Schwimmen, Laufen, TrailRunning, Mountainbiken, Wasserski, Rennrad und noch viel mehr. Das ist der Wörthersee. Die „Badewanne“ Kärntens lud mich ein um das sportliche Angebot in 48h zu erleben.
Schwimmen, Laufen, Trailrunning, Mountainbiken, Wasserski, Rennrad und noch viel mehr. Das ist der Wörthersee. Die „Badewanne“ Kärntens lud mich ein um das sportliche Angebot in 48 Stunden zu erleben.
Vorweg: Alles haben wir nicht geschafft. Zu vielfältig die Möglichkeiten. Tourismus Wörthersee wollte uns, Carsten von Rock’nTrail und Jörg von AdventureRacing und mir, das sportliche Wörthersee fernab der klischeehaften Romantik des Roy Black oder des Peter Alexander zeigen. Es gibt mehr als das „Schloß am Wörthersee“.
Die Anreise – die Qual der Wahl
Es ist Mittwoch und das Ziel Pörtschach am Wörthersee. Im Vorfeld konnte ich mich nicht entscheiden. Mit dem Flugzeug nach Klagenfurt? Mit dem Auto schnell durch den Tauerntunnel? Ich entschied mich für die gemütliche Reise mit der Bahn.
Nach nur eimal umsteigen bin ich in Pörtschach angekommen. Carsten, der in München zugestiegen war, und ich werden von Sonja vom Tourismusbüro abgeholt. Wir hätten auch laufen können, aber ein Platzregen lässt den Empfang nicht all zu sonnig ausfallen. Unsere Herberge ist eines der renommierten Hotels auf einer Halbinsel im Ort – das Parkhotel Pörtschach. Auf zwei Seiten Wasser, jedes Zimmer hat Seeblick und das Essen … plus ein paar Kilo in 48h. Lecker.
Am Abend stellt uns Mario das Programm für die 48 Stunden aktiv am Wörthersee vor. Da liegt einiges vor uns. Ausschlafen gehört nicht dazu. Die nächsten zwei Tage werden voll gepackt mit Highlights. Unser Guide ist kein Unbekannter. Er ist der Organisator des jährlich stattfindenden Wörthersee TrailManiak. Einem der größten Trailrunning Wettbewerbe in Österreich.
Blubb blubb – auf der Suche nach Schlangen
Der Morgen beginnt nach einer kurzen Nacht um 8 Uhr. Aber nicht mit Frühstück, sondern einer Inselumrundung – schwimmend. Mario ulkt noch beim Einstieg direkt beim Hotel: „Manchmal hasse ich mich selbst für meine Ideen. Aber sind ja nur 600 Meter.“ Das ich schon lange nicht mehr geschwommen bin, schon gar nicht im Freiwasser und erst recht nicht diese Distanz … verschweige ich. Mit wehenden Fahnen oder strampelnden Beinen untergehen. Blubb blubb.
Jörg, unser Triathlet und einziger Schwimmer, macht sein eigenes Tempo und ist bald außer Sicht. Wir blödeln und versuchen nicht unter zu gehen. Gefühlt komme ih nicht voran und bin froh das es ein Stück weit flach ist und ich gehen kann. Bis hier her sind es 700 Meter. Da hat sich Herr S. wohl mächtig vertan. Genauso weit ist es nochmal bis zum Peter-Alexander-Steg, unserem Ziel. Die Gedanken kreisen nun nur noch darum nicht unter zu gehen. Ich bin fertig. Wie ich den 15km Lauf später überstehen soll ist mir ein Rätsel. Eventuell sollte ich einfach untergehen oder so tun als ob mich eine Schlange gebissen hat. Wir schwimmen schliesslich um die Schlangeninsel. (Blöde Ausrede: Roland, der Direktor vom Parkhotel erklärt uns, dass es keine Schlangen darauf gibt und der Name von der Form kommt, inzwischen aber als Blumeninsel betitelt wird. Es gab wohl ängstliche Gäste.)
Nach 40 Minuten steige ich völlig platt aus dem Wasser. Jörg ist zwei Runden geschwommen. Darf er. Das Wasser war angenehm warm, sauber und klar. Trinkwasserqualität wird dem Wörthersee nachgesagt. Ich bin nur froh nicht ertrunken zu sein.
Ein ausgiebiges Frühstück und dem Hotel-Rundgang später geht es auf den Trail. Endlich. 15 Kilometer hoch und runter entlang der Wörthersee TrailManiak Strecke nach Velden.
