Das erste Mal live trafen wir uns beim UltraTrail Lago d’Orta in 2016. Mit einer krassen Performance siegte er auf der Strecke mit einigem Vorsprung. Was er mir neben dem Lauf erzählte klang richtig gut. Ich wollte ihn im Podcast haben. Wir reden über Trailrunning und vor allem seinen Job als Bergwanderführer auf dem E5 von Oberstdorf nach Meran.
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Über den Winter hat es nicht geklappt, aber jetzt. Und nach der Pause im März (bedingt durch Südafrika und Zypern) freue ich mich sehr, dass Jojo mir unter anderem zu der Alpenquerung auf dem E5 so viele Fragen beantwortet hat. Sehr inspirierend auch sein Bild von Freiheit und seiner Art zu Leben und die Geschichten seiner Touren.
Johannes findest du im Internet auf Facebook. Du kannst ihn über die Alpinschule Oberstdorf buchen. 2017 sind jedoch schon alle Touren ausgebucht.
Das Interview zum nachlesen
- Robert
- Nach einer langen Pause, habe ich es jetzt endlich geschafft mal wieder jemanden ans Mikro zu bekommen. Wir sitzen hier am Moorweiher, in der Nähe von Oberstdorf oder bei Oberstdorf, in Oberstdorf, mit dem Blick auf, ich habe keine Ahnung.
- Jojo
- Himmelschrofen.
- Robert
- Himmelschrofen, super. Genau und neben mir sitzt jemand, nämlich derjenige den ich letztes Jahr am Lago di Orta das erste Mal live gesehen habe, nämlich der Johannes Klein oder kurz Jojo, oder?
- Jojo
- Jojo finde ich sehr gut.
- Robert
- Hallo Jojo.
- Jojo
- Hey, Servus Robert
- Robert
- Schön das du hier bist, dass ich dich endlich… Wir hatten es ja im Winter schon ein paar Mal probiert. Jetzt hat es endlich geklappt.
- Jojo
- Finally genau.
- Robert
- Genau. Und ja erzähl doch mal kurz. Wo kommst du her? Was machst du? Wer bist du?
- Jojo
- Ja, wie du sagst. Ich bin der Johannes Klein. Am liebsten ist es mir aber wenn die Leute mich einfach Jojo nennen. Ich komme aus Oberstdorf, drum bin ich ganz froh, dass wir das hier machen können. Das ist ganz unkompliziert für mich.
- Robert
- Heimspiel.
- Jojo
- Ja genau, so kann man es sagen. Habe von der Welt auch noch nicht so viel gesehen, aber wenn ich jetzt hier wieder den Blick schweifen lasse, dann weiß ich auch warum, weil weit muss man eigentlich nicht gehen, wenn man es so schön hat. Ja, bin mittlerweile echt dem Laufsport ziemlich verfallen, also dem Sport allgemein und bin eigentlich wirklich fast, versuche jede Minute draußen zu sein, die Natur zu genießen und das nicht nur im schnellen Schritt, sondern auch als Wanderer sage ich mal. Weil von der Materie komme ich. Ich habe es von meinen Eltern hier so das Ganze eigentlich kennengelernt. Von klein auf haben die mich schon in die Berge mitgenommen und damals auch, in jungen Jahren, eigentlich auf diese ganze Materie hier geeicht und da habe ich das Ganze hier lieben gelernt. Mittlerweile kann ich mich glücklich schätzen, weil im Sommer bin ich dann eben Bergwanderführer und verdiene mit dem jetzt eben auch mein Geld und so ergibt sich für mich immer wieder diese perfekte Symbiose aus dem einen Entschleunigten Bergwanderführer, weil man muss ja acht auf seine Gäste geben. Das Tempo dementsprechend natürlich drosseln und schön langsam in den Bergen unterwegs sein und sobald ich dann immer wieder die Möglichkeit habe für mich selber natürlich unterwegs sein zu dürfen, in den Bergen, da wird dann die eigene Pace gegangen und so variiert das Ganze und ist extrem abwechslungsreich und ich bin echt happy mit dem Zustand, wie es zurzeit so ist, in meinem Leben.
- Robert
- Das klingt ja super.
- Jojo
- Jo.
- Robert
- Bevor wir zu dem Bergwanderführer und vor allen Dingen der Alpenquerung kommen, weil da werde ich dich gleich ausquetschen…
- Jojo
- Au ja.
- Robert
- So wirklich lange habe ich dich eigentlich noch gar nicht auf dem Schirm, was jetzt das Thema Trailrunning betrifft. Du machst das noch nicht so lange, oder?
- Jojo
- Ja, kann man so sagen, also für mich…
- Robert
- Also so in der Öffentlichkeit.
- Jojo
- Ja, also wie gesagt, ich meine ich mache mir schon viele Gedanken darüber, jetzt so in letzter Zeit, auch woher das jetzt eigentlich so kommt, weil mein erster Wettkampf, den ich damals gemacht habe, das war der Nebelhornlauf 2015. Also das ist jetzt nicht mal zwei Jahre her. Das war so mein erster…
- Robert
- Wobei das ja quasi eher so der klassische Berglauf ist. Nochmal eine andere Sparte.
- Jojo
- Genau, ja. Aber halt für mich eben auch Wettkampf im Berg, sage ich mal, von dem her fällt das für mich so in eine Kategorie, sage ich mal, wo ich mich auch wirklich dementsprechend darauf vorbereitet habe. Eben mit sage ich mal, ein bisschen Training damals noch. Ganz andere Umfänge als heute, aber wo ich wirklich gesagt habe, Hey da habe ich einen Tag, ein Ziel. Da will ich eigentlich fit sein und will mal gucken, was so geht. Aber zu diesem Prozess, der ist dann eigentlich über die letzten Jahrzehnte mittlerweile ging. Eben ich komme vom klassischen Bergwandern. Mit den dicken Bergstiefeln habe ich das kennengelernt und über die Jahre wurde ich halt immer schnell, weil ich natürlich immer im Berg war und da kommt das eine zum anderen. Das Material wurde immer leichter. Irgendwann war ich dann nur noch alleine unterwegs. Dementsprechend mein Tempo. Die Touren wurden ausgedehnter und so ist das jetzt eigentlich ein logischer Prozess, dass es jetzt gerade in dem Zustand ist, in dem es sich jetzt befindet eben und da kam halt irgendwann das Trailrunning über den Weg und das hat mir gerade ganz gut in den Kram reingepasst und eben jetzt so sage ich mal, im Sommer 2016 gehe ich es halt richtig ambitioniert an und gucke auch, dass ich eben diesen Sport ziemlich in mein Leben integriere sage ich mal oder sogar teilweise jetzt mein Leben auf diesen Sport eben auch auslege, aber es taugt mir halt voll. Weil ich merke selber, wie es mir natürlich guttut. Nicht nur meinem Körper, sondern auch meinem Geist und sonst was. Viele sind dann immer erschrocken, wie denn mittlerweile aussehe und wie abgemagert ich bin, aber ich muss dann immer wieder entgegnen und sagen hey, ich bin so fit und fühle mich so Energiegeladen und motiviert. Fürs allgemeine Leben auch, nicht nur für den Sport, wie noch nie zuvor in meinem Leben und das ist halt echt eine tolle Sache und ich finde das genial, dass das da in kurzer Zeit eben jetzt so Schlag auf Schlag funktioniert hat und wirklich so Tipp Topp in mein Leben passt und mich eigentlich so bereichert.
- Robert
- Ambitioniert ist ja fast schon untertrieben. Also wenn ich mir immer so bei Strava angucke was Du an Höhenmetern und Kilometern hast, da würde einem ja schon schwindelig. Also da ist ja quasi so eine hundert Kilometer Woche schon schlecht. So unterer, also noch nicht mal Durschnitt, sondern wirklich untere Grenze.
