg und sie fahren dann, wie man so schön sagt, Downhill, für ungefähr 30 Kilometer, müssen sie so gut wie nicht in die Pedale treten und dann kriegen sie meistens mit, das Benidorm, das ja doch sehr verschrien ist bei vielen, nicht nur in Deutschland auch in England und überhaupt, dass es doch andere Seiten hier hat und viele Leute kommen dann auch wieder und nicht nur zum Fahrradfahren, sondern auch zum Wandern. Was wir auch anbieten und des Weiteren machen wir auch Kletterkurse, Abenteuerurlaube und alles was sich so anbietet in der Outdoorbranche, hier in der Gegend.
- Robert
- Für alle die, die Benidorm nicht kennen: Das ist so quasi der Ballermann für die Engländer.
- Kris
- Das ist richtig.
- Robert
- Und wir sind vorgestern, als wir Gäste von dir abgeholt haben, zu einer Wanderung, in Benidorm gewesen. Also ich fand es schon krass, weil so viele Hochhäuser. So viele auch leer und eigentlich, ja nicht so, also irgendwie zusammengewürfelt und wenn man dann so im Hinterland ist, wo wir wandern waren und blickt da zurück. Dazwischen ist nichts, Obstplantagen und dann diese riesen Hochhäuser. Also das ist schon gewaltig, aber da finde ich es hier schöner.
- Kris
- Das ist auf jeden Fall richtig! Es ist auf jeden Fall schöner hier draußen. Hätte man mir vor sechs Jahren gesagt: Du wirst mal im Hinterland von Benidorm leben. Ich glaube ich hätte den Leuten gesagt, die spinnen total. Habe es mir auch nie so ganz vorgestellt, das hier zu machen, aber wie gesagt, als ich nach Finestrat kam und dann gerade hier den Puig Campana gesehen habe, ja da ist man doch irgendwie verliebt und man verliebt sich halt in den Berg und viele Leute, die hier wohnen, sagen: Wenn man den Berg nicht mehr mag, dann muss man hier wegziehen. Nur ich habe es glaube ich ein bisschen besser gemacht. Ich mag den Berg immer noch und wenn ich mich hier so umschaue, wohne ich jetzt mitten in den Bergen, habe aber, wenn ich morgens zur Arbeit fahre, um meine Kunden abzuholen, sehe ich aufs Meer. Schaue die Inseln. Wenn ich hier zehn Meter hinter mich gehe, kann ich auch aufs Meer blicken. Bis runter nach Alicante. Ja und eigentlich hat sich da auch ein kleiner Traum so erfüllt und Benidorm, wie gesagt, das ist halt doch der Ballermann der Engländer und viele Engländer selbst sagen sie würden nie nach Benidorm kommen und sind dann meistens auch sehr überrascht, wenn sie sehen, was es hier so gibt. Aber da wiederhole ich mich auch gerade. Das habe ich ja vorhin auch schon mal gesagt und bleiben dann einfach auch öfter mal länger oder kommen hier nach draußen. Kommen bei dem nächsten Besuch vielleicht auch mit einem Mietwagen und schauen sich hier die Gegend an, weil es halt doch sehr, sehr viel gibt. Sehr, sehr viel Meer als halt die Küste und das Meer, aber leider muss ich sagen, es gibt auch sehr viele Leute an der Küste, die wir hier nach Sella raus, noch nie gekommen sind, aber da sind sie nicht alleine, denn auch viele Einheimische die, wie Robert vorhin schon so schön sagte, unten im Tal wohnen. Was halt gerade mal, in Sella wohnen, was fünf Kilometer weg ist, waren noch nie hier oben in der Pampa. Also somit haben wir uns hier doch schon ein kleines Paradies…
- Robert
- Der Postbote auch noch nie.
- Kris
- Nein! Postbote… Wir kriegen Post. Unser Post Büro ist quasi… Unsere Post oder unser Briefkasten ist das Postoffice von Sella. Hat allerdings nur auf eine halbe Stunde pro Tag und da sind wir meistens am Arbeiten, also könnt ihr euch vorstellen, wie oft ich meine Post bekomme.
- Robert
- Das sind ja eh nur Rechnungen.
- Kris
- Genau.
- Robert
- Wie kommt es denn, dass so viele Briten hier sind?
