#005 Nima Ashoff – Bouldern, Klettern und n‘ Dreier mit Horst

#005 Nima Ashoff – Bouldern, Klettern und n‘ Dreier mit Horst

25. August 2016

In unserem Gespräch geht es um das Leben im Horst, klettern, bouldern, arbeiten unterwegs und unser gemeinsames Thema: Höhenangst.

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Das Video zur Episode findest du im VitaminBerge YouTube Channel.

In unserem Gespräch geht es um das Leben im Horst, klettern, bouldern, arbeiten unterwegs und unser gemeinsames Thema: Höhenangst. Wie kam es dazu in einem Bus zu leben? Und warum ist die Stirnlampe DAS Top-Berg-Gadget?

Wenn man eine Weltenbummlerin und sehr liebe Blogger-Freundin in der Nachbarschaft treffen kann, dann wird ein Interview gemacht. Egal wo. Nima habe ich auf der OutDoor Friedrichshafen nach langer Zeit wieder getroffen und wollte sie unbedingt ausfragen. Leider war der Ort nicht perfekt für ein audiovisuelles Klangerlebnis. Die Hintergrundgeräusche habe ich nicht filtern können. Solle ein Tontechniker oder GarageBand-Spezialist das besser hinbekommen, bitte melden.

Nima in der Boulderhalle ihres letzten fixen Wohnortes Augburg.

Nima in der Boulderhalle ihres letzten fixen Wohnortes Augburg.

Wo könnte man Nima besser interviewen als vor einer Kletter- bzw. Boulderwand? Diese beiden Sportarten prägen Nima und sind ihre Leidenschaft welche sie auch teils zu ihrem Business gemacht hat. Auf Klettergeschenke.de werden Tassen mit Boulder-Griffen und Schlüsselanhänger mit Kletterstein angeboten. Und das Ganze aus dem Bus heraus.

Zusammen mit ihrem Freund Steve ist sie seit 2015 im über 30 Jahe alten roten Mercedes-Bus unterwegs. Ein echtes Nomadenleben. Den Traum zum Leben erweckt. Die Leidenschaft zum Beruf.

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Nima im Internet

Online-Shop für originelle Klettergeschenke: klettergeschenke.de
Nimas Blog rund ums Reisen, Klettern und Leben: Abenteuer-Unterwegs.de
Nima auf Facebook

Ich würde lange nachdenken ob ich eine Wette mit Armdrücken gegen Nima machen würde.

Ich würde lange nachdenken ob ich eine Wette mit Armdrücken gegen Nima machen würde.