- Jojo
- Ja, was sagen wir schlecht? Also ich sage immer wieder so, ich habe mal gehört irgendwo das gibt leere Kilometer oder so im Training und das gibt es für mich nicht, weil ich eben, wie gesagt so gerne laufe. Von dem her ist für mich jeder Kilometer irgendwo wert. Von dem her… Klar kann man sagen, Oh Gott der läuft so viel oder sonst was und hundert Kilometer ist wenig, aber wie gesagt, jeder dieser Kilometer ist es für mich eben wert, egal in welcher Intensität ich ihn laufe und so weiter und… Eben, du sagst das ist große Umfänge und so mag das für einen Außenstehenden sein und ich denke mir manchmal auch hey eigentlich ist das der Wahnsinn, wenn ich dann, gerade Strava oder so macht es ja möglich, guckst du am Ende der Woche mal wie viele Stunden mal wieder reingeflossen sind und gerade Stunden da denke ich mir manchmal, boah sauber. Warst du wieder so und so viel in der Woche unterwegs, aber ich weiß halt genau, dass jede einzelne Minute es eigentlich irgendwo wert war. Die war genau richtig und ich habe sinnvoll diese Zeit einfach verbracht in dieser Woche für mich und von dem her, wie gesagt, das ist einfach ein Teil mittlerweile meines Lebens und gehört zu meinem Lifestyle, kann ich ganz klar sagen und deswegen ist das für mich eigentlich auch nicht so dramatisch, sage ich mal, diese großen Umfänge, weil das kommt dann von ganz automatisch. ich habe diesen täglichen Antrieb, diesen Drang, mich einfach zu bewegen. Ich muss manchmal natürlich auch sagen, auch wenn der Körper sagt und ich merke hey ich habe hier ein Wehwehchen oder da… Ich gehe dann trotzdem laufen manchmal und da habe ich auf jeden Fall noch Potenzial noch zu lernen, noch besser auf meinen Körper zu hören und einfach mal zu sagen hey, okay dann gehst du es heute mal ruhig an und bist dafür umso besser wieder gerüstet, für die kommenden Tage oder so. Aber zu Zeit ist es einfach so, mich juckt es einfach so, dann raus zu gehen und einfach was zu machen. Also da ist einfach dieser innere Drang da und da kommen diese Zahlen und sonst was von ganz automatisch.
- Robert
- Und machst du das nach eigenem Gutdünken, also nach Gefühl oder trainierst du wirklich nach Plan, oder…?
- Jojo
- Ja, das ist eine gute Frage, die ich jetzt auch immer wieder häufiger höre. Ich sage, es ist so ein Mischding. Also es kommt auf die Jahreszeit eben an, was ich mittlerweile gemerkt habe, ob ich jetzt Wettkämpfe vor mir habe, oder nicht und jetzt zum Beispiel im Herbst, wo ich gewusst habe, okay jetzt kommt eh der Winter, da kannst du machen, was du willst. Da bin ich einfach nur nach Gefühl gelaufen. Da bin ich raus und bin einfach gelaufen. Einfach nur, wie es der Körper einfach hergibt. Jetzt mittlerweile natürlich dann im Ausbauphase jetzt, da guckst du dann schon eben, dass du die Intensitäten variierst, das du deine Intervalle läufst. Vom dem her würde ich sagen, ich laufe nicht täglich nach Plan, weil das würde mir die Freiheit nehmen. Die Freiheit die ich eben so genieße an diesem Sport eben, am Laufen. Dass es so variable ist, dass ich Höhenmeter machen kann, das ich flach laufen kann. Auch einer der genialen Vorteile, das ich eben in Oberstdorf groß geworden bin. Wir haben hier alle Möglichkeiten vor der Haustür. Ich kann es mir aussuchen, jeden Tag was ich machen möchte. Von dem her sage ich mal, das ist so ein on/off Trainingsplan. Mal weiß ich eigentlich heute sollte ich das machen, dann mache ich es vielleicht mal ein andermal, oder ich weiß morgen ist das Wetter schön, dann mache ich morgen die große Runde. Mache da den Langlauf, sage ich mal. Das ist so ein ständiges adaptieren, kann man sagen.
- Robert
- Luxus.
- Jojo
- Ganz genau.
- Robert
- Definitiv Luxus.
- Jojo
- Luxus, so kann man das sagen, genau. Aber wie gesagt, die Freiheit ist mir wichtig. Also ich glaube ich könnte nicht streng von Montag bis Sonntag sage ich mal einen Plan mir vorgegeben und selbst, wenn ich wüsste, dass ich dann noch besser bin, wenn ich nach diesem Plan gehe… Ich glaube das würde mich dann eben nicht glücklich machen, weil es mir eben die Freiheit nimmt, das zu tun eben worauf ich Bock habe, in dem Moment, in dem Tag.
- Robert
- Also ein sehr empfehlenswertes Leben für dich.
- Jojo
- Für mich, also wie gesagt, gibt es gerade eben nichts Schöneres. Ich finde es genial, wie ich morgens aufstehe und genau weiß, okay ich muss heute das und das machen. Oder was heißt müssen. Ich treffe mich heute mit einem Kollegen auf einen Kaffee, um die und die Uhrzeit oder ich muss heute noch um die Uhrzeit einkaufen gehen und mir da dann meinen Baustein Sport noch irgendwie reinlegen. Dass ich mir da noch einen Lauf mache und ich weiß auch am nächsten Morgen, hey ich muss arbeiten oder so. Dann weiß ich genau, dann stehe ich morgens früh auf und gehe vor der Arbeit laufen oder sonst was und so finde ich es genial meinen Tag zu strukturieren und dann in Anführungszeichen, natürlich abarbeiten zu dürfen und dann am Ende zu sagen, hey, am Abend wenn ich dann Brotzeit mache oder so, die mir ja auch heilig ist, hey geiler Tag ich war wieder draußen unterwegs und habe alle meine Dinge, die ich machen wollte, auf die Reihe gebracht und so ist das eigentlich echt ein geniale Leben finde ich, zur Zeit.
- Robert
- Und was hast du in den nächsten Jahren so vor? Also was sind so Träume von dir? Was möchtest du mal laufen? Die Klassiker oder eher individuelle Sachen?
- Jojo
- Beides eben. Also definitiv Wettkämpfe treiben einen an. Da müssen wir nicht drum herumreden. Dafür reißen wir uns auch den Arsch auf. Dafür machen wir hartes Training und sonst was, aber ich sage immer wieder nur die sind die Spitze vom Eisberg eben. Da sieht die Leute, die Öffentlichkeit halt Zahlen und sonst was und denken sich boah krass was der macht und sonst was, aber eben das wichtigste sind für mich halt auch diese individuellen Ziele, wie du es nennst. Ich sage immer wieder auch Träume. Sachen, wo ich vor ein paar Jahren mir mal gedacht habe, Höhenmeter ob das möglich ist oder nicht? Und jetzt mittlerweile gibt es der Körper und der Geist eben her, aufgrund eben des Trainings und sonst was und da gibt es einige Sachen. Auch gerade bei uns in den Allgäuer Bergen, wo ich wirklich sage hey, das habe ich auf der Liste, aber ich rede ungern über diese Sachen. Also ich mache sie dann. Ich habe wirklich diese Liste daheim liegen, wo meine Teile auch teilweise meine privaten Sachen drinstehen…
- Robert
- Hätte ich das gewusst, dann hättest du die gerne mitbringen und vorlesen dürfen.
- Jojo
- Wie gesagt, die liegt bei mir in der Schublade und so ist sie auch in meinem Kopf und die behalte ich gerne für mich und klar Wettkämpfe da können wir offen drüber reden. Weil in unserer Sportart, da gibt es die großen Klassiker. Du selber fährst ja jetzt nach Madeira, gehört zum Beispiel auch dazu.
- Robert
- Ja.
- Jojo
- Weiß ich auf jeden Fall eines Tages, da möchte ich auch hin.
- Robert
- 2017.
- Jojo
- Eher nicht.
- Robert
- Nee, 18.
- Jojo
- Gehen wir wieder zusammen… Setz mir deine Serie fort genau. Du machst dann den Hunderfünfzehner. Das wäre geil. Nee, aber das geile bei solchen Wettkämpfen eben und das muss ich dir ja nicht sagen, die bringen dich in verschiedenste Teile der Welt oder der Alpen oder sonst wo und ich liebe das dann eben diese Wettkämpfe zu machen als Aufhänger zu nehmen. Eben irgendwo hinzufahren, wo ich es nicht kenne, die Gegend und dann mir eben noch Tage vorher und nachher zu nehmen.
- Robert
- Ja.
- Jojo
- Beste Beispiel: Jetzt im Mai fliege ich dann auf Transvulkania und mich freut es schon so genial auf diese Insel und die Geschichten, die ich da gehört habe… Der Flo war ja letztes Jahr da.
- Robert
- Genau.
- Jojo
- Mein Kollege, der Flo Schütz und ich habe Bilder gesehen und der hat mir Geschichten erzählt und ich bin da fasziniert jetzt schon von, weißt Du. Mich freut es auf den Wettkampf, auf die Herausforderung, auf die Konkurrenz, die ja Weltklasse ist.
- Robert
- Auf die Typen, die da sind.