- Kris
- Das ist glaube ich ein bisschen aus der Geschichte von Benidorm gegründet. Benidorm, 50 Jahre, 60 Jahre, war einfach ein paar Häuser und ein großer, großer Sandstrand. Ich habe mal einen 89-jährigen Spanier getroffen, in Benidorm, der das erste Mal hier war vor 70 Jahren und der meinte dann, er musste noch zum Kaffee… Um sich einen Kaffee in Benidorm zu organisieren, musste er nach Altea, was ungefähr nochmal fünf Kilometer von Benidorm weg ist, an der Küste. Ja und da war einfach nichts. Da waren nur zwei riesengroße Sandstrände. Ja und so in der Zeit, so gerade Ende der 50er Jahre, wurden halt Bikinis immer bekannter in der nördlichen Welt, also bei den Engländern, aber auch bei uns Deutschen. Bei den Franzosen und die Leute wollten halt in ihren Sommerurlaub fahren und dort mit Bikinis am Strand liegen. Zu der Zeit war allerdings hier Spanien noch unter Herrschaft von Diktator Franco, der sehr konservativ war. Somit hatte dann der Bürgermeister von Benidorm irgendwann die Idee, der ja halt auch Fernsehen zu dieser Zeit oder Radio, was es dann halt hier auch gab, empfangen hatte und hat sich gedacht: Die ganzen Nordeuropäer liegen in Italien am Strand, in Frankreich am Strand, in ihren Bikinis, machen halt sehr viel… Die Italiener kriegen so sehr viel Geld. Das müssen wir auch. ich habe meine tollen zwei Sandstrände und dann ist er auf seinem Motorrad nach Madrid gefahren, zu Mister Franco und hat halt gesagt: Hey, hör mal zu. Ich habe hier meine zwei Sandstrände. Habe im Fernsehen gesehen, da sind so viele Nordeuropäer in Italien, die mit Bikini am Strand liegen. Das hätte ich auch gerne und obwohl Franco sehr konservativ war, hat er es erlaubt und somit ist Benidorm eigentlich zum ersten Pauschaltourismusziel geworden, zu Beginn der 60er Jahre. Von Franco auch gesponsert und das ist auch der Grund war, warum halt diese vielen Hochhäuser und Hotels da unten sind. Eines der ältesten Hochhaushotels, das Don Pancho, ist in Anfang der 70er Jahre gebaut worden und irgendwie hat es dann die Engländer hierhergezogen. Zwei Jahre später kam dann Mallorca dazu, wo es dann als zweites Gebiet hier in Spanien, Bikinis am Strand erlaubt wurden. Ja und wir wissen ja, was aus Mallorca geworden sind. Da gibt es dann wir deutschen am Ballermann und irgendwie haben sowohl die Engländer hier Benidorm und wir deutschen Mallorca, die Treue gehalten und deshalb sind hier nach wie vor sehr, sehr viele Briten und die Costa Blanca ist eigentlich gar keine spanischer Name, sondern die Engländer und die englischen Tour-Operator brauchten einen Namen um halt dieses Gebiet, was plötzlich auftauchte, zu verkaufen und aufgrund der vielen Sandstrände, die sich eigentlich Valencia im Norden, bis weit hinter Alicante hinaus im Süden ziehen, aufgrund der weißen Sandstrände, wurde es halt Costa Blanca genannt.
- Robert
- Ich dachte erst nachdem du mir zum ersten Mal die Geschichte erzählt hast, dass das mit dem Blanca daherkommt, dass sie sich blank ausziehen durften.
- Kris
- Wäre auch eine gute Idee.
- Robert
- Kommen wir wieder zu schöneren Themen. Was ist denn da… Also ihr bietet ja Klettern, Mountainbike Touren, Downhill Touren, Wandern an. Was ist dir denn am liebsten? Was machst du am liebsten?
- Kris
- Ich muss sagen, eigentlich das Wandern. Den Leuten die Gegend zeigen. Das ist so eins meiner Spezialitäten. Ich Klettere auch sehr viel gerne, aber da halt hauptsächlich die langen Sachen. Mein Partner Tony, der macht halt zurzeit die meisten Kletterkurse und halt auch Guiding. Dass heißt er bringt Leute, die interessiert sind, auf den Puig Campana und auf andere Berge hier in der Gegend. Somit privat bin ich sehr, sehr am Klettern und auch am Wandern. Das biken… Ich habe ein sehr gutes Fahrrad, bin aber nicht der gute Superbiker und stürze mich Downhill auf irgendwelchen Pisten den Berg hinab. Das ist dann nicht so mein Metier und unsere Downhill Tour heißt halt Downhill, weil es wirklich 30 Kilometer ohne Treten den Berg hinabgeht, aber es ist eigentlich eine Aussichtstour für, wie schon gesagt, Touristen, die halt nach Benidorm kommen.
- Robert
- Die einfach mal ins Hinterland wollten.
- Kris
- Bitte?
- Robert
- Die einfach mal was sehen wollen.
- Kris
- Genau, die einfach mal was sehen wollen und da haben wir auch keine Altersbeschränkung. ich glaube das jüngste Kind, was wir hatten dieses Jahr, war sechs Jahre alt und der älteste Teilnehmer, von dieser Tour, war 89 Jahre alt. Das heißt also, das Spektrum ist groß, aber wie kann ich einen 17-jährigen Deutschen zitieren, der hier war? Er meinte: „Das rockt!“
- Robert
- Ich bin zwar jetzt selber nicht so der Kletterer, aber wie unterscheidet sich denn der Fels, beziehungsweise das was man hier hat. Jetzt zum Beispiel gegenüber den Alpen oder sowas, oder nimmt sich das gar nicht so viel?
