Um die Zugspitze – als SupportCrew beim Zugspitz UltraTrail 2014

Um die Zugspitze – als SupportCrew beim Zugspitz UltraTrail 2014

23. Juni 2014

Die Perspektive wechseln, das Rennen mal nicht als Läufer bestreiten, genau das war mein Wochenende. Es war hart, aufregend, aber vorallem fast genauso emotional wie der eigene Zieleinlauf!

10.06.2015 – Auf der Suche nach den aktuellen Bedingungen der Zugspitz Ultratrail Strecke? Hier die Fotos vom Wochenende.

Die Perspektive wechseln, das Rennen mal nicht als Läufer bestreiten, genau das war mein Wochenende. Es war hart, aufregend, aber vorallem fast genauso emotional wie der eigene Zieleinlauf!

Zieleinlauf Markus, Jörn, Stefan

Zieleinlauf Markus, Jörn, Stefan

Es muss während irgendeines Trainingsläufchen gewesen sein als ich Markus versprach bei seinem ersten Ultra über die 100km als Support zu begleiten. Eigentlich sogar im Rosa-Plüsch-Häschen Kostüm (das habe ich aber „vergessen“… eher verdrängt). Es sollte der Zugspitz UltraTrail ab und bis Grainau einmal um die Zugspitze sein. Ich hatte Zeit, und wie zu erwarten war, wollte nicht nur Markus, sondern viele viele Bekannte andere Gesichter auch die 100km in Angriff nehmen.

Die Anfahrt am Freitag gestaltete sich wie gedacht langwierig. Stau, Stau, gelbe Nummernschilder,… In Grainau wurde mir dann erstmal richtig bewusst wieviele da waren, ein „Familien“treffen der besonderen Art. Der Wahnsinn! Soviele bekannte Gesichter. Nach verschiedenen „Meet & Greets“ verschanzte ich mich im Festzelt, aß, trank und folgte der Folkloredarbietungen und dem Briefing. Diese gespannte Athmosphäre… und ich selbst muss nicht laufen, da sieht man es komplett mit anderen Augen.

Mit HumbaHumba geht es auf die 100km

Die Nacht war ich unruhig. Kaum Schlaf da ich im Auto unter einer Laterne geparkt hatte. Nicht ideal, aber um 6Uhr war es eh vorbei. Alles um mich herum erwachte und wuselte, checkte und versorgte sich. Nicht mehr lange bis zum Start.

Punkt 7:15Uhr wurde die Schar der Läufer auf die Strecke geschickt. Hinter den Trommlern in Tracht ging es 200 Meter im Ort entlang bevor der neutralisierte Start hinter dem Führungsfahrzeug erfolgte. Jetzt ging es auch für mich los. Zum Glück nicht alleine. Sowohl Jörn’s Freundin Anne als auch Markus seine Familie kam mit mir. Ich war der Läufer-Frauen-Betreuer. Nett!

Noah - die nächste Generation

Noah – die nächste Generation

Nach einem kleinen Mißverständnis fanden wir die Strecke in Ehrwald und kamen gerade rechtzeitig um noch Stephan Hugenschmidt, der in sensationellen 10:36h gewinnen sollte, zu sehen. Es sollte dann noch eine weile dauern bis unsere Jungs kommen sollte. Trotz der frühen Uhrzeit und der morgendlichen Kälte war Noah am aufgeregtesten und motiviert jedem die Hand abzuschlagen. Die nächste Generation der Ultraläufer?! Viele bekannte Gesichter kamen und auch unsere Jungs. An dieser Stelle aber noch getrennt. Alle sahen noch gut aus und Herbert machte sogar den Luftsprung.

Für uns ging es nun weiter Richtung Leutasch. Eine Stunde Fahrt und eine kleine Wanderung später waren wir bei der Hämmermoosalm (Kilometer 45). Die Führenden waren bereits vorbei und so trudelte nach und nach das Feld vorbei. Bei gut 700 Startern war immer etwas los. Da wir wussten das noch viel Zeit war bis sie kommen würden, aßen wir. Speckknödel und Sauerkraut. Lecker, aber zuviel. Eine Portion die ICH NICHT geschafft habe… Nach dem Essen seilte ich mich ab und lief die Strecke in Richtung Wettersteinhütte weiter zum Bach um Fotos zu machen. Denis und Thomas vom TrailMagazin hatten dort ihre Basis mit Kuchen, Haribo und Banner aufgebaut. Unter Glocken-Gebimmel kühlte ich auch mich im Bach und blieb im Schatten. Lange lange wartete ich. Viele sah ich, aber Mrkus, Jörn und Herbert fehlten noch. Irgendwann machte ich mich auf wieder zurück Richtung Alm. Sonnenbrand inklusive. Und da kamen sie nacheinander. Zuerst herbert und Markus und kurze Zeit später Jörn. Da alle noch lachten und mich erkannten konnte ich sicher sein das es ihnen gut geht.