- Jojo
- Ja, genau. Auch auf die Organisation und alles. Das liebe ich ja alles so drum herum, das so aufzusaugen, weißt du, aber dann auch genau zu wissen okay da wird richtig viel Zeit sein, weil ja jetzt dann Urlaub Drumherum ist. Für mich selber, wo ich dann selber die Insel erforschen kann. Einfach die Natur für mich selber wahrnehmen und genießen und deshalb liebe ich einfach auf Wettkämpfe zu fahren und dann genau zu wissen, okay ich habe noch Zeit drum herum, habe mein Quartier, meine Base und kann mir dann einfach die Gegend dann nochmal angucken und das mal richtig für mich selber wahrnehmen. Und darum geht es für mich im Endeffekt einfach. Eben rausgehen, neues zu erkundschaften und eben einfach in der Natur sich frei bewegen zu dürfen.
- Robert
- So, genug Trail Running.
- Jojo
- Jawoll.
- Robert
- Du bist Bergwanderführer.
- Jojo
- Genau so heißt es.
- Robert
- Was bedeutet das? Ist das jetzt nochmal was anders als jetzt so jemand, den man buchen kann und der schleppt dich auf einen Klettersteig mit, oder…?
- Jojo
- Genau so kann man es eigentlich sagen. Also runtergebrochen… Es gibt den klassischen Bergführer, wie ihn jeder kennt und der Bergführer darf dich überall hinführen, wo er mag. Auf jeden Berg, egal wie schwierig noch was. Dafür hat er eine dreijahres-Ausbildung. Ist dementsprechend Kostenintensiv und da hatte ich jetzt einfach parallel dazu eben als abgespeckte Version, kann man einfach sagen, heruntergebrochen, der Bergwanderführer ausgebildet, sage ich mal. Wir haben einen bestimmten Zuständigkeitsbereich als Bergwanderführer. Der endet irgendwo. Also wir dürfen zum Beispiel keine Menschen ans Seil nehmen oder sonstige Sachen und ab einem gewissen Schwierigkeitsgrad, was Wege betrifft und zum Beispiel Gletschertouren sind auch tabu für uns. Dürfen wir einfach nicht mehr führen. Und da wo unser Zuständigkeitsbereich eben als Bergwanderführer endet, da darf der Bergführer alles machen und unsere Bereiche deckt der natürlich auch ab, aber eben das tolle ist: Bergwanderführer, da dauert die Ausbildung nicht zu lange, ist eh nicht zu kostenintensiv und ich darf trotzdem einen Haufen Touren führen. Und die Nachfrage mittlerweile, was wir natürlich merken bei den Gästen, die wollen wieder weniger das Extreme, sage ich mal und die die das Extreme wollen, die können es eigentlich meistens selber. Also die gehen dann, sage ich mal, einfach Trettachspitze und so. Das können die dann einfach. Oder zum Beispiel auch irgendwelche Klettersteige und wir als Bergwanderführer kommen dann halt klassischer Weise, eben wie du gesagt hast, Alpenüberquerung zum Beispiel, ins Spiel. Die ganz normalen Hüttenwanderungen sage ich mal, wo vor allem halt der Genuss vor allem im Vordergrund steht. Von Hütte zu Hütte und einfach Natur genießen und, sage ich mal, auf einfacheren Alpinenwegen unterwegs zu sein und genau das ist halt das, wo wir als Bergwanderführer eingesetzt werden.
- Robert
- Wie groß sind dann diese Gruppen? Also du machst ja die Alpenquerung auf dem E5 öfter mal im Jahr.
- Jojo
- Ja genau.
- Robert
- Von Oberstdorf nach Meran. Wie viele Leute sind das so und wer macht da mit? Also ist das jetzt eher der klassische „Ich bin gerade Rentner geworden. Jetzt will ich mich nochmal irgendwie beweisen“ oder ist das der Business Kasper aus Hamburg, der sagt: Das muss ich mal gemacht haben, damit meine Kollegen im Marketing, ich so richtig prahlen kann, oder?
- Jojo
- Ja. Das ist eine gute Frage, weil gerade in Bezug auf den E5. Ich sag’s dir, dass macht jeder.
- Robert
- Okay.
- Jojo
- Das ist ja das geniale. Also der E5 ist ja seit über einem Jahrzehnt mittlerweile ein absoluter Klassiker. Also die Nachfrage ist gewaltig und jetzt auch dieses Jahr wieder und das wird nicht aufhören. Also der E5 mittlerweile ist so ein Begriff auch. Den will jeder irgendwo mal machen, sage ich mal. Der in Berge geht und sagt er will Hütten übernachten, der wird über diesen Begriff E5 irgendwann mal stolpern und alleine der Begriff von Oberstdorf nach Meran, Richtung Süden. Das weckt Träume, Emotionen…
- Robert
- Acht Tage.
- Jojo
- Ja genau. Das weckt Emotionen bei den Leuten irgendwo und da stehen die voll drauf sage ich mal und zu Recht. Das ist super schön. Also die Alpenüberquerung, aber man muss halt den Leuten immer sagen, es gibt ja nicht nur den E5 als Alpenüberquerung. Du kannst ihn an so vielen anderen Stellen die Alpen überqueren und das ist überall traumhaft schön. Hauptsache…
- Robert
- Auf der Tauernautobahn.
- Jojo
- Ja genau, zum Beispiel. Das ist der einfachste und schnellste Weg und man darf sich auch richtig in Unkosten stürzen. Also es läuft vom Prinzip her aufs Gleiche heraus. Nee, aber wirklich alle Altersstrukturen. Wir wissen auch in der Jugend mittlerweile, Wandern wieder voll im Trend und das merken wir natürlich auch. Aber eben auch die Rentner. Also, die jetzt wirklich Zeit haben, sich nochmal besinnen und nochmal neue Herausforderung suchen und es kommen da wirklich alle. Teilweise auch Leute die noch einen Fuß in ihrem Leben an den Berg gesetzt haben, aber gestandene Marathonläufer sind und dann erstmal merken Höhenmeter sind ja richtig brutal und anstrengend, wenn es die Muskulatur und der Körper nicht gewohnt sind. Also da lernst du echt die lustigsten Geschichten teilweise und freust dich dann eben auch für die Leute, weil die genießen das halt wirklich. Das ist dann einfach Urlaub für die natürlich, aber Aktivurlaub und was gibt es eben schöneres? Ist ja im Prinzip genau das Gleiche, was wir eben auch schätzen und machen.
- Robert
- Jetzt kriegen wir Besuch.
- Jojo
- Eine kleine Katze.
- Robert
- Na?
- Jojo
- Genau.
- Robert
- So, kurzer Hundebesuch.
- Jojo
- Ja genau und zack weiter.
- Robert
- Hat zwar auf die Jake gepinkelt.
- Jojo
- Ist ja nur deine. Der neue Rucksack.
- Robert
- Na ja.
- Jojo
- Passt schon. Nee und du hast noch gefragt, die Gruppengröße.
- Robert
- Ja.
- Jojo
- Also das ist eigentlich ein ungesprochenes Gesetz mittlerweile, aber alle Bergschulen haben so einen Bergführer – zwölf Gäste und wir sind eigentlich immer zu zweit jeweils, pro Bergschule. Also zwei Bergführer unterwegs. Also insgesamt ist die Gruppe dann 24 Mann plus zwei Bergführer. Wobei wir da natürlich dann gucken, dass wir eben zwei Gruppen machen mit unterschiedlichem Anspruch.
- Robert
- Wegen der Sicherheit…
- Jojo
- Genau, weil wir das dann eben gewährleisten können und die Gruppen treffen sich dann nach dem Motto, eben bei den Pausen oder spätestens dann abends auf den Hütten hockt man dann wieder gemütlich zusammen und reflektiert halt den Tag und hat nochmal einen schönen Ausklang.
- Robert
- Aber wie ist das dann, wenn ihr zu zweit… Dann habt ihr 24 Leute im Schlepptau. Wie ist das dann mit den Hütten? Also reserviert ihr die vor oder?
- Jojo
- Genau.
- Robert
- Also 24 Leute auf so eine Hütte. Ich meine ihr seid ja auch nicht alleine unterwegs. Da sind ja noch Horden anderer an manchen Tagen wahrscheinlich.
- Jojo
- Reden wir nicht drum herum. E5 ist Massentourismus mittlerweile. Eben wie gesagt, also so traumhaft schön, wie der Weg eben ist und deswegen er zieht zurecht, aber auf den Hütten das ist… Da geht’s ab, aber und das ist das Schöne auch auf den Hütten, man arbeitet nur mit Profis, die mittlerweile natürlich über die Jahrzehnte auch in das Geschäft reingewachsen sind und das läuft einfach. Das ist eine richtige Maschinerie. Also nicht nur auf den Hütten, sondern auch mit den Taxis, mit den Busunternehmen, mit denen man sich natürlich teilweise bei den nicht so schönen Wegstrecken, wo man dann wirklich latschen müsste, sich dann transportieren lässt.