- Kris
- Es hängt davon ab, wo man in den Alpen ist. Es gibt ja gerade so die Haupt-Klettergebiete, die viele Leute kennen, so wie Arco zum Beispiel. Da ist es eigentlich ähnlich, weil Arco hat auch sehr viele Plattenklettereien und auch Kalkstein, auch was wir hier haben. Sehr viel Sportklettersachen und lange Sachen direkt beieinander. Also Mehrseillängen-Routen, sowie auch Sportkletterrouten. Zum Beispiel, wenn man jetzt in die andere Seite hier rüber schauen würde, hat man auf der linken Seite Rosalia, was halt sehr viel für lange Routen bekannt ist und halt auf der rechten Seite das ganze Klettergebiet von Sella, wo es halt die Sportklettermöglichkeiten gibt. Man kann halt hier alle Spielarten machen. Von Alpinem Klettern, wir haben Alpine Routen, bis hin zu kurzen Sportseillängen, ist hier eigentlich alles fast schon in Gehentfernung. Was sich von den Alpen entscheidet ist, wir haben kein Granit. Wir haben von andere… andere Steinqualität denke ich auch mal. Die Alpen sind natürlich in wesentlichen Sachen vielleicht etwas höher, aber auf der anderen Seite hier der Puig Campana hinter uns, der hat Routen aufzuweisen von 400 bis 900 Metern Länge und das sind auch im Alpinen Bereich schon ganz schöne Kaliber. Was wir nicht haben ist Schnee. Das heißt wir haben hier kein Winterklettern. Da kann man vielleicht… Es gibt einige Gebiete, wo es funktioniert. Jetzt hier im Nachbartal am Aitana, aber auch vielleicht einmal im Jahr für vielleicht eine Woche. Also Winterklettern, das ist das nicht. Temperaturen sind das ganze Jahre eigentlich richtig gut zum Klettern. Das unterscheidet uns wahrscheinlich auch von den Alpen. Also gerade für Leute, die es mit Kalt nicht so haben, wie auch ich, ist es hier dann doch ganz nett, aber ansonsten… Ja was uns von den Alpen unterscheidet? Die Landschaft ist komplett unterschiedlich. Wir haben nicht so viele schöne Bergseen, aber dafür ist es denke ich mal, wie gesagt, wir sind hier… Spanien ist ja eines der Bergreichsten Länder Europas. Was ich eigentlich erst weiß, seitdem ich hier wohne und was ich halt schon in der Einleitung gesagt habe, Alicante ist die Provinz in Spanien, mit am zweitmeisten Bergspitzen oder Hügelketten, in ganz Spanien und das finde ich schon allerhand. Die höchste Erhebung hier in der Provinz ist 1558 Meter. Das ist der Aitana, der gleich hier zwei Täler weiter ist und dann kommt der freistehende Puig Campana, der direkt vom Meer, also vom Null auf 1408 Meter in zwölf Kilometern kann man dort hochwandern. Was eine der kürzesten Distanzen auch in Europa ist.
- Robert
- Kommen wir… Ich gucke ab und zu mal hier runter, also wer gerade das Video schaut. Ich gucke ab und zu mal runter, weil heute ist nämlich, ganz zufällig, auch der Desafio Lurbel. Das ist ein Trailrun in der Skyrunning Ultra Series und irgendwie sind hier auch die National Championships und da gibt es halt 120, 80 und 40 Kilometer und die 120 Kilometer die sind gestern Abend, 22 Uhr, gestartet und jetzt laufen so seid, ja einem halben Tag, seit um 12 so, laufen hier einige immer mal lang, aber das ist schon sehr, wie nennt man das, gesplittet. Also es sind ja, ich glaube 150 Teilnehmer. Da kommen noch die 80er dazu, also es sind nicht so viele auf der Strecke, aber irgendwann müssen jetzt nochmal Leute kommen. Ich bin gespannt.
- Kris
- Da unten kommen auch gerade Zwei.
- Robert
- Genau jetzt kommen auch welche mit Stirnlampe. Also da bin ich dann gespannt, wenn es richtig dunkel ist.
- Kris
- Ich auch.
- Robert
- Und die starten ja in Finestrat, dann laufen sie den Bergrücken rüber, dann laufen sie noch ein Stück runter und dann laufen sie auf dem Kilometro Vertical. Das ist auf drei Kilometern quasi ein, also 1000 Höhenmeter. Bist du Den schon mal hoch?
- Kris
- Den bin ich schon mal hoch, aber ich glaube meine Zeiten kann man mit den Zeiten die auch, eventuell sogar Robert, laufen würde, gar nicht vergleichen. Als Wanderer kann man den Berg mit mehreren Varianten erklimmen, aber über den Kilometer Vertical ist das eine der herausfordernden Wanderungen hier in der Gegend. Wenn wir mit Kunden auf den Puig Campana gehen, dann machen wir das meistens von der Nordseite. A ist es immer etwas frischer. Im Winter hat man dort auch Raureif auf dem Boden, aber die Nordseite, die man auch von hier sieht, ist einfacher zu ersteigen. Der Pfad ist zwar sehr Geröllfeldig, aber man kommt doch einfacher hoch, als durch die Rampe von vorne. Also das ist ein riesen großes Geröllfeld. Auch eine Rinne. Fast schon mit einem Koluar zu vergleichen, was da hochgeht und wenn man die Jungs da hochrennen sieht. Der Schnellste vom Kilometer Vertical hat in diesem Jahr, war er da oben, in 39 Minuten und das finde ich schon sehr, sehr sportlich.
- Robert
- Ich war gestern oben. Bei richtig geilem Wetter. Packe ich auch mal ein paar Bilder mit rein und da kam ein Norweger hoch. Also der hatte 45 Minuten gebraucht und sagte: Da geht noch was. Also… sportlich!
- Kris
- Ja.
- Robert
- Und als ich dann aber wieder runter bin, dachte ich mir so und jetzt hier mit der Stirnlampe bei Nacht… Nicht schlecht!
- Kris
- Ja, das…
- Robert
- Also deswegen, also jetzt ist hier eher so…. Wenn sie es bis hierhergeschafft haben, jetzt kommen drei hier mit Stirnlampe, dann haben sie den wesentlich leichteren Teil nur noch vor sich und haben es, denke ich mal, so in zwei Stunden, zweieinhalb Stunden geschafft.
- Kris
- Ja das stimmt. Wir sind hier vielleicht zehn Kilometer von Finestrat weg. Auf den Pfaden, auf den Bergpfaden die die überqueren und Trailrunning ist sowieso eines der Sportarten hier in Spanien und Puig Campana hinter uns, ist eigentlich auf jeder Bucket List von jedem Trailrunner, Wanderer, Kletterer, sogar Mountainbiker, hier in Spanien. Wir hatten mal ein paar Deutsche hier. Vielleicht schauen die beiden auch zu, aus Freiburg und die sind mit ihren Mountainbikes da auf den Berg hoch. Mussten dadurch 200 Höhenmeter hochtragen, aber dann aber auch alles brav wieder runtergefahren.
