„Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, liegen darunter verborgen …“ sang bereits Reinhard Mey. Ja, über den Wolken sind wir während des MIUT hoffentlich. Ob jedoch Ängste und Sorgen auch so fern sind ist fraglich.
Noch 66 Tage bis zum MIUT
Der Lauf ist gespickt von endlosen Anstiegen und gewaltigen Downhills. Ich als „Sturzängstler“ kommen wirklich sehr auf meine Kosten. Bis zur Boca do Risco (siehe Bericht zu dieser) muss ich noch nicht einmal warten: Der Abschnitt zwischen dem Pico Ruivo und Pico Areeiro bietet bereits spektakuläre tiefe Abgründe um das Gesicht grün werden zu lassen.
Haben wir den Anstieg mit über 1.100 Höhenmetern von Curral das Freiras geschafft, erwartet uns zwischen den beiden höchsten Punkten Madeiras ein atemberaubend schöner Weg.
Nicht nur schön – vor allem Atem raubend!
Stufen. Unzählig Stufen gibt es hier. Unterschiedlich hoch – es soll ja nicht zu einfach werden. Dazu einige Tunnel (im November habe ich mir eine fette Beule geholt weil ich an der Decke anstiess) und wacklige Holzkonstruktionen.
Wie der Weg im April zum MIUT tatsächlich aussieht wissen wir nicht. Zu oft musste die Strecke kurzfristig verändert werden eil es einen Steinschlag gab. Oder direkt der Weg komplett abgebrochen ist. Sehr entmutigend dies zu wissen.
Bei schlechtem Wetter, Wind und Regen wird es jedoch ein Kampf. Es kann verdammt kalt und stürmisch werden. Die schmalen Pfade an den Abgründen werden dann zur rutschigen Schlitter-Partie. Im Zweifel werde ich wohl auf den Knien rutschen müssen.
Bei schönem Wetter ist es jedoch ein Traum dort zu laufen. Der Wind ist kühl, doch die Sonne wärmt. Die Aussicht über die ganze Insel, zu allen Küstenlinien und mit etwas Glück bis Porto Santo.
Tief geht es hinunter
Im Gegensatz zur Boca do Risco hat es hier teilweise Seile bzw. Absperrungen welche einen Hauch von Sicherheit vermitteln. Testen empfehle ich dennoch nicht.
Haben wir es dann mit den letzten Grat-Überschreitungen geschafft, erreichen wir das Observatorium auf dem Pico Areeiro. Ab hier geht es fast ausschliesslich nur noch nach unten. 40 Kilometer bergab. Nur einen Anstieg von Ribeiro Frio nach Poiso (der beste Verpflegungsstand!) gibt es ab diesem Punkt noch.
Wenn ich den Pico Areeiro verlasse ist es bereits später Nachmittag. Ich werde den Downhill schnell angehen um so viele Kilometer wie möglich vor Einbruch der Dunkelheit zu schaffen. Je nach Training vielleicht sogar bis Larano?
Es wird uns so oder so eine anspruchsvolle und erlebnisreiche Strecke und Landschaft erwarten. Ob bei gutem oder schlechtem Wetter. Alles hat seinen Reiz und Kampfgeist benötigt es auf jeden Fall.
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