- Robert
- Okay.
- Jojo
- Um das eben dem Gast natürlich auch einfacher zu machen und liegt natürlich auf der Hand, dass man sich da viel sparen kann und das ist eben Massentourismus. Mus man halt ganz klar ansprechen. Der allerdings natürlich versucht wird, so angenehm wie möglich zu gestalten und der Gast nimmt natürlich in dem Fall auch Geld in die Hand und gibt es der, in dem Fall ich mache jetzt ein bissl Werbung, der Alpinenschule, meinem Arbeitgeber…
- Robert
- Gerne, gerne.
- Jojo
- Aber da findet dann eben die Organisation alles statt. Also der Gast muss sich um nichts kümmern. Es wird alles vorher gebucht. Es steht hundertprozentig fest, dass der auch in der Hochsaison dann seinen Schlafplatz kriegt. Es ist alles reserviert und wir als Bergwanderführer sind dann eigentlich nur noch vor Ort, für die Abwicklung zuständig. Sprich wir gehen dann zum Hüttenwirt, sagen: Hey, es sind jetzt wirklich so und so viele Gäste da. Es sind Vegetarier so und so. Welches Lager soll ich denen geben? Und dann zeige ich den Gästen eben vor Ort die Infrastruktur. Eben wichtig sind die Sachen Duschen, Trockenraum, wenn das Wetter schlecht war und heute Abend gehen wir um die und die Uhrzeit hier essen, also da treffen wir uns dann bitte alle pünktlich und ich bin dann eben so vor Ort für die Abwicklung zuständig. Da wird dann über den nächsten Tag noch geredet, wird die Karte ausgepackt. Dann wird den Gästen, weil viele interessiert das natürlich. Hey wie geht’s weiter? Wo gehen wir morgen lang? Und dann wird dann eben über den nächsten Tag geredet, aber wie gesagt, der Gast muss sich um eigentlich gar nichts kümmern. Er muss eigentlich auch nur mir hinterherlaufen und er kann den ganzen Weg eigentlich, wenn er will, sich die GoPro auf den Kopf binden. Sich nur darum kümmern geile Aufnahmen zu machen. Wenn er möchte.
- Robert
- Auf Autopilot hinter dir.
- Jojo
- Ja genau und ich muss halt ehrlich sagen, es gibt viele Gäste, da habe ich manchmal den Eindruck, wenn sie dann zu uns ins Büro kommen und sozusagen die Reise beginnt, dass viele ihr Hirn da auch mit Absicht lassen, weil manche sind dann wirklich teilweise kommen sie echt mit komischen Fragen dann um die Ecke. Aber da möchte ich gar nicht weiter drauf eingehen, weil sonst mache ich… tappe ich hier in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Aber da gibt es echt die lustigsten Sachen. Da müssen wir ein andermal drüber reden.
- Robert
- Andererseits ist es natürlich auch nicht schlecht, wenn sie das Gehirn abschalten, weil dann können sie es vielleicht genießen, diese acht Tage oder wie lange das dauert.
- Jojo
- Hoffentlich machen sie das auf jeden Fall. Nein also die meisten Gesichter, wenn man dann in Meran ankommt, eben das Zielhotel dann erreicht hat und dann siehst du halt richtig… Da schon die lustigsten Geschichten und Schicksale erlebt und da freut es einen auch. Also es sind auch schon Freudentränen geflossen uns sonst was. Und wirklich es ist dann wirklich immer schön, wenn es dann alle schaffen und heil ankommen.
- Robert
- Was war denn so die schönste Geschichte oder das schönste Erlebnis mit irgendeiner Gruppe, die du da mal hattest?
- Jojo
- Da gibt es so viele. Also die Frage habe ich jetzt auch schon häufiger gehabt. Kann ich dir jetzt so spontan gar nicht beantworten, muss ich ehrlich sagen. Also ich weiß, einen Gast hatte ich mal und das hast du ihm die ganze Tour über nicht angemerkt. Eine Woche und du bist ja wirklich dann in enger Beziehung dann mit deinen Leuten auch, weil du unterhältst dich mit denen. Du bist den ganzen Tag hockst du eigentlich aufeinander und hast nur abends sozusagen deine Ruhe und ein bisschen Abstand sage ich mal. Und da gab es diesen einen Gast, dem hast du die ganze Woche nicht angemerkt, dass der extrem unter Druck stand. Der hat sich selber so viel Druck gemacht, ob er es packt, ob er dem Tempo gerecht wird und dann in Meran, wenn man dann Abends im Hotel dann eben hockt, frisch geduscht, lecker gegessen und alle haben ihr schönes Dress an, sage ich mal und hockt dann nochmal in der letzten Runde zusammen und trinkt gemütlich seinen Wein oder sein Bier und darf nochmal was in die Runde sagen und er hat dann einfach, da hat er dann gesagt okay er nimmt sich sein Herz in die Hand, weil er eigentlich auch ein ziemlich ruhiger Typ war ein Vertreter und hat dann ehrlich gesagt, wieviel Druck er sich die Woche aufgebaut und wie schwer es eigentlich für ihn war und dann hat er in die Runde das gesagt wie krass in diesem Moment einfach was da für ein Stein von seinem Herzen gefallen ist und dann ist der kurz in Tränen ausgebrochen und gesagt wie stolz er auch auf sich ist, weißt du, diese Leistung geschafft zu haben und du hockst dann da als Bergwanderführer und denkst dir auch, hey du bist auch ein Teil und hast was dazu beigetragen und da bin ich dann teilweise mit Gänsehaut dann dagehockt und mich hat das so gefreut in dem Moment und ich habe in die Runde geguckt. Alle, die haben das nicht mitgekriegt diese Woche, wie der sich da eigentlich abgeschunden hat, aber in dem Moment hat er dann gesagt, das hat sich alles gelohnt und wie dankbar er dafür war. Und das sind so Momente, da denkst du dir krass ja, so schön kann das Leben sein, gell?
- Robert
- Wie oft bist du jetzt den E5 schon gelaufen oder gewandert?
- Jojo
- Ja also letztes Jahr, 2016 war ja meine erste Saison als Bergwanderführer, da habe ich ihn jetzt sechs Mal geführt.
- Robert
- Sechs Mal, da bist Du ja ordentlich unterwegs.
- Jojo
- Genau, ja.
- Robert
- Da kannst du ja quasi schon auch Blindflug…
- Jojo
- Ja mittlerweile kennt man ihn ziemlich gut, aber ich sag’s immer wieder, sagen auch viele, das wird nicht langweilig. Klar es gibt Momente, da schaltet man auch mal ab. Wie du sagst, auf Autopilot vielleicht auch mal, auf der anderen Seite, ich muss es dir nicht sagen. Jeder Tag im Berg ist ein gewonnener Tag und… Ja. Das Wetter ändert sich.
- Robert
- Vitaminberge
- Jojo
- Genau und du hast wieder andere Gäste auch hintendran. Also es ist immer ein anderes Spiel sage ich mal. Von dem her, die Abwechslung ist immer gegeben.
- Robert
- Aber die sind jetzt doch schon ein ganzes Stück langsamer als du. Also ich bezweifle das da mal jemand dabei ist, der schneller ist als du. Ist das dann nicht irgendwann mal langweilig, wenn du da so vor dir hertrottest und denkst jetzt aber mal auffi…
- Jojo
- Das habe ich mir, eben letztes Jahr, habe ich mir das gedacht, bevor ich meine ersten Touren so hatte. Ja, wird ein tolles Experiment, ob ich das überhaupt kann oder so. Wirklich dem gerecht werden, dem Gast eben und du musst ja dem schwächsten Glied gerecht werden und dann passt es. Dann machst du einen guten Job. Mein Chef sagt immer, richtiger Weise, ein gehetzter Gast ist ein Gast der nicht wiederkommt und das ist was du absolut vermeiden sollst. Wenn das Tempo passt, bist du ein top Bergführer oder auch Bergwanderführer in dem Fall. Das ist nämlich das A und O und da habe ich mir auch gedacht, ob ich das hinkriege? Weil ich kenne jetzt eigentlich nur mein eigenes Tempo gehen. Durch die Berge rennen, so nach dem Motto und eben, eingangs habe ich es erwähnt, das ist die perfekte Ergänzung für mich, mittlerweile, weil ich habe gemerkt ich kann das richtig gut. Ich kann es richtig gut. Schön langsam gehen und dann einfach mich auf meine Gäste dann einlassen und mir hat das eben auch wieder gelehrt: ich sehe die Berge dann natürlich ganz anders. Weil, ich muss nicht mehr so aufmerksam sein. Wenn du mit hohem Tempo den Berg unterwegs bist, dann muss du deine Tritte mehr achten, sage ich mal. Mehr deinen Blick eben auf den Boden, auf das Wesentliche um dich herumhaben. Als Bergwanderführer kann ich dann wirklich mal wirklich auch während dem gehen, den Blick schweifen lassen. Dass was ich zu meinen Gästen immer sage: Wenn ihr schaut, erst stehen bleiben und dann schauen, weil sonst landet ihr auf der Nase, ist eben das, was ich die ganze Zeit falsch mache. So nach dem Motto ich gucke halt wirklich nur in der Gegend rum. Klar der Bergwanderführer ist dann auch meist der, der als erster auf der Nase landet, aber das gehört dazu. Berufsrisiko sage ich da immer, aber das ist halt diese tolle Ergänzung, sage ich mal, eben weil das gewährleistet mir dann eben die Berge und die Natur nochmal ganz anders wahrnehmen zu dürfen und deswegen ist das extrem entspannend so entschleunigt unterwegs zu sein.