- Robert
- Wie haben sie…
- Kris
- Das heißt also Puig Campana, man ist hier in einem Outdoor-Mekka und das ist eigentlich auch super. Die Pfade sind meistens gut ausgeschildert, gerade für die Mountainbiker, aber dann gibt es auch noch sehr viele versteckte Sachen, die eigentlich super schön sind und auch sicherlich ein Besuch wert sind.
- Robert
- Würdest du es denn auch mal machen? Also so ein Trailrace?
- Kris
- Nein.
- Robert
- Okay.
- Kris
- Ich bin, was Ausdauer angeht… Ich wandere sehr gerne, aber ich renne ganz schlecht.
- Robert
- Sehr gut. Das Wandern. Ich war ja gestern unterwegs, da ihr ja arbeiten musstest und irgendjemand muss es ja machen, bin ich meine Runde hier gegangen und bin dann hinten durch das Tal runter und auf einmal steht mir halt so ein Monster Viech von Schäferhund vor mir und, na ja, so gesellig sah er jetzt nicht aus. Inzwischen weiß ich, er heißt Mambo. Der Besitzer, Jack, kennt Euch oder ihr kennt euch untereinander. Hätte ich auch draufkommen können, aber im ersten Moment so: Scheiße! Ich also quer über die Terrasse nach unten gejumpt. Was würdest du denn empfehlen, wenn dir jetzt doch ein Hund, der nicht an der Kette liegt, begegnet, was kann man hier machen? also auf Zypern kenne ich es zum Beispiel, man senkt einfach den Arm, wie als ob man einen Stein aufheben würde und die denken man schießt dann damit, nach den Hunden und dann rennen sie weg. Klappt das hier?
- Kris
- Ich bin ehrlich gesagt, hier auf den Bergpfaden, noch nie in so eine Situation gekommen. Den meisten Hunden, denen ich begegne, begegne ich auch mit ihren Besitzern und wenn ich hier Hunde begegne, dann sind das meistens die Hunde, die hier auch zu den Häusern gehören. Die eigentlich alle, wie gesagt, doch sehr nett sind. Wie besagter Mambo, allerdings groß von Statur. Es gibt hier auch noch ein paar Hunde, denen man begegnen kann. Die sind alle groß, aber doch trotzdem ziemlich nett, aber wahrscheinlich… Es funktioniert schon, mit dem Stein und das Aufheben funktioniert, wenn man in Spanien generell Hunde trifft, aber zum Glück, was Streuner angeht, gerade jetzt hier in der Gegend, das ist relativ gut kontrolliert und wenn man hier einen Hund findet, ich hatte gerade heute Mittag eine Begegnung mit unserem Schäfer, der hier auch zwei Täler weiter wohnt und er hat mir dann gesagt, ja er hatte gerade… Wir hatten uns getroffen, haben über Hunde geredet und Hunde die ausbrechen und lustiger weise hatte er einen Tag später einen Hund bei sich vor der Haustür sitzen, mit Namensschild und er konnte dann auch den Besitzer wiederfinden, zum Glück.
- Robert
- Was sind so also, wenn man hier alleine unterwegs ist, ich habe mich gestern ein paar Mal verlaufen. Auch wenn du mir die Karte und alles gegeben hast. Was ist so der beste Orientierungspunkt? Also so die Wanderwege sind, na ja, suboptimal ausgeschrieben oder angemalt. Den Puig Campana, den sieht man nicht immer. Gibt es da irgendeinen Trick? Du hast mir zum Beispiel erzählt, dass man bestimmt Wanderwege quasi nur in eine Richtung laufen kann, weil sie dann sichtbar sind, die Markierungen.
- Kris
- Das ist zum Beispiel eine Sache. Es gibt sehr, sehr viele Wege hier, die so markiert sind, in die Richtung in die man sie eigentlich auch gehen sollte. Es passiert uns auch, wenn wir manchmal hier unterwegs sind, das wir einfach mal eine Wanderung andersrum gehen oder halt von der Karte denken, och wir können hier mal schnell irgendwo einen Pfad runterlaufen und dann stellt man fest, dass der Pfad eigentlich nicht zum runterlaufen ausgelegt wurde und mit Kunden würden wir da glaube ich nie runter gehen, weil dann würde man sich wahrscheinlich die Beine brechen und dann dreht man sich plötzlich um und sieht die Markierung und denkt sich: Ja, andersrum wäre es auch einfacher gewesen. Also das ist schon mal eine Sache also, wenn man hier alleine unterwegs ist, einfach immer mal schauen, dass man auch in die richtige Richtung läuft. Wie gesagt, vielleicht ein Orientierungspunkt das Ridge, was hier hinten ja auch vorbeiläuft. Das ist eigentlich so, läuft von Ost nach West, parallel zur Küste. Ist vielleicht ein Orientierungspunkt. Puig Campana, wenn man ihn sieht, auch. Die meisten Mountainranges hier oder die Bergketten hier, Bergzüge hier sind, bis auf Cafisanoro (?), was man dahinten sieht, sind eigentlich Ost nach West ausgerichtet. Das heißt, wenn man immer die Sonne im Gesicht hat, läuft man auf der Südseite und hat man dann die Bergkette auch in der richtigen Seite. Das heißt also, wenn man dann die Bergkette auf der rechten Seite hat und die Sonne auf der linken Seite hat, dann läuft man auch 100 Prozentig nach Westen, wenn man nach Westen muss oder man dreht sich halt um und läuft nach Osten, aber das ist halt so hier der Trick. Das muss man auch beachten, wenn man auf das Meer schaut, denn, wenn man denkt, man ist an der Ostküste von Spanien. Das Meer… Das Land macht hier so einen kleinen Knick und wenn man in Benidorm zum Beispiel auf das Meer schaut, oder Villajoyosa, da schaut man nach Süden und das erschwert die Orientierung manchmal, gerade wenn man irgendwo sagt, das Meer ist ja eigentlich im Osten, wenn man sich an der Ostküste befindet. Das braucht etwas, wenn man das dann kapiert. Ich habe länger gebraucht. Wenn ich dann immer abends heimgefahren bin und plötzlich in die Sonne gefahren bin und immer gedacht habe: Ich fahre doch eigentlich nach Süden, warum schaue ich in die Sonne. Ich habe dann festgestellt, es war dann eigentlich der Westen, in den ich gefahren bin.