Das Interview mit Nima zum nachlesen

Robert
Wir sind hier auf der Messe in Friedrichshafen. Outdoor FN. Herzlich willkommen Nima, bei mir heute im Podcast. Hallo Nima
Nima
Hallo Robert.
Robert
Erzähl doch mal kurz. Wer bist du? Was machst du?
Nima
Ich bin die Nima. Überraschung. Was mache ich? Das ist eine gute Frage. Alles und nichts. Ich bin Reisebloggerin. Ich habe einen Blog der heißt noch „Abenteuer Spanien„, wird bald umbenannt in „Abenteuer unterwegs„. Darauf berichte ich über unser Leben im Wohnmobil. Wir wohnen in einem Oldtimerbus. Außerdem bin ich freiberufliche Texterin und ich habe einen Online Shop für originelle Klettergeschenke.
Robert
Wir kennen uns ja schon ein bisschen länger ist. Ich weiß das Nima nicht dein richtiger Name ist.
Nima
Verräter!
Robert
Du musst nicht sagen, wie du vorher hießt, aber wie bist du denn zu Nima gekommen? Was heißt das?
Nima
Wie viel Zeit haben wir denn, dass zu erklären?
Robert
Ohne Ende.
Nima
Ohne Ende, okay. Also ich bin 2002 schon mal nach Spanien gezogen. Ich habe in Deutschland alles abgegeben, habe meine Zelte abgebrochen und bin nach Spanien gezogen und habe kurz vorher ein Buch gelesen über eine Frau, die in… irgendwo im… Wie heißt denn das Land? Butan, als Lehrerin gearbeitet hat und in diesem Buch kam der Name Nima vor und den fand ich super schön und habe den dann in irgend so einem Chat-Forum als mein Synonym verwendet und als ich nach Spanien gezogen bin wurde das Ganze zu einem Selbstläufer, weil ich Nima halt auch viel schöner fand, als meinen eigentlichen Namen und da hat mich dann 1,5 Jahre jeder nur noch unter Nima gekannt. Sowohl die Sprachschule, als auch mein Freund hat mich unter dem Namen kennengelernt und als ich dann zurück nach Deutschland gekommen bin, war es irgendwie nur noch ein logischer Schritt, dass ich meinen Vornamen offiziell ändern lasse und der ist jetzt an die zweite Stelle gerückt, weil Nima könnte sowohl ein Junge oder ein Männer- als auch ein Frauenname sein und damit keine Zweifel aufkommen, dass ich eine Frau bin, ist mein alter Vorname jetzt mein Zweiter, aber ich heiße offiziell Nima.
Robert
Okay.
Nima
Yeah!
Robert
Jetzt gibt es… Du hast gerade schon gesagt, also es gibt Nima, dann gibt es deinen Freund Steve und es gibt einen Horst.
Nima
Der Horst!
Robert
Horst ist ein 36 Jahre alter Mercedes Bus. Quasi nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit, sondern mit dem Bus ans Meer.
Nima
Und dann da arbeiten.
Robert
Arbeiten, ja wie ist es denn dazu gekommen, dass ihr jetzt mit einem Bus unterwegs seid?
Nima
Da muss ich auch nochmal ein bisschen ausholen. Den Stevie habe ich in Spanien kennengelernt, damals als ich da gewohnt habe und habe mit ihm das erste Mal so richtig schöne Outdoor-Unternehmungen gemacht. Wir sind Wildcampen gegangen, mit ihm habe ich das Klettern angefangen und habe dann mich nicht nur in Stevie, sondern auch in Spanien verliebt und habe festgestellt, wie geil es überhaupt ist, raus unterwegs zu sein, Outdoordinge zu unternehmen. Klettern, Bouldern, Mountainbiken und habe halt auch gemerkt, dass das Wildcampen total Spaß macht und als ich wieder zurück in Deutschland war, wollte ich irgendwie die Kombination hinbekommen nach Spanien zu ziehen, selbstständig zu arbeiten, aber irgendwo muss ich ja leben und dann kam uns die Idee, ja vielleicht können wir ja irgendwie in ein Wohnmobil ziehen und dann haben wir gesucht und recherchiert und sind auf Messen gefahren und irgendwann kam Horst und Horst ist jetzt seit zwei Jahren in unserer Familie sozusagen und seit einem Jahr wohnen wir in ihm.