- Robert
- Was ist da so die schönste Strecke oder Abschnitt/ Etappe von dem ganzen?
- Jojo
- E5? Das ist das tolle. Er ist so abwechslungsreich, von dem her gibt es da kein Schönstes. Du gehst hier wirklich von den verschiedensten Klimazonen, also wenn du hier allein von hier jetzt, sage ich mal, Allgäu, zwei Tage später im Inntal bist, merkst du schon da ist es immer zwei, drei Grad wärmer. Die Vegetation verändert sich dementsprechend. Dann hast du das Ötztal dann noch drin, mit Gletscherwelt und sonst was und am Ende landest du im Vintschgau, da wo der Wein angebaut wird. Also, das war jetzt mal kurz runtergebrochen. Also in kurzer Zeit, in diesen paar Tagen, das sind ja sechs, sieben Tage wo die Tour geht, so abwechslungsreich. Alle Höhenlagen. Von dem her ist wirklich jeder Tag schön irgendwo. Eine Herausforderung für sich, aber gerade deswegen extrem schön und ich kann es halt wirklich verstehen warum der E5 zu so einem Klassiker geworden ist. Also die Route spricht für sich und es ist wirklich ein tolles Ding.
- Robert
- Ich habe dieses Jahr dann auch vor, mal den E5 allerdings zu laufen. So von der Spinnerei her in möglichst wenig Etappen. Also mir schweben so zwei bis maximal drei vor. Also quasi ein Drittel von dem, was man eigentlich normal macht. Denkst du das ist machbar?
- Jojo
- Machbar auf jeden Fall. Ob es für dich machbar ist, weiß ich nicht,
- Robert
- Okay gut. Danke.
- Jojo
- Muss ich ehrlich sagen.
- Robert
- Ja. In meinem Plan war jetzt das ganze andersrum zu machen. Also von Meran nach Oberstdorf. Aus mehreren Gründen. Einerseits, ich könnte mein Auto hier beim Florian stehenlassen und wüsste, wenn ich ankomme, die letzten paar Kilometer, da hätte ich dann quasi so den Empfangstrupp vielleicht sogar da.
- Jojo
- Ja und die Reifen sind noch am Auto.
- Robert
- Genau, die Reifen sind am Auto und ich hätte eine Dusche. Das ist schon mal viel Wert glaube ich dann für mich und ich bräuchte mich dann nicht nochmal irgendwie drum kümmern, wie ich denn von Meran zurückkomme. Und das andere ist, habe ich mir so gedacht, es sind ja viele Leute, die sind relativ langsam, zumindest langsamer als wir Läufer quasi unterwegs und wenn ich jetzt hinter denen herlaufe, muss ich ja immer die ganze Zeit „Achtung!“ und „Gehen sie mal rechts1 Ich überhole! Achtung ich komme gelaufen!“ und so weiter. Wenn ich denen entgegenlaufe dann sehen die mich ja und hüpfen zur Seite und gucken etwas erschrocken.
- Jojo
- Du bist unübersehbar, ja.
- Robert
- Genau. Siehst du das auch so oder hättest du noch eine andere Idee, was man da machen könnte?
- Jojo
- Also das Argument mit dem Überholen uns sonst was, das hätte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm gehabt, aber das ist vollkommen richtig. Also kannst du dir ja vorstellen, wenn da so eine Karawane mit 24 Leuten unterwegs ist. Und dann reden wir hier von einer Bergschule mit 24 Leuten… Da macht es definitiv Sinn, dass du schon mal das von der Backe hast. Und was natürlich auch irgendwo Sinn macht… Die wenigsten… ich habe, ja wenn ich so überlege, letzten Sommer, die wenigsten gehen dann wirklich von Meran nach Oberstdorf. Bergschulen gibt es gar keinen den die da anbieten. Also Kommerziell haben wir Null erlebt letzten Sommer. Vielleicht ein paar die es eben wie du machen, privat, aber natürlich mit einem anderen Tempo. Die eben das genau das gleich, wie wir Bergwanderführer, mit unseren Gästen, eben nur von Meran nach Oberstdorf machen. Für mich liegt auf der Hand, warum man es halt von Norden nach Süden geht eben. Man geht gefühlt ins schöne Wetter, sage ich mal, Richtung Süden oder? Da wo es halt einfach schön ist, wo der Wein wächst und gerade weil unseren großen, also Großanteil natürlich…
- Robert
- Da gibt es Schnaps.
- Jojo
- Genau. Weg vom Enzian sozusagen. Der ist ja hier grausig. Nee, nee Enzian ist gut. Der Großteil unserer Gäste sind halt einfach Deutsche Gäste und für die macht es natürlich irgendwo mehr Sinn. Die kennen Gardasee und sonst was. Das ist halt dieses Urlaubsziel oder? Drum, wir laufen runter Richtung Südtirol. Das Gleiche ein paar Niederländer hat man ja immer dabei, Österreicher… Einfach immer runter Richtung Süden. Na ja und die Südtiroler wissen wahrscheinlich…
- Robert
- Der Sonne hinterher…
- Jojo
- Genau und die Südtiroler wissen wahrscheinlich, wie schön es bei denen unten ist. Die wollen sowieso nicht hier hoch. Keine Ahnung.
- Robert
- Der ist gut.
- Jojo
- Nee, von dem her finde ich das echt cool, dass du das in diese Richtung machst, weil das ist natürlich… Dann kannst du auch mitreden, sage ich mal, über die Thematik E5, aber eben von der anderen Seite und die allerwenigstens können das von sich behaupten.
- Robert
- Ich glaube auch, du siehst es, also ich merke es ja, wenn du deine Hausrunde… Du rennst die seit Jahren und dann läufst du mal andersherum. Das ist eine völlig neue Strecke.
- Jojo
- Definitiv. Klar stellst dir ja auch noch offen dann irgendwann mal zu sagen, wenn du mal alt bist und gebrechlich, okay ich nehme jetzt Geld in die Hand und gehe mit einer Bergschule nochmal von Oberstdorf nach Meran.
- Robert
- Genau.
- Jojo
- Aber ich muss ehrlich sagen, wir haben vorher über die Träume und sonst was gesprochen. Klar, der E5 hat mich natürlich angefixt als Bergwanderführer. Irgendwann möchte ich den natürlich auch mal versuchen, so weit wie möglich an einem Stück zu gehen und für mich würde dann natürlich auch, als Oberstdorfer, natürlich Oberstdorf als Ziel auf der Landkarte stehen. Ganz klar. Dann starte ich in Meran, weil für mich das natürlich vom Kopf her auch eine ganz feine Sache ist. Weil ich dann irgendwie habe: Ach komm, die Heimat ist das Ziel. Das ist doch irgendwo genial oder? Und für dich ist es ja glaube ich auch irgendwo sage ich mal, in Anführungszeichen, du kennst dich ja auch aus in Oberstdorf.
- Robert
- Kann man inzwischen fast schon als zweite Heimat betrachten.
- Jojo
- Sehe ich genauso, oder. Von dem her ist es für den Kopf glaube ich auch eine ganze feine Sache, sage ich mal, zu wissen okay, da habe ich irgendwo einen Aufhänger. Klar wie du eben sagst, auch pragmatisch und es ist einfacher.
- Robert
- Ich möchte dann ein Grillfest, bei meinem Zieleinlauf am NTC Oberstdorf haben. Habt ihr das gehört?