Carmen und Daniel

Carmen und Daniel

Anne und Tanja verabschiedeten sich und wllten nach Grainau zurück um noch ein wenig zu schlafen. Vorallem Noah war müde, auch wenn er es nicht wusste bzw. wissen wollte. Am Hubertushof war der MedicalPoint an dem alle Läufer kurz gecheckt wurden und ggf. aus dem Rennen genommen wurden. Nachdem ich Carmen und Daniel mit einer neuen SoftFlask versorgt hatte wartete ich oberhalb auf die drei. Zuerst Markus und dann Jörn. Herbert hatte wohl Probleme am Scharnitzjoch und würde noch einige Zeit brauchen. Mit Gels, leckeren Tuc Keksen und Drops versorgt, kam dann 10 Minuten später auch Herbert. Etwas angeschlagen aber noch guter Laune.

Alle wünschten sich Cola. Tankstelle gab es nicht, also am Eingang der Geisterklamm den Kiosk überfallen und eine große Flasche geordert. Das Teilstückist das Härteste, geht es fast 3km auf der Landstraße entlang. Sie freuten sich und tranken aus. Herbert sah ich nicht. Einmal hatte ich noch die Chance sie zu sehen. Auf nach Mittenwald.

Lange musste ich warten. Zwischendurch kam sogar Barbara schon. Sie war eigentlich gut 15Min. nach Markus und Jörn. Aber kurz darauf kamen sie. Und Herbert? Mittendrin! Er war wieder da. Er ist halt doch der „Duracell-Hase“… und läuft und läuft …. Leider war es der letzte Zuschauerpunkt für mich. Für mich ging es jetzt zurück nach Grainau. Fast 18Uhr und sie haben noch 40km vor sich. Das wird spät.

Zieleinlauf Herbert

Zieleinlauf Herbert

Atemlos durch die Nacht…

Das Festzelt war gut gefüllt schliesslich gab es PublicViewing des Fußball- WM Spiels Deutschland vs. Ghana. Gut gegessen und einiges getrunken, Bilder bearbeitet, den Geschichten der anderen Starter gelauscht und gerechnet. Dauert aber noch. Ab 23Uhr wurde es immer leerer und irgendwann stand Anne neben mir. SMS von Jörn das sie ein bisschen Probleme haben und es noch lange dauern wird. Okay, hinlegen bringt jetzt auch nichts mehr. Durchhalten, Bierchen trinken. Halb Vier Uhr war es dann glaube… Barbara kam. Sehr gut. Und nach vielen Versuchen schafften wir auch ein Zielfoto mit dem Handy. Einige Zeit später hatte ich den ersten „meiner“ Jungs: Herbert! Völlig relaxt und überglücklich. Nach 100km sähe ich anders aus. Der Wahnsinn dieser Mann. Und was macht er? Er holt sich ein Viertele Rotwein! Prost!
Langsam dämmerte es und das Zgspitz-Massiv kam im Morgenlicht zum Vorschein. Noch 2km war vorausgesagt. Und tatsächlich, kurze Zeit später Liefen die Vier ins Ziel! (Jörn, Stefan, Markus und Noah) Die Damen wurden begrüßt und überschwänglich Bilder geschossen. Aber alle wollten nur noch ins Bett. Auch ich wollte mich jetzt hinlegen.

Schönwetter Trailrunner

Schönwetter Trailrunner

Oben war ich wieder wach

Gegen 11Uhr wachte ich auf. Im Auto kochte es, die Sonne schien erbarmungslos und erhitzte das Innere. Augenringe, dicker Schädel, ich sah fast schlimmer aus als die Läufer. Viele Verabschiedungen später entschied ich mich nach Hause zu fahren. In dem Zustand trainieren bringt wohl nichts.

Direkt am Ortseingang stand ich im Stau. Nach 10 Minuten hatte ich keine Lust mehr, kehrte um und stellte mich an der Kreuzeckbahn auf den Parkplatz. Doch laufen! Einmal zur Bergstation der Alpspitzbahn und über den Jägersteig runter. Tolle Strecke und es ging besser als erwartet. Zügig mit dem Stock hoch, Pause an der Kreuzalm, Fotostopp und schon war ich oben. 1.300 Höhenmeter und tollstes Wetter. Im letzten Jahr rannte ich hier bei 10 Meter Sicht im Nebel, es war jetzt fast eine neue Strecke bei Aussicht. Im Downhill wählte ich den Jägersteig nach Hämmermoos. In gut zwei Wochen laufe ich diese Strecke bei den 4Trails wieder. Ich freue mich schon.

Das Wochenende war nun zuende. Es war gigantisch ein Rennen aus der Sicht des Zuschauers zu erleben, auch wenn es juckte. Die Sonntagsrunde machte mich munter und am Abend war kein Stau mehr. Die physische Verfassung ist gut, die 4Trails können kommen.

Wie ist es euch ergangen?

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