Robert
Es ist ja schon der Traum für viele so mit einem eigenen Camper oder mit einem Wohnmobil unterwegs zu sein. Viele scheuen sich aber die Arbeit, weil du sagst ja auch 36 Jahre. Das ist ein Stück. Ich würde es mich nicht trauen, weil ich habe keine Ahnung von Autos.
Nima
Da geht es dir wie mir.
Robert
Wunderbar. Hat Steve denn Ahnung von Autos?
Nima
Also Steve hat den Vorteil, dass er zehn Geschwister hat. Davon sind acht Brüder und von denen sind drei irgendwo in dieser KFZ-Branche tätig. Zwei haben eine eigene Werkstatt und die helfen uns natürlich mit Rat und Tat weiter. Also uns ist in Spanien die Wasserpumpe verreckt, da hat Stevie dann angerufen und hat gefragt was er machen soll und hat sich dann eine Wasserpumpe ach Spanien schicken lassen, die tatsächlich selber getauscht. Da war ich ganz stolz auf ihn und er war auch Stolz auf sich, weil er ist eigentlich Informatiker und kein KFZ-ler. Er eignet sich da echt viel Wissen an und kümmert sich um die ganze Technik, aber ich muss auch sagen ich bin da raus, also ich weiß wo wir das Ding starten und wie ich den fahre und wo ich die Rückfahrkamera ankriege aber ansonsten. Hey, ich habe keinen Plan. Überhaupt nicht. Er ist rot. Super. Das kann ich noch sagen.
Robert
Outdoorsport ist ja für dich primär Bouldern.
Nima
Na ja und Klettern.
Robert
Okay, ja, also an Felswand…
Nima
Genau.
Robert
…hängen. Ob jetzt klein oder groß. Ist natürlich ein Luxus, wenn ihr dann quasi dort übernachten könnt, wo die besten Bouldergebiete sind. Wie ist das so zu wissen, eigentlich müsste ich arbeiten. Texten oder sowas, auf der anderen Seite schaust du aus dem Fenster, siehst die Berge oder die Hügel, Felswand und denkst dir so Scheiße jetzt musst du hier vor dem Laptop hocken. Eigentlich würde ich da lieber an der Wand hängen. Wie schaffst du das da wirklich dann doch zu Arbeiten, die Disziplin irgendwo zu haben?
Nima
Also die Disziplin wird mir dadurch gegeben, dass es mir das genau ermöglicht. Also meine Disziplin ermöglicht es mir das ich mit meinem Bus vor der Felswand stehe und in der Pause dann einfach mal rausgehen und klettern kann. Also wenn ich mich darüber beschweren würde, wäre es echt Jammern auf hohem Niveau, weil ich gucke lieber beim Arbeiten auf eine Felswand, als auf irgendeine blöde Bürotür oder Betonwand. Klar ist das natürlich manchmal schwer, wenn draußen richtig geiles Wetter ist und dann rufen die Routen alle, dass sie geklettert werden wollen, aber ich kann jederzeit Pause machen. Ich kann mir einteilen wann ich arbeite. Ich bin relativ frei in meiner ganzen Tagesgestaltung. Ich kann auch morgens klettern gehen und nachmittags arbeiten oder umgekehrt oder nachts arbeiten. Deswegen fällt mir, dass mit der Disziplin eigentlich nicht so schwer. Das geht eigentlich. Ich kann auch mal zwei ganze Tage nicht arbeiten, nur klettern und dann arbeite ich wieder, also…
Robert
Also ist quasi das Wochenende für dich verschoben an die Tage wo du den Kopf frei hast.
Nima
Genau. Ich arbeite eigentlich am liebsten am Wochenende, weil egal wo wir sind, am Wochenende ist natürlich am Fels immer was los. Das heißt wir meiden das, am Wochenende an den Fels zu gehen und dann nutze ich das in der Regel zum Arbeiten. Das geht echt gut.
Robert
Das ist ein Traum auf jeden Fall. Ihr lebt ihn jetzt. Wie haben andere Leute in deinem Kreis darauf reagiert? Eltern, Geschwister?
Nima