- Robert
- Was ist denn so der… Oder wenn ich hierherkomme, ich war noch nie her. Was sagst du, sind so die Orte, die jeder Mal gesehen haben sollte, der hier ist?
- Kris
- Meinst du Aussichtsmäßig, Klettermäßig…?
- Robert
- Die schönsten Wanderungen, die schönsten Kletterfelsen, die schönsten Orte…
- Kris
- Okay. Also ich mag am Liebsten… Beste Flughäfen um hierher zu kommen sind eigentlich Alicante oder Valencia. Valencia ist schon doch etwas weit im Norden. Allerdings Valencia als Stadt gefällt mir persönlich am besten hier in der Gegend. Das heißt wenn ich mal Stadturlaub mache, dann gehe ich nach Valencia und habe dann meinen Tag dort. Valencia ist definitiv was, wo ich sage, wenn man nach Spanien und Spanien mag, dann sollte man auch mal Valencia gesehen habe. Das jetzt mal zur Stadt. Hier in der Gegend, Robert schon so schön sagt … Benidorm ist sehr verbaut und das zieht sich wirklich von hier hoch bis Dénia und so weiter, aber als netten Ort, ich bin sehr gerne in Villajoyosa unten. Vielleicht auch wegen der Schokoladenfabrik, die man für umsonst besuchen kann und so viel Schokolade essen kann wie man darf oder möchte. Villajoyosa ist super schön und ich bin auch sehr gerne dort. Dann gibt es halt die Bergdörfer hier. Sella, wie Robert auch schon mitbekommen hat, wie ein Tannenbaum, gerade bei Nacht. Es ist halt sehr schön auch an einem Berg aufgebaut. Dann gibt es Guadalest als Ort. Wenn man denn zum Klettern übergeht oder sich das Klettern anschaut. Klar Sella ist so eines der ältesten Klettergebiete, in der Costa Blanca. Hier wurde sogar auch das Klettern in der Costa Blanca ins Leben gerufen. Ist aber so gerade so ein bisschen über seinen Hype hinaus, weil halt sehr viel in alten Kalkgebieten ist, doch etwas glatt sein kann, aber viele Routen sind super kletterbar, nach wie vor und auch hier oben bei uns, gibt es auch ungefähr 50 bis 60 neue Routen, wo man sicherlich einen Tag verbringen kann und wenn man sich denkt: Oh, vielleicht möchte ich da nicht hin, weil man schon so viel über Sella gehört hat. Ich denke es ist ein Besuch wert, weil man einfach die Aussicht ist einfach einmalig, wenn man hier oben sitzt oder auch klettert. Es ist einfach was, was man hier an der Costa Blanca, glaube ich, so nicht unbedingt hat und man hat wie gesagt, fürs Klettern hier alles. Wandern natürlich auch. Hier das Gebiet absolut erste Klasse. Eine der schönsten Wanderungen, persönlich, natürlich auf den Puig rauf, ist hat dann hat… Robert wird mir da sicherlich Recht geben, man hat eine super Aussicht von dort. Man kann, bei schönem Wetter, bis nach Ibiza rüber schauen. Was halt auch immer sehr schön ist. Wenn man dann plötzlich sich wundert, warum denn da irgendwas im Meer ist und das dann halt eine Insel ist. Dann Cafesandoro (?) ist auch vielleicht so ein Geheimtipp. Das ist direkt eine Mountainkette bei Alicante. Hat dort alles, was das Outdoorherz begehrt. Man kann dort biken. Man kann dort Klettern, Sportklettern, Mehrseillängen, Gratwanderungen machen, Wandern, Höhlen besuchen und sogar Caving. Wir haben auch eine Höhle, wo man halt, jetzt nicht offiziell rein kann. Also somit eins von den Outdoor-Mekkas. Tja, dann… Ja, dann vielleicht Bernia. Wir sind es ja auch gegangen, als schöne Wanderung. Man muss nur…
- Robert
- Mit dem Tunnel…
- Kris
- Genau.
- Robert
- …der etwas zu klein für mich ist.
- Kris
- Du hast durch gepasst.
- Robert
- Irgendwie schon, ja. Auf den Knien robben.
- Kris
- Ja, also das sind einfach alles so Sachen. Ichglaube es ist einfach, wie man vielleichtmerkt, ich habe ich so ein bisschen hier in dieses Hinterland von der Costa Blanca verliebt. Es gibt so viele Möglichkeiten. So viele Sachen und selbst für uns, die wir eigentlich nicht nur beruflich hier unterwegs sind, sondern auch privat immer wieder neue Ecken versuchen kennenzulernen. Es ist noch so viel, was wir noch auf unserer Bucket List, hier für die Ecke haben. Es ist schon unglaublich, was man eigentlich alle sieht
- Robert
- Wenn man jetzt keine Ahnung hat oder sich gerne verläuft oder einfach mal ein bisschen geführt, kann man sich ja an euch wenden. Wie findet man euch?