- Jojo
- Martin, hast du gehört?
- Robert
- Martin! Nicht immer nur segeln, sondern…
- Jojo
- Hey, das kriegen wir alles auf die Reihe. Wir pushen dich dann die letzten Meter nochmal.
- Robert
- Genau, von der… Was ist das? Kemptener Hütte, ne?
- Jojo
- Genau unten von der Materialseilbahn. Da endet die Tour nicht! Die endet in der Kirche in Oberstdorf. Die letzten Kilometer die sind flach. Das wird hart sage ich dir.
- Robert
- Flach und auf Schotterweg. Mein Ding.
- Jojo
- Oh, das wird brutal.
- Robert
- Flat is boring!
- Jojo
- Ja, ja.
- Robert
- Nee also es wird auf jeden Fall, aber wie ist das mit der Verpflegung unterwegs? Also so, alle wie viel Kilometer habe ich da eine Hütte?
- Jojo
- Das ist das tolle am E5. Der ist so ausgebaut. Ich sage also wirklich mal…
- Robert
- Brauche ich nicht alle vollstopfen, sondern kann unterwegs mich versorgen oder?
- Jojo
- Du da gibt es einen Haufen Fresstempel und zwar richtig gute auch.
- Robert
- Das könnte zum Verhängnis werden, weswegen ich es nicht in zwei Tagen schaffe.
- Jojo
- Ja genau. Nee auch weil ich jetzt vorher gesagt habe Massentourismus und sonst was, aber die Hütten, wie gesagt, die sind top organisiert. Das Essen auf jeder Hütte ist der Wahnsinn. Also die wissen wirklich, was sie machen. Auch wenn sie es im großen Stil raushauen. Da habe ich immer wieder Chapeau davor, was die Teams da auf den Hütten leisten, mit ihren Hüttenwirten und sonst was. Das ist brutal, wie gut die Qualität da doch ist und auch die Hütten unterwegs, an den Alpen, wo man vorbeikommt oder sonst wo. Die sind natürlich auf den E5, auf den Tourismus, eingestellt. Da kriegst du echt Essen vom Feinsten. Da musst du echt aufpassen, dass du nicht zu viel isst teilweise. Das du noch vorwärts kommst. Gerade wenn du das Laufen willst.
- Robert
- Das mache ich dann in der Wanderwoche. Also einmal laufend und einmal wandernd.
- Jojo
- Ja genau. Mach‘s nochmal wandernd und genieße es dann nochmal richtig und lass die Liquids weg und dann nochmal schön. Genau, die Tiroler Gröstl und Kaiserschmarrn, die sind es auf jeden Fall wert.
- Robert
- Karstens Knödel.
- Jojo
- Ja genau, so ist es.
- Robert
- Was ist denn so der beste Monat oder die beste Jahreszeit, wo man den gehen sollte? Also gerade so vom Wetter her?
- Jojo
- Ja, beim E5 macht es mittlerweile aufgrund der großen Nachfrage, keinen Unterschied mehr. Es gibt keine Jahreszeit oder Saison mehr, wann die Hütten aufmachen. Sprich im Juni irgendwann bis Oktober. Also Anfang… Ja oder Ende September macht hier die Braunschweiger Hütte dann zu. Ende September endet der E5 dann, ist durchgehend mittlerweile Hauptsaison, weil komplett ausgebucht. Vom dem her auch jetzt, wenn du privat unterwegs bist, gilt das zu beachten. Man sollte sich danach richten, wann die Bergschulen nicht starten unter der Woche. Dass man sich das so eintaktet. Aber für dich macht es eigentlich eh… Du bist da eigentlich ziemlich autark unterwegs, weil du läufst ja eh in eine andere Richtung und wenn du das in zwei, drei Tagen machen willst, fällst du da eh durchs Raster, sage ich mal.
- Robert
- Aber vom Wetter her? Wie ist das da?
- Jojo
- Mei. Du bist Trail Runner sage ich mal. Du bist hart im Nehmen. Von dem her.
- Robert
- Ja, also auf Schnee könnte ich jetzt verzichten. Also Regen macht mir jetzt weniger aus, aber Schnee da hätte ich jetzt nicht unbedingt Lust drauf.
- Jojo
- Dann sage ich mal… Ja gut. Du weißt eh, es kann auch im August mal wieder reinschneien oder sonst wo. Dagegen sind wir nicht gewappnet gegens Wetter, aber wenn du Schnee meiden willst, dann der Juni auf jeden Fall nicht. Solltest du irgendwann mal ab Juli sage ich mal bis in den September…
- Robert
- Juli, August.
- Jojo
- Genau, da geht das schon.
- Robert
- Ja, also ich hätte jetzt auch so August oder so.
- Jojo
- Ja genau, aber du magst ja die Hitze auch weniger. Dann kann es da wieder passieren, dass es dir einen auf den Deckel haut.
- Robert
- Gut, aber in den Bergen geht das glaube ich immer, weil du hast immer einen Bach, wo du dich schnell mal abkühlen kannst.
- Jojo
- Ein Bächlein gibt es immer irgendwo.
- Robert
- Und da kann man sich mal schnell reinwerfen.
- Jojo
- Genau.
- Robert
- Dann ist man wieder frisch.
- Jojo
- Ja.
- Robert
- Wunderbar. So… Bevor wir jetzt zu meinen Fragen kommen, die jeder bekommt, habe ich noch eine ganz andere Frage… Du bist ja gebürtiger Oberstdorfer…
- Jojo
- Und?
- Robert
- Warum sprichst du keinen Dialekt?
- Jojo
- Damit mich jeder versteht.
- Robert
- Ja, das finde ich aber ganz blöd.
- Jojo
- Nee, also ganz ehrlich, ja mein Freundeskreis, also mit denen ich groß geworden bin, bei denen ist es mittlerweile, die sprechen auch alle hochdeutsch. Meine Eltern haben da eigentlich, glaube ich, ich will nicht sagen, geachtet, aber schon geschaut, dass wir eben das auch so mitbekommen, damit uns eben jeder überall versteht. Das tolle ist halt, ich verstehe den Dialekt, auch teilweise den krassen. Ich bin halt auf dem Bauernhof groß geworden, habe halt von dem her auch immer den Kontakt zu den Einheimischen gehabt. Verstehen tue ich sie gut, aber ich spreche es einfach nicht. Muss ich ehrlich sagen.
- Robert
- Okay.
- Jojo
- Und ich versuche es auch gar nicht irgendwie, was gebrochenes rauszuquestschen oder so. Gut früher, wenn ich mal im richtigen Zustand war, sage ich mal, was gerade Alkohol betrifft oder so. Da rutscht halt schon mal einem der Satz raus oder sowas. Da merkt man schon wo man herkommt, aber ansonsten muss ich ehrlich sagen, rede ich frei Schnauze und lasse mich da auch nicht verbiegen und das ist halt einfach Hochdeutsch.
- Robert
- Gut. Dann ein paar kleine Fragen. Kurze Frage, lange Antwort gerne, wenn du magst.
- Jojo
- Oder auch umgekehrt. Genau.
- Robert
- Oder, genau. Berge oder Meer? Dein Favo…
- Jojo
- Berge!!
- Robert
- …rit und warum? Haben wir jetzt glaube ich genug drüber gesprochen.
- Jojo
- Ich finde Meer auch genial eben. ich war ja jetzt letztes Wochenende Istrien da den Wettkampf und bin am Mittelmeer gehockt und fand das echt genial da, bei schönen Temperaturen. Das hat auch was einfach. Es ist dann…
- Robert
- Die Mischung macht es glaube ich.
- Jojo
- Genau, dass ist das geniale da eben in Istrien direkt an der Küste, da an der Adria. Guckst du in die eine Seite, guckst du dir das Meer an, genial drehst dich um und siehst schon wieder die ersten Hügel, wo man Höhenmeter machen könnte oder sonst was. Das ist genial ja. Ich habe es bei meinen Großeltern. Die wohnen oben in Kappel an der Schlei. Also meine Mutter kommt daher. Also ich… Familiär bin ich es auch gewohnt irgendwo am Meer zu leben, sage ich mal. Ich kenne die Seite auf jeden Fall, aber ich weiß auch, dass mir dann nach ein, zwei Wochen wär‘s mir da langweilig ja. Ich könnte da oben auch super laufen. Wie gesagt ich laufe gerne flach und könnte da meine Kilometer auch machen, aber irgendwann würde mir im Herzen wirklich irgendwas fehlen. Es klingt blöd und mag übertrieben klingen, aber…
- Robert
- Völlig nachvollziehbar.