Meiner Mutter ist das Ganze ein bisschen suspekt. Das liegt aber auch daran, dass meine Mutter erstens Camping total schrecklich findet und lieber auf so All Inklusive Urlaub abfährt und dieser ganze Lebensstil ist hier halt einfach ein bisschen, ja suspekt. Sie lässt mich aber machen. In dem Fall halte ich ja auch Kontakt zu ihr. Sie weiß immer das es mir gut geht, aber ihr wäre es wahrscheinlich lieber, ich hätte wieder ein schönes Einfamilienhäuschen irgendwo am Kölner Stadtrand.
Robert
Oje.
Nima
Unser Umfeld für die war das eigentlich normal, also die kennen das eigentlich nur so, dass wir auf so Ideen kommen, die hat das jetzt nicht verwundert und als ich damals das erste Mal nach Spanien gezogen bin hat sich mein Umfeld eh schon stark verändert, also da sind viele Freundschaften auch auf der Strecke geblieben, weil das einfach ein ganz neuer Lebensabschnitt war, aber die meisten finden es eigentlich eher cool und würden es vielleicht sogar selber machen, aber trauen sich nicht.
Robert
Da es ja schon ein Traum ist, aber irgendwann… Ein Traum ist nicht immer Traum. Was sind Momente wo du so fluchst, also wo du sagst, warum mache ich den ganzen Blödsinn hier. Wäre ich mal vielleicht doch… oder gibt es diese Momente überhaupt, wo du sagst eigentlich war es ja früher auch ganz gut.
Nima
Erstaunlicher Weise hatte ich das in den letzten zehn, elf Monate kein einziges Mal. Die Momente wo ich fluche, sind die, wie heute Nacht, wo ich von Mücken zerstochen werde und frage warum zum Scheiß haben wir kein Moskitonetz?
Robert
Willkommen am Bodensee.
Nima
Nee, aber mir fehlt nichts, also wir haben noch nichts als eine warme Dusche. Wir haben ja nur eine Kaltwasserdusche, aber ich merke einfach, dass ich durch den Lebensstil viel anpassungsfähiger und flexibler werden. Es ist für mich echt ein Stück Freiheit. ich habe jetzt nochmal, nach zehn Monaten, obwohl wir schon wenig dabeihaben, entrümpelt und Sachen weggeworfen. Ich merke also wie wenig ich brauche um zufrieden zu sein und selbst nach vier Tagen Regen ist es nicht so, dass mir da die Decke auf den Kopf fällt. Also ich hätte es mir teilweise schwieriger vorgestellt, aber es ist erstaunlich leicht. ich vermisse gar nichts, also es gab nicht einmal den Moment wo ich sag: Boah jetzt wieder eine schöne Wohnung. Wir haben es gemütlich da drin. Alles super.
Robert
Und was sind die Schönsten? Also genau das Gegenteil eigentlich. Was ist so das Schönste Erlebnis, an was du dich jetzt in den letzten Monaten erinnern kannst?
Nima
Da gibt es total viele von. Also einmal wir haben halt hinten, im Bettbereich, ein Fenster, wo wir schon mega schöne Sonnenaufgänge einfach erlebt haben. Sei es an den Bergen oder am Strand und wir haben ja ständig neue Ausblicke, also da sind dauernd wieder so WOW-Effekte dabei, wo man dann morgens um fünf die Augen aufmacht und will überhaupt nicht mehr einschlafen. Oder auch das wir nachts wach werden und gehen dann vor den Bus, weil wir gerade nicht schlafen können und stehen dann direkt unter einem Hammer geilen Sternenhimmel in den Bergen. Also es gibt total viele Momente, die einfach super beeindruckend sind und wo ich immer wieder sage das ist echt ein Geschenk, dass wir das jetzt haben. Mitten in den Bergen komplett alleine zu sein, überall Wildtiere um dich herum. Das ist schon schön, also…
Robert
Und was war denn so die… Du hast ja „Abenteuer Spanien“. Was ist so die schönste Region für dich gewesen, jetzt aus sportlicher Hinsicht, aber auch Landschaftlicher Hinsicht?
Nima