- Kris
- ja man findet uns entweder auf Facebook. Wir haben zwei Seiten dort im Moment. Die eine ist Costa Vertical. Vertical mit c und das andere ist The Downhill Bikeride. Downhill Bikeride, wie gesagt, Unternehmen seit 20 Jahren hier an der Costa Blanca aktiv. Für gerade wandern und auch Downhill fahren eigentlich ein Kontakt. Wenn hier sich jetzt jemand meldet, der wirklich richtiger Downhill Fahrer ist. Wir können euch helfen mit Ideen. Wir können euch auch einen Lift geben irgendwo hoch, aber wir fahren nicht mit, weil dafür ist einfach unsere Tour nicht ausgelegt und dafür sind wir auch nicht ausgebildet, dass wir Leute auf Fahrrädern die Berge jetzt runter jagen, aber wir können mit Tipps helfen. Wir kennen die Routen. Wir wissen was jemand in welchem Level fahren möchte und wir können die Leute dorthin bringen. Gar keine Sache. Ja, wie gesagt, Facebook man findet uns da Costa Vertical oder Downhill Bikeride oder Instagram. Da seht ihr vielleicht, was wir so relativ oft machen. Wir versuchen eigentlich jeden Tag, wenn wir draußen sind, ein Foto zu machen. Entweder von Happy Kunden, die auf irgendwelchen Leitplanken balanciere, oder halt von unseren Wanderungen. Dann sind wir auch zu finden auf unseren Homepages, aber das sind ganz schön viele und ich denke die stellt der Robert dann einfach dazu.
- Robert
- Genau.
- Kris
- Das ist dann am einfachsten.
- Robert
- Genau.
- Kris
- Und wir versuchen unsere Emails auch recht regelmäßig zu beantworten, aber wenn es mal nicht klappt, dann schickt eine SMS, schickt ein WhatsApp. Wir sind eigentlich fast überall verlinkt.
- Robert
- Werde ich auf jeden Fall verlinken.
- Kris
- Vielen Dank.
- Robert
- Das Ganze was du jetzt erzählt hast, ich meine, dass was man wandern kann oder mit dem Fahrrad fahren kann, kann man auch laufen. Von daher… Auch wenn ihr da vielleicht nicht mitkommt, aber ihr kennt auf jeden Fall die besten Trails hier in der Gegend.
- Kris
- Ja.
- Robert
- Und, genau, auf jeden Fall an euch wenden da.
- Kris
- Ja ich denke… Was wir halt gerne machen ist einfach Infos auch geben zum Gebiet. Wir kennen auch gute Unterkünfte hier in der Gegend, wenn man halt jetzt mal nicht All Inclusive irgendwo hinmöchte. Auf der anderen Seite Benidorm als Anlaufstelle Für Leute, die billige Unterkünfte suchen, sicherlich eine Möglichkeit. Genauso wie Finestrat. Dort gibt es ein Klettererhostel, also für Leute die ihre Kletterpartner suchen, sicherlich sehr gut geeignet, auch sehr offen. Hauptschlich Engländer, weil halt, wie gesagt, Deutsche sind hier leider sehr selten. Die Deutschen gehen gerne nach Dénia hoch, machen dort ihren Urlaub, aber so für das Klettern ist es glaube ich nicht unbedingt so bekannt. Was also auch als Kletter-Hotspot, hier an der Costa Blanca, geltet, was eigentlich schon fast nicht mehr Costa Blanca ist, ist Jolia. Viele Leute haben auch vonJolia schon gehört. Auch ein Besuch definitiv wert, wenn man hier in der Gegend ist und wir können eigentlich von dort, bis halt runter nach Alicante auch mit Informationen helfen. Wenn ihr Unterkünfte sucht, ja, wendet euch an uns.
- Robert
- Super. So, jetzt kommen noch ein paar Fragen, die alle bekommen. Kurze Frage, du darfst antworten, so ausgiebig wie du möchtest. Berge oder Meer? Was ist dein Favorit und warum?
- Kris
- Das ist schwer. Berge, weil ich es einfach schön finde, wenn das Auge sich einfach irgendwo hin verliert, weil ich einfach oben bin und Berge eigentlich mich herausfordern. Meer, da bin ich eher unter der Wasseroberfläche unterwegs und das ist einfach super entspannend. Kann man hier auch gut, denn die Insel vor Benidorm, für alle die im Mittelmeer tauchen waren wissen, dass das Mittelmeer immer so sehr schöne Ecken hat, aber auch nicht so schöne Ecken und die Insel von Benidorm, vor Benidorm, ist definitiv eines der Schönsten Tauchgebiete im Mittelmeer und ich versuche fast jeden Sonntag, wenn ich es kann, dort auch tauchen zu gehen, um einfach abzutauchen, zu entspannen. Deswegen Meer, für mich persönlich, als Entspannung, aber natürlich draußen zu sein, morgens aufzuwachen und hier das Panorama mir anzuschauen. Ich glaube dann zieht es doch eher zu den Bergen.
- Robert
- Sehr gut. Die nächste Frage ist eigentlich, na ja, ich habe heute früh überlegt, wo ich es zusammengeschrieben habe, ob ich die wirklich stelle. Wie würdest du deine Zeit auf einer einsamen Hütte verbringen, wenn du drei Monate da wärst? Es ist einsam hier und du bist länger als drei Monate schon da.
- Kris
- Ja, das stimmt.
- Robert
- Wie ist es?