Hier bekommst du die ausführliche Streckenstory mit Bildern
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Ich bin K.O. Einfach nur duschen und bei einem Regenerations-Drink (okay, Bier) in der Lobby Bilder bearbeiten. Heute ist im Parkhotel „Österreichischer Abend“. Gemüse aus dem Wok und andere nicht so österreichische Leckerbissen stehen zur Auswahl. Gerne hätte ich Kasnocken gegessen, so aber plündere ich das Salatbuffett und die Nachspeisen-Platte. Tausende Kalorien später lassen wir den Tag an der Bar ausklingen. Die gemütlichen Ledersessel sind Balsam nach dem anstrengenden Tag.
Yoga auf dem Wasser, Komfortzonen brechen und Alpinerunning in den Karwanken
So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Das Bett ist super und vor allem riesig. Das Frühstück ist wieder auf später verschoben. Zwar heute nicht im See sporteln, aber darauf. Auf dem Steg des Hotelstrandes macht Petra Musenbichler von MilkyWayYoga mit uns eine Stunde lang Yoga-Übungen (Asanas). Der Sonnengruß fällt aufgrund mangelnder Sonne aus. Dafür gibt es den Wörthersee-Wassergruß.
Die Yoga-Session mit Petra und der Wörthersee-Wassergruß erklärt
Nach einer Schlacht beim Frühstück mit Eiweiß-Schock (Omelett mit 5 Eiern, Speck und Käse) geht es mit dem Wasser-Taxi quer über den See nach Reifnitz. Trotz Laufklamotten wandern wir gemächlich den Berg hinauf. Oben steht der Pyramidenkogel. Ein Aussichtsturm welcher überall vom Wörthersee aus gesehen werden kann und eine phantastische Aussicht über den See und bis zu den Karawanken bietet.
Komfortzonen-Crushing auf dem Pyramidenkogel
Meine Knie schlottern noch ein bisschen. Natürlich sind 70 Meter nicht viel, für mich aber senkrecht eine ganze Menge. Erleichtert sitze ich mit den Anderen und warte auf Sonja mit dem Auto. Weiter geht es jetzt in die Karawanken. Endlich laufen. Jörg und Carsten zeigten schon Unterforderungs-Erscheinungen.
Auf der kurzen Autofahrt ins Bärental werden so einige politische Themen diskutiert. Und prompt verfahren wir uns. Aber im Gebirge gibt es immer etwas zu sehen. Endlich im richtigen Tal angekommen laufen wir ab dem Parkplatz in Richtung Klagenfurter Hütte. Steile fünf Kilometer bergauf. Zunächst kurz auf einer Forststraße und nach einigen hundert Meter geht es quer auf kleinen Trails. Wurzeln, Steine, steil, steil … mein Bauch kribbelt. Ich weiß, hier geht es auch wieder runter! Downhill! Yeahhh.
Quer durch den Wald kommen wir auf eine Weide und können die Klagenfurter Hütte sehen. Unser Ziel für den Moment. Mit Topfenknödel und Cola stärken wir uns. Jörg rennt noch auf den Sattel mit der Grenze zu Slowenien. Mario und Carsten scheuche ich für ein paar Bilder vor der Karawanken-Kulisse hin und her.
Alle Bilder vom Trailrunning-in-den-Karawanken-Shooting
Im abschließenden Downhill lassen wir es krachen. Mario verletzt sich leider etwas und muss humpelnd zum Auto zurück (Gute Besserung!). Mit Carsten liefere ich mir ein Battle quer durch den Wald. Off-Trail – besser als jedes Videospiel. Atemlos kommen wir am Auto an.
Am Abend rekapitulieren wir die letzten 48 Stunden am Wörthersee. Ohne Frage, der See und die Umgebung haben jede Menge zu bieten. Viel mehr als nur die Prosecco-Gesellschaft, Roy Black oder Monte-Carlo-Feeling. Sportlich findet hier jeder etwas. Hardcore-Trails für Läufer und Biker, sanfte Wege für Einsteiger und Wanderer. Seen, groß und klein welche zum schwimmen einladen. Und Radstrecken für die Regeneration (oder wenn es denn sein muss Triathlon-Training) stehen ebenfalls zur Verfügung.
Fazit: Ein Besuch am Wörthersee lohnt sich.
Update: Mario hat mich geködert und eingefangen. Ich laufe den Wörthersee TrailManiak Superior. 120km (Zweimal um den See). Demnächst mehr.
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