Das habe ich mich echt jetzt auch gefragt und ich muss passen. ich kann es nicht sagen. Ich dachte eine ganze Zeit lang, es wäre Katalonien. Da habe ich ja auch anderthalb Jahre gewohnt. Dann sind wir aber runter gefahren nach Andalusien und das ist einfach auch eine traumhafte Ecke. Also das muss man eigentlich gesehen haben. Gerade für Leute, die gerne Outdoorsport in den Bergen machen. Da ist alles möglich von Extremklettern, über Mountainbiken, Bouldern… Dachte ich, okay Andalusien ist also kurz hinter Katalonien und dann sind wir aber wieder hoch gefahren in Richtung Nordspanien, Kantabrien und Baskenland und seitdem kann ich es einfach nicht mehr entscheiden, weil Kantabrien hat mich auch noch einmal auf die letzten Meter total umgehauen. Pico das Europa. Das ist 50 Kilometer hast du die Hammerkrasse Berglandschaft und 50 Kilometer weiter ist das Meer. Also so krasse Gegensätze habe ich da echt auch selten erlebt und das ist einfach wunder-, wunderschön da.
Robert
Und trotzdem kommt jetzt der Relaunch bald.
Nima
Ja.
Robert
Auf „Abenteuer unterwegs“
Nima
Genau.
Robert
Ihr verlasst Spanien, seit jetzt in Deutschland kurzzeitig zurück.
Nima
Ein Zwischenstopp, ja.
Robert
Flüchtet rechtzeitig vor dem Einsetzen des Herbstwetters wohin?
Nima
Im nächsten Jahr geht es nach Griechenland. Wir fahren im September nach Griechenland. Da bleiben wir ungefähr fünf Monate oder sowas über den Winter, bis es halt wirklich definitiv wieder warm wird und dann geht es über die Balkanstaaten Albanien, Kroatien, Montenegro wieder nach Deutschland. Also wir haben ungefähr ein Jahr wieder geplant.
Robert
Okay, aber danach ist dann noch nichts irgendwo fix sowieso nicht.
Nima
Also wir sind beide keine Planer. Überhaupt nicht. Wir lassen uns immer so gerne vom Leben treiben. Das kann ja auch sein, dass wir Griechenland ein total neuer Impuls bekommen. Vielleicht finden wir da ein Häuschen oder treffen Leute die sagen: Hey, fahrt mit dem Bus doch mal da und dahin. Dann sind wir immer flexibel uns darauf einzulassen, also das ist eine grobe Planung die wir jetzt für das nächste Jahr haben. Das kann alles anders kommen, aber ich würde grundsätzlich gerne auch nochmal nach Portugal fahren oder nach Marokko, aber halt nicht in diesem Jahr. Das kommt dann vielleicht danach. Mal schauen.
Robert
Du bist Coach. Du bist Texterin und, jetzt machen wir ein bisschen Schleichwerbung, wer jetzt das Video gerade anguckt, ich halte hier eine Tasse…
Nima
Klettertasse.
Robert
…Klettertasse, mit so einem Bouldergriff. Also mir wäre der Maßkrug lieber. Erzähl kurz, wie ist es dazu gekommen zu dieser Idee oder wie macht… Du machst das ja zusammen mit einem Geschäftspartner / Freund. Wie ist es dazu gekommen?
Nima
Ich war vor 1,5 Jahren auf der DNX – auf dieser Digitalen Nomaden Konferenz und die ist ja immer sehr inspirierend. Da kommt man mit vielen Ideen nach Hause und das ging mir dann auch so auf der, ich glaube sechs Stunden dauernden Autorückfahrt hatte ich dann genügend Zeit Ideen auszubrüten und da kam mir der Gedanke: Wie wäre es dann eigentlich eine Tasse mit so einem Klettergriff zu machen und ich bin aber kein Bastler und ich hatte auch keine Lust irgendwie einen Internetshop aufzusetzen und habe dann in so einer Facebookgruppe für Digitale Nomaden gefragt ob jemand Lust hätte mitzumachen oder eine Idee hätte und da hat sich ein paar Wochen später der Chris gemeldet. Der ist Grafiker und Webdesigner und selber auch Boulderer und er hat gesagt, er hätte Lust das Ganze