- Kris
- Wie ist es? Es ist eigentlich super schön. Ich bin halt nicht auf einer Berghütte, hoch oben in den Bergen.
- Robert
- Och.
- Kris
- Ich sehe halt Sella da unten, nach meinen vier Kilometern. Ja das würde ich machen. Einfach… Ganz ehrlich, wenn ich manchmal das Telefon einfach mal drei Monate vielleicht nicht benutzen kann und meiner Internetsucht irgendwie davon wegkomme. Ja, es ist einfach toll hier oben und ich bin gerne hier und ich könnte mir das mittlerweile habe ich glaube ich auch keine Angst mehr irgendwo anders für drei Monate hin zu gehen und einfach zu sagen, hey da mache ich irgendwas, weil selbst hier… Es gibt so viel zu erleben. Es gibt so viel auch zu hören. Man hat vielleicht am Anfangen mal ein leichtes mäh im Mikrofon und das sind einfach die Ziegen, die hier direkt hinter dem Haus wohnen. Ich glaube viele Leute, die ein bisschen einsam und außerhalb wohnen, wissen das zu schätzen, wenn man abends mal auf die Terrasse geht und plötzlich zehn Meter weiter ein paar Ziegen stehen.
- Robert
- Und was für welche.
- Kris
- Klein sind sie nicht.
- Robert
- Nein. Was ist dir lieber? Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
- Kris
- Sonnenaufgang. Das Problem ist nur, ich bin Langschläfer.
- Robert
- Okay. Welches Gadget darf nicht fehlen, wenn du unterwegs bist in den Bergen? Also Ausrüstung… Also bei mir ist es zum Beispiel die Kamera. Also ohne Kamera gehe ich eigentlich nicht aus dem Haus.
- Kris
- Klopapier und eine Plastiktüte.
- Robert
- Okay. Deine Top 3 Blogs oder Bücher für mehr Berge, also was liest du gerne? Sowohl im Internet, du hast gerade gesagt, du bist Internetsüchtig. Was liest du da gerne?
- Kris
- Ich muss sagen, es ist schon lange her, dass ich ein Buch gelesen habe, aber einfach aus dem Grunde, weil ich zurzeit… Weil wir halt durch die Gründung von Costa Vertical und jetzt auch durch die Übernahme von Downhill Bikeride eigentlich viel zu viel zu tun haben, um eigentlich mal ein Buch zu lesen und dann kann ich eigentlich gerade so….
- Robert
- Und Websites oder Blogs?
- Kris
- ganz wenig.
- Robert
- Ganz wenig, okay.
- Kris
- Muss ich ganz ehrlich zugeben. Ganz wenig. Ich würde es gerne machen, aber… Ich muss es auch mehr machen, aber… Ich muss es auch mehr machen, denke ich mal, aber ganz wenig. Vielleicht mal den Blog vom Climbing Magazine aus den USA. Der ist relativ gut und ich würde den jedem empfehlen. UKC auch, aber… UK Climbing, das sind einfach so Blogs, wo ich auch mal reinschaue. Komischer Weise, aber das liegt vielleicht daran, mein Partner ist Engländer, sehr wenig deutsche Literatur.
- Robert
- Was empfiehlst du gegen Bergweh? Also stell dir vor du würdest wieder nach Frankfurt oder vielleicht Hamburg zurück dürfen/müssen. Wie würdest du quasi das Bergweh reduzieren oder versuchen zu reduzieren?
- Kris
- Das erinnert mich irgendwie an die Zeit, als ich ja selbst in Frankfurt gelebt habe. Ja, freitagabends so schnell wie möglich ins Auto, Flugzeug, Zug springen und dann in die Berge zu fahren und ich weiß nicht, ob da einige das unterschreiben würden. Vielleicht auch der Robert, aber der wohnt ja auch schon fast in den Bergen, aber eigentlich ist Bergsport Motorsport, weil man fährt eigentlich doch einiges um an seinem Hauptort zu sein. Interessanter weise ist das hier minimiert. Früher, ich bin jedes Wochenende, ins Frankenjura gefahren. Von Frankfurt, was mal eben 250 Kilometer einfach waren. Habe versucht auch mal, einfach mal in die Berge runter zu fahren. Was halt dann immer 300 Kilometer waren oder 400 Kilometer und das macht man einfach. Mittlerweile, dadurch, dass ich ein Klettergebiet eine halbe Minute hinter dem Haus habe, wenn man mich dann mal fragt: Kris, kommst du mit nach Jalón Valley, was jetzt 50, 60 Kilometer weg ist, denke ich immer: Oh Gott, so weit fahren? Also das ändert sich, aber fürs Bergweh, wenn man wirklich da ist, da hilft eigentlich nur in die Berge selbst oder ein guter Kletterfilm.
- Robert
- Und die letzte Frage. Wen würdest du denn gerne mal hier im Podcast hören? Wen sollte ich mal einladen? Sollte Deutsch sein, also deutschsprachig.
- Kris
- Deutschsprachig…
- Robert
- Nur, wenn dir was spontan einfällt.
- Kris
- Tut es. Leider verstorben. Kurt Albert.
- Robert
- Ah, okay. Gut. Ich danke dir.
- Kris
- Sehr gerne.
- Robert
- Ich freue mich jetzt, wenn Tony dann kommt, auf die nicht mit Fisch Paella.
- Kris
- Sehr gerne.
- Robert
- Bin ich gespannt. Ich muss noch Sachen packen, weil für mich geht es morgen leider zurück.
- Kris
- Wir finden es, glaube ich, sehr schade und ich finde es super, das Robert hier war.