- Jojo
- Es ist so ja. Ich schätze das. Ja, es ist Lebensqualität. Punkt.
- Robert
- Wie würdest du deine Zeit auf einer einsamen Hütte verbringen, wenn du drei Monate dort wärst?
- Jojo
- Ja, es wäre ein Kampf ums Überleben, weil ich ständig gucke, dass ich was zu essen krieg.
- Robert
- Okay, gehen wir davon aus, du hast zu Essen, du kriegst da irgendwie zu essen. Also was würdest du da einfach machen? Würdest du lesen? Würdest du die ganze Zeit rumrennen? Würdest du in der Wiese sitzen?
- Jojo
- Ja, ich würde gucken, dass ich… Oder nicht nur gucken. Automatisch würde ich die meiste Zeit draußen verbringen. Fertig, aus.
- Robert
- Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.
- Jojo
- Am besten beides an einem Tag.
- Robert
- Okay.
- Jojo
- Gibt keinen Favorit!
- Robert
- Gibt keinen Favorit.
- Jojo
- Ne.
- Robert
- Welches Gadget hast du immer dabei, wenn du in die Berge gehst? Also jetzt immer die Uhr dabei oder die Kamera?
- Jojo
- Ja automatisch dabei, weil es halt praktisch ist, die Uhr. Was ich natürlich auch immer gerne dabei habe, aus zwei Aspekten, ist ein Smartphone. Einmal aufgrund der Sicherheit natürlich. Ich hoffe mein Vater hört irgendwann mal diesen Podcast. Ja, ich habe mein Handy aufgrund der Sicherheit dabei, damit ich dich anrufen kann, wenn mall was passiert. Nee, aber auch ich liebe es einfach, wenn du dann mal unterwegs bist, gerade in den Bergen und einfach mal schnell einen Schnappschuss machen kannst oder so. Also das finde ich halt dann genial einfach schnell das festzuhalten in dem Moment.
- Robert
- Okay. hast du irgendwelche… Also so deine Top3 Blogs oder Ressourcen für mehr Berge. Also hast du irgendwas was du gerne liest, was du gerne schaust? Egal ob jetzt offline oder online?
- Jojo
- Ja, gute Frage. Ich lese also absolut gerne, klar, Alpinen Magazine oder sonst was. Wenn sie mir in die Quere kommen. Also ich habe keins in dem Sinne abonniert. Das einzige was ich abonniert habe ist das Trail Magazin. Das lege ich eigentlich ganz gerne, weil es sehr authentisch ist. Da gab es jetzt wieder einen interessanten Beitrag mit den Rechtschreibfehlern oder sonst was. Ja, aber die fällt jeden Leser auf, aber gerade das macht dieses Magazin eben so sympathisch für mich, muss ich ehrlich sagen. Es ist extrem nah bei uns Läufern. Deswegen finde ich das so toll. Ansonsten natürlich Vitamin B ist ganz toll. Das musste ich jetzt einfach sagen, oder?
- Robert
- Ja! Strike!
- Jojo
- Nee. Strike, genau! Ich habe da eigentlich nicht so viel, muss ich ehrlich sagen. Klar, ich bin auch so der klassische Typ der gerne mal wieder auf YouTube rumhängt und sich geile Videos anguckt, von den Weltklasse Leuten wie sie irgendwas rocken oder abgehen, aber auch Inspiration einholt. Wenn es dann wieder heißt, wenn irgendwo wieder… Wenn ich weiß ich fahre zu dem Wettkampf und zu der Gegend oder das Tal kenne ich noch nicht und dann guckst du natürlich erstmal natürlich YouTube. Gibt es da bewegte Bilder oder so und vorher mal ein bisschen Informationen reinholen. So das sind eigentlich so die klassischen Sachen, sage ich mal und ich unterhalte mich natürlich gerne mit Leuten, die schon mal irgendwo waren, wo ich weiß okay da will ich auch mal hin und hole mir da halt dann im Gespräch gerne die Informationen rein. Hast du schon Hunger?
- Robert
- Oh ja.
- Jojo
- Der Magen geht ab.
- Robert
- Was empfiehlst du gegen Bergweh? Also gibt e da irgendwas, was du deinen Kunden auf so einer Tour sagst, die jetzt quasi aus der schönen Alpenregion, wieder zurück nach Hamburg müssen?
- Jojo
- Also Bergweh definierst du als also loslassen von den Bergen und nicht wollen, oder?
- Robert
- Nee, sondern eher so dieses: Ich bin für ein halbes Jahr in Hamburg und mir fehlen die Berge. Was könnte ich dagegen tun? Oder was würdest du dagegen tun? Du würdest jetzt wirklich ein halbes Jahr jetzt da sein müssen und…
- Jojo
- Ja.
- Robert
- Wie würdest du dich über Wasser halten, dass du nicht völlig durchdrehst?
- Jojo
- Das ist eine ganz gute Frage, weil eben mit dem Problem muss ich mich zum Glück nicht auseinandersetzen.
- Robert
- Du versuchst das einfach zu verdrängen und zu vermeiden, dass das nicht passieren kann.
- Jojo
- Ja genau. Muss ich eigentlich auch gar nicht, weil mein Leben automatisch in den Bergen stattfindet. Weil ohne ging‘s ja nicht. Nee aber isst eine gute Frage. Ja was man machen kann, also wenn ich das irgendwem als Tipp geben sollte oder so, ist einfach planen. Einfach wenn man genau weiß, hey in einem halben Jahr bin ich wieder in den Bergen… Am besten gleich fix machen, wo es hingeht und dann einfach planen und gucken. Aufgrund der digitalen Welt heutzutage…
- Robert
- Vorfreude aufbauen.
- Jojo
- Genau. Google sonst was Informationen reinholen. Welche Touren kann ich machen? Was ist da geboten? Da fängt es ja schon an mit der Unterkunft. Wo kann ich da pennen? Auf welchen Hütten? Welche Hotels gibt es da? Welche Berge kann ich da erklimmen? Und einfach eben diese Vorfreude ja. Das ist ja das geniale eben heutzutage. Sind wir wieder Thema YouTube. Gibt es bewegte Bilder? Gehe ich auf Outdoor Active, tue mir meine Rute schon mal zusammenlegen, hole mir Wanderkarten. Ich bin ein Typ der extrem gerne einfach in Wanderkarten reinguckt. Ich lese wenig, muss ich ehrlich sagen, außer ein paar Magazinen eben. Aber was ich extrem gut kann: Gib mir eine Wanderkarte und da kann ich stundenlang reingucken und gucken einfach sonst was. Da ist Apemap zum Beispiel auch eine geniale App zum Beispiel. Wo das ganze eben digital auf dem Handy ist. Da kann ich Stunden mit verbringen. Einfach gucken. Gegenden die ich nicht kenne.
- Robert
- Da sind wir sehr, sehr gleich. Also gib mir eine Wanderkarte und ich bin beschäftigt. Vielleicht noch ein Bier daneben, dann… Das ist dann so…
- Jojo
- Genau.
- Robert
- Wen würdest du gerne mal hier im Podcast als Gast hören? Gibt es da irgendjemanden, also die die schon drinnen waren, musst du jetzt nicht unbedingt nennen. Also wenn dir da irgendwie spontan jemand einfällt, wo du sagst: Jo, den habe ich mal kennengelernt auf einer Tour, oder irgendein Hüttenwirt, wo du sagst, der ist cool drauf, der kann ein paar coole Berggeschichten erzählen.
- Jojo
- Boah. Das ist eine gute Frage. Sky Dumont wäre schon mal cool, alleine wegen seiner Stimme.
- Robert
- Sky Dumont? Was hat der denn mit Bergen zu tun?
- Jojo
- Nichts, aber seine Stimme wäre genial zu hören.
- Robert
- Okay.
- Jojo
- Der war für die Out Takes, glaube ich. Nee, das ist eine gute Frage, weil es gibt halt echt… Das Tolle, wenn du in den Bergen unterwegs bist, das wirst du auch wissen, oder auch wenn man auf Wettkämpfe geht, man lernt so viele interessante Charaktere kennen, die so viel zu erzählen hätten. Eben wie du sagst, gerade so Hüttenwirte oder so. Ich glaube die können uns einige Schwenke erzählen. Auch über Deppen, die sie kennengelernt haben. Wo sie dann froh sind, dass sie am nächsten Tag wieder die Hütte verlassen, oder sonst was. Gibt es da jemanden, jetzt so in meinem direkten Umfeld, der mir so spontan sage ich mal einfällt? Muss ich ehrlich sagen, kann ich dir jetzt so…
- Robert
- Wenn dir irgendwann mal einer einfallen sollte, oder du sagst, den würde ich gerne mal von ihm im Gespräch hören, dann einfach Email, WhatsApp…
- Jojo
- WhatsApp ist das einfachste, genau.