umzusetzen und das ergänz sich halt ideal, weil er alles macht, was mit Grafik und Shop zu tun hat. Ich mache das Ganze mit dem Texten und zusammen entwickeln wir uns jetzt gerade weiter und haben den Shop wirklich schon gut vorangebracht. Da sind wir total stolz drauf und gehen jetzt auch in diesen B2B Bereich, das wir an Kletterhallen verkaufen wollen und an Shops. Genau und das ist echt auch so eine Leidenschaft, diesen Spaß, den wir am Klettern und Bouldern haben, durch ein Produkt auszudrücken, was man anderen verschenken kann oder schenken kann, um so eine Freude dann eben auch weiterzutragen.
Robert
Also wer daran Interesse hat, ich werde es auf jeden Fall verlinken. Sieht spannend aus.
Nima
Gibt es auch in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Das ist einfach.
Robert
Also das ist einfach, okay.
Nima
Wer es herausfordernder mag kriegt auch gerne kleinere Griffe, genau.
Robert
Sehr gut.
Nima
Ja.
Robert
Bouldergriff, was ist dir lieber? Bouldern oder Klettern?
Nima
Ich persönlich mag tatsächlich das Klettern lieber. Wenn ich eine Zeitlang Bouldern war komme ich auch ins Bouldern wieder rein und mag das auch unheimlich gerne, aber das Bouldern ist ja ungesichert. Da habe ich halt die Matte unten liegen und beim Klettern, es ist wahrscheinlich eine ganz blöde Kopfgeschichte, fühle ich mich einfach durch dieses Seil sicherer. Also Klettern ist eher mein Ding, aber ich boulder auch gerne.
Robert
Wir haben uns vor zwei Jahren, drei Jahren… Drei Jahren inzwischen schon, ne zwei Jahren 2014 zur DNX glaube ich, dass erste Mal getroffen. Zusammen gekommen sind wir eigentlich aus einem ähnlichen Thema, was uns begleitet, nämlich die Höhenangst bzw. Sturzangst.
Nima
Ja.
Robert
Jetzt mag man vielleicht so ein bisschen… Wie kommt das denn zusammen? Höhenangst ist ja also Sturzangst, je nachdem wie man es sagen will und klettern ist ja eigentlich passt ja eigentlich nicht.
Nima
Also erstmal glaube ich, dass jeder Kletterer Sturzangst kennt. Ich kann mir kaum… Ja vielleicht gibt es ein oder zwei die keine haben, oder bei denen fängt es wesentlich später an, aber grundsätzlich ist das was, was jeder Kletterer kennt, was jeden auch begleitet. Den einen halt früher und den anderen später. Ich habe das Klettern genau aus dem Grund angefangen, weil ich dachte die beste Art mit einer Angst sich zu konfrontieren, ist da rein zu gehen. Also wenn ich weiß ich habe Höhenangst, dann sollte ich vielleicht mit dem Klettern anfangen. Der Effekt ist, dass mir das Klettern zwar total Spaß macht, aber ich immer noch wahnsinnige Angst vor dem Fallen habe, also ich kann oben auf dem Leuchtturm stehen oder auf hohen Türmen, das ist alles kein Problem. Ich habe kein Problem mit der Höhe, sondern wirklich Angst vor dem Fallen und das wird auch nicht wesentlich besser, aber ich lasse mir den Sport deswegen nicht madigmachen. Ich mache ihn trotzdem gerne, obwohl es mir halt vielleicht schwerer fällt als anderen.
Robert
Und was hast du da schon versucht? Also es gibt ja Bücher. Da gibt es ein gutes, was wir auch mal zusammen beschreiben wollten eigentlich, was ja nicht so richtig geklappt hat. Den Entwurf habe ich glaube ich immer noch.
Nima
Steht immer noch auf der To Do Liste. Ja, ja genau.
Robert
Genau. Da stehen ja schon Tipps drinnen, die mir jetzt geholfen haben. Also jetzt nicht die Frontaltherapie quasi runterfallen lassen. Sondern eher so diese sanftere Tour durch langsam herantasten, durchatmen und dann Go. Wie schaffst du das für dich?
Nima