- Robert
- Ja, ich fand es auch toll und ich werde mir das tatsächlich überlegen, nächstes Jahr dann doch eventuell auch da unten lang zu laufen, wo jetzt so einsame Stirnlampenkegel, also Lampenkegel den Weg hochkommen.
- Kris
- Und wir werden das Dorf motivieren, dass sie für dich jubeln.
- Robert
- Genau.
- Kris
- gar kein Problem.
- Robert
- Das möchte ich aber.
- Kris
- Das kriegen wir hin.
- Robert
- Ich möchte dann die Dorfparty quasi am Abend, also vor ich jetzt… Wir haben es jetzt aktuell. Es ist stockduster und halb sieben. Ja, na gut, ich denke vor um Acht wäre ich wahrscheinlich nicht in Sella. Von daher wäre es so quasi kurz nach dem Abendbrot. Da können sie alle nochmal rauskommen und nochmal ein bisschen Aktivierung.
- Kris
- Vor dem Abendbrot. Wir sind in Spanien.
- Robert
- Achso. Stimmt. Da war was. Siesta.
- Kris
- Gar kein Problem, aber ich denke das kriegen wir hin.
- Robert
- Wunderbar. ich danke dir und bis bald.
- Kris
- Danke auch.
- Robert
- Ciao.
- Kris
- Ciao.
Meinungen & Diskussion
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Also die Landschaft sieht ja traumhaft aus.
Uns hatte es bisher auch noch nicht nach Spanien verschlagen. Wir waren vor einigen Wochen in Portugal in Alentejo unterwegs und im Hinterland ist es ähnlich schön.
Wenn Petzl seinen Bart noch etwas wachsen lässt, dann macht er dir Konkurrenz… ;-)
Gruß Mario
Ist sie defintiv.
Portugal kenne ich nur die beiden großstädte und Madeira. Da habe ich also noch Potenzial :-)
Hallo Robert,
ich habe ziemlich schöne Erinnerungen an Alicante aber auch ziemlich nasse ;) Wir waren dort vor Jahren mal mit ein paar Freunden zum Gleitschirmfliegen (ja, das geht auch! :D). Es war im Winter zwischen Weihnachten und Neujahr, und wir hatten mit dem Wetter wirklich Pech: Noch nie hatte ich so viel Wasser gesehen – es lief wildwasserartig die Straßen herunter. Unglaublich. Zwei / Drei Tage war es nur trocken und da sind wir auch einmal ins Hinterland gefahren und konnten fliegen. Diese wundervolle Aussicht ist für den Rest meines Lebens im Hirn eingebrannt – allein dafür hat sich diese Reise schon gelohnt.
LG,
Bianca von lebedraussen :)
Hi Bianca,
Das mit dem Gleitschirm habe ich gesehen. War allerdings nichts für mich. Da renne ich lieber. Das mit der Nässe kann ich garnicht glauben so trocken wie das war. Aber klar, wenn es dann mal richtig runter kommt ist sofort Landunter.
Einfach nochmal hin.
Hallo Robert,
wirklich eine schöne Destination. Allgemein hat Spanien einige spannende abgelegene Ecken zu bieten, die man bei den diversen Vorurteilen zum Pauschaltourismus im Land gar nicht auf dem Schirm hat.
Diese Gegend hat aber auch mir auf dem Radar noch gefehlt.
Danke und viele Grüße,
Hagen
Da sagst du was Hagen. So ging es mir auch. Alicante ist irgenwie untergegangen. Und irgendwie dachte ich auch immer das wäre Portugal :-)
Oje, den Namen kennt man. Aber für eine genaue Lokalisierung musste Google Maps herhalten. Ich geh dann mal Flüge checken…
Cooler Bericht, interessantes Interview!
Ich mag Kälte ja lieber Hitze. Aber ich muss sagen, Südeuropa und entsprechend auch Spanien wird manchmal echt unterschätzt, was Outdoor-Aktivitäten angeht. Auf Mallorca habe ich jetzt schon ab und an was echt Cooles gefunden, jetzt sollte ich wohl mal das spanische Festland checken…
Mallorca hat natürlich noch einige andere krassen Gegenden. Tramuntana mit Ausgangsort Soller ist ein Träumchen.
Sehr schönes Interview! Ich werde ja immer neidisch (im träumerischen Sinn), wenn ich lese, wie manche Menschen ihre Träume verwirklichen und dort Arbeiten wo andere Urlaub machen.
Man liest aber auch ganz klar aus diesem Interview heraus, dass es nicht alles immer so einfach ist, wie es aussieht und viel Arbeit dahinter steckt.
Ich wünsche Kris alles Gute da unten und dir lieber Robert einen schönen Dank für das Interview!
Hi Dennis,
sehe ich genauso. Träume erfüllen zu können, bedarf einiger Leiden und Passion. Andererseits hat man überall Licht und Schatten. Ist nur die Frage wie hell das Licht und wie dunkel der Schatten ist.
Werde auf jeden Fall versuchen noch mehr Menschen wie Kris oder auch Florian zu finden.
Wir haben vor Jahren mal in Südägypten diskutiert, wie lange man es dort aushält, wenn man da als Tauchlehrer arbeitet. Wie lange sieht man die Abgeschiedenheit positiv, wann kriegt man einen Koller? Auch wenn man selbst Kletterer ist, irgendwann möchte man wahrscheinlich wieder was anderes sehen. Ich glaube, wenn man aber täglich mit den Touris und Gästen zu tun hat, hält man es besser aus.
Ist wie mit deiner Heimatstadt: Irgendwann siehst du es nicht mehr, das Schöne. Satt gesehen.
Durch die Abwechslung der Gäste ist es aber bestimmt noch etwas anderes.