- Robert
- Genau.
- Jojo
- Machen wir das auf dem Weg, genau.
- Robert
- Wunderbar, bevor ich mich gleich nochmal bedanke bei dir… Wie können die Leute denn, wenn die mit dir eine Tour machen wollen… Wie erreichen die dich? Wo können die buchen? Wo sehen die mehr von dir?
- Jojo
- Also wenn sie direkt mit mir als Bergwanderführer unterwegs sein wollen oder so… Ich sage jetzt mal einfach den klassischen Weg. Einfach auf Google gehen, E5 eingeben, Bergtour sonst wie… Weil dann kommen da direkt die ganzen Bergschulen, die hier in Oberstdorf ansässig sind und hier startet der…
- Robert
- Ja, aber die wollen ja mit mir gehen. Die haben dich jetzt gehört. Die finden dich sympathisch. Die wollen mit dir gehen.
- Jojo
- Ach, die wollen mit mir gehen. Dann müssen sie sich direkt an die Alpinenschule Oberstdorf wenden. Das ist nämlich mein Arbeitgeber.
- Robert
- Verlinke ich.
- Jojo
- Das wird meinen Chef freuen. Andy, hast du gehört? Nee also dann wirklich an die Alpinenschule Oberstdorf, weil ausschließlich für die führe ich. Da bin ich fest angestellter Bergwanderführer. Bin auch hochzufrieden. Also echt Top Team. Die Mädels im Büro sind der Wahnsinn und auch die Kollegen. Da geht man echt immer wieder gerne hin. Hat ‘ne super Zeit und dann eben der klassische Weg. Über Google läuft das dann meistens und da kann man das dann direkt buchen. Da stehen dann die Touren noch drin. Ich muss leider dazu sagen 2017 schon alles ausgebucht. Da geht nichts mehr. Man muss da echt immer früh dran sein. Ab Herbst wird das dann wieder freigeschaltet, dann eben für die nächste Saison 2018.
- Robert
- Aber Blog oder sowas hast du nicht?
- Jojo
- Gar nicht.
- Robert
- Eine Sportler-Seite auf Facebook.
- Jojo
- Ja, du lachst jetzt blöd, aber das ist das einzige was ich habe sozusagen. Also ich bin vertreten natürlich.
- Robert
- Echt?
- Jojo
- Als Jojo Klein auf Facebook. Das ist so mein Hauptchannel, sage ich mal. Mich gibt es natürlich noch auf Instagram. Oi, der Rettungshubschrauber. Das ist nie gut, wenn der fliegt.
- Robert
- Aber so tief? Wahrscheinlich vom Golfplatz, Golfball erschlagen oder so.
- Jojo
- Nee die haben ja auch… Da vorne ist ja das Bergwachtgebäude, da hat er seinen Landeplatz. Der wird jetzt wahrscheinlich andocken. Wir werden es jetzt sehen, wo er rausfliegt.
- Robert
- Der fliegt jetzt gerade gegen den Berg.
- Jojo
- Finde ich toll, dass wir darüber sprechen können… Ja genau. Dahin fliegt der jetzt. Da vorne ist ja Bergwachtgebäude dann gleich, wo der jetzt landet. Da vorne ist ja das Langlaufstadion und direkt da ist ja auch die Bergwacht. Ja, da landet der jetzt. Finde ich toll, dass ich die Gelegenheit habe, auf meine Seite zu verweisen. Jojo Klein.
- Robert
- Verlinke ich auf jeden Fall.
- Jojo
- Juhu!
- Robert
- Weil, ich habe es nämlich auch noch nicht geliked.
- Jojo
- Was? Schäm dich! Ich habe sogar deine Seite geliked. Das soll ja was heißen.
- Robert
- Ich wusste nicht, dass du schon in dieser medialen Welt angekommen bist.
- Jojo
- Ja genau. Ich habe ja gesehen, du hast über 2000 Likes. Das ist ja auch gar nicht schlecht, muss ich ehrlich.
- Robert
- Es hat lange gedauert. Wobei ich muss mal wieder aufräumen, muss ich sagen. Da sind so ein paar dabei, die ich nicht haben möchte.
- Jojo
- Da reden wir nachher drüber oder?
- Robert
- Nein, die die ich nicht haben möchte im Sinne von so die über irgendwelche Sachen, wo ich mal irgendwo verlinkt wurde und die aber nie irgendwie also so… Andere würden jetzt sagen, klassisch gekaufte Links, oder Likes. Ich habe aber nie was gekauft, aber die kommen trotzdem aus irgendwelchen Gründen darauf, aber wenn dann so jemand mit Sonnenbrille an seinem roten Mazda steht. Ja, die haben nicht mit mir zu tun, glaube ich also.
- Jojo
- Ja, die brauste nicht.
- Robert
- Genau.
- Jojo
- Ne, aber wie gesagt, gerne Facebook auf jeden Fall. Instagram bin noch unterwegs. Wo ich ausschließlich wirklich versuch… Da sind nur Naturbilder oder so. Da wird nichts von Menschen, sage ich mal gepostet oder so. Da geht es mir wirklich um Natur und um berge und die die halt noch sportlich unterwegs sind, eben: Ich bin auch noch auf Strava. Da könnt ihr mir folgen und gucken und was der Jojo so treibt und nicht treibt.
- Robert
- Genau und versuchen ihn zu challengen.
- Jojo
- Ja.
- Robert
- Ja, nicht wirklich. Nicht mehr in diesem Leben.
- Jojo
- Du bist meine Herausforderung. Wenn am Ende der Woche, wenn ich dann meinen Channel mit deinem vergleiche und sehe ich habe mehr Vergleiche und sehe ich habe mehr Kilometer und Höhenmeter dann mache ich immer wieder ein Kreuzchen und denke mir…
- Robert
- Das machst du im Schlaf.
- Jojo
- Die Woche, die ist gerockt. Nee, aber das würde mal wieder ausstehen oder haben wir das eigentlich jemals gehabt? Einen Lauf zusammen? Das haben wir noch nicht gehabt oder?
- Robert
- Nee, im Sommer!
- Jojo
- Genau.
- Robert
- Ich habe heute einen coolen Spruch irgendwo gelesen von: Lauf schneller, selbst Chuck Norris ist im Stehen fixer oder sowas. Den fand ich ganz cool. So ungefähr fühle ich mich dann.
- Jojo
- Nee, der würde auch auf mich glaube ich zutreffen. Der trifft auf uns alle zu du. Chuck Norris ist unschlagbar.
- Robert
- Definitiv.
- Jojo
- Wahrscheinlich… Da gibt es bestimmt auch den Spruch: Wie viele Kilometer läuft Chuck Norris?
- Robert
- Alle!
- Jojo
- So ist es.
- Robert
- Wunderbar, ich danke dir das du dabei warst. ich freue mich. Das war ein richtig cooles Interview. Jetzt habe ich auch richtig Bock auf den E5.
- Jojo
- Das freut mich zu hören.
- Robert
- Werde dann demnächst mal in die Planung einsteigen und werde das dann mal veröffentlichen, wann ich das mache, damit ich dann auch empfangen werde mit Bier und Wurst.
- Jojo
- Ja, du musst mir das auf jeden Fall sagen, weil es kann natürlich sein und das ist jetzt nicht so weit hergeholt…
- Robert
- Das wir uns da in der Nähe abklatschen.
- Jojo
- Das ist nicht weit hergeholt. Wenn du die Standartroute gehst, dann kann das definitiv passieren. Weil ich werde jetzt im Sommer, ich habe meinen Plan eben schon, können wir uns abstimmen. Ich führe ihn jetzt wieder auch fünf, sechs Mal glaube ich heuer. Von dem her könnte das passieren.
- Robert
- Da du ja dann nachts Zeit hast, da kannst du mir kurz entgegenlaufen, dann läufst du ein Stück mit und dann…
- Jojo
- Das kriegen wir hin. Stirnlampe habe ich sowieso dabei.
- Robert
- Okay. Ich danke dir und bis demnächst.
- Jojo
- Ich habe zu danken. Also war echt ein cooles Gespräch und ja, ich muss noch sagen viel Glück dann auf Madeira auf jeden Fall.
- Robert
- Danke, danke, danke.
- Jojo
- Steht ja bald an, das große Projekt und das du dann nächstes Jahr den großen angehen kannst.
- Robert
- Ich hoffe es.
Meinungen & Diskussion
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