Also viele Sachen sind mir ja selber bekannt, weil ich ja auch als Coach arbeite. Ich versuche mich immer wieder zu motivieren indem ich mir sage: Warum will ich das Ganze eigentlich machen? Ich zerlege mir das Ganze in kleine Ziele. Also wenn ich bei einer 25 Meter Route Angst habe, dann gucke ich halt das ich mir erstmal kleine Ziele setze. Das ich immer wieder Pausen mache. Dass ich mich immer wieder fokussiere. Das ich mir zur Not auch irgendeinen Anker nehme, auf den ich mich konzentrieren kann. Sei es, dass ich ein Lied singe um meinen Atem zu kontrollieren. Also es gibt unheimlich viele Techniken, um sich mit seiner Angst da irgendwie auseinander zu setzen, aber das Wichtigste ist einfach machen. Weil ich merke schon noch, dass ich so eine Vermeidungsstrategie habe, obwohl ich gerne klettere, kann es passieren, dass ich an manchen Tagen tausend Ausreden finde, um nicht klettern gehen zu müssen. Ich sage: Ah ne…
Robert
Die Hunde müssen Gassi geführt werden.
Nima
Die Hunde müssen Gassi gehen. Es ist ein bisschen zu nass.
Robert
Oder Rad fahren.
Nima
Genau. Jetzt ist es vielleicht zu warm. Ah ne, jetzt ist es eigentlich zu windig und ah jetzt habe ich gerade gegessen und jetzt habe ich heute Nacht nicht geschlafen, also es gibt tausend Gründe, warum ich manchmal nicht an den Felsen gehen kann. Wenn ich dann da bin, dann geht es meistens, aber das ist so eine Vermeidungstaktik, die ich dann fahre.
Robert
Okay.
Nima
Und das Schlimmste ist, wenn ich der nachgebe, weil dann wird die Angst vor der Angst wieder größer und größer. Das heißt das wichtigste ist eigentlich machen.
Robert
Also dranbleiben.
Nima
Ja, ja genau. Immer dranbleiben und machen, ja.
Robert
Würdest du, wenn du jetzt schon früher gebouldert hättest in jungen Jahren…
Nima
Was heißt denn hier in jungen Jahren?
Robert
Also vor fünf Jahren quasi. Würdest du es da jetzt auch schon so machen, wie du es jetzt machst, sprich, wenn du jetzt Anfang 20 noch wärst und du hättest die Chance in so einem Bus rumzureisen, irgendwie dein Geld online oder halt ortsunabhängig zu verdienen. Würdest du es nochmal wagen oder direkt wagen?
Nima
Also ich bin eigentlich nicht unglücklich darüber, dass ich das erst so spät jetzt alles gemacht habe, weil ich ja auch in den ganzen Jahren davor viele Erfahrungen gesammelt habe. Also eigentlich würde ich alles wieder so machen. Vielleicht würde ich mit manchen Sachen früher anfangen, aber ja ist alles schon so in Ordnung.
Robert
Sehr gut. So zum Abschluss noch ein paar kurze Fragen. Ich bin gespannt, gerade bei der Ersten. Berge oder Meer? Was ist dein Favorit und Warum?
Nima
Ganz klar die Berge, weil am Meer wird mir eigentlich nach einer Stunde langweilig. Ich bin kein Wasserfreund. ich gehe da rein, tauche unter, gehe wieder raus und gehe am Strand spazieren, aber Berge ist einfach abwechslungsreicher und da fühle ich mich auch selber kleiner und unwichtiger. Das ist also auch ein bestimmtes Gefühl, was die Berge in mir auslösen.
Robert
Wenn du drei Monate auf einer einsamen Hütte in den Alpen oder in Katalonien oder wo auch immer verbringen müsstest/ dürftest… Wie würdest du deine Zeit verbringen?
Nima
Eigentlich ist da ja gar kein großer Unterschied zu dem, wie wir jetzt im Bus leben. Nur das es dann eine einsame Hütte und kein einsamer Bus ist.
Robert
Okay, wenn Horst auf 2.000 Meter stehen würde.
Nima
Also ich mache super gerne irgendwelche sportlichen Dinge. Sei es das ich auch Kraftübungen mache, Liegestütze oder was weiß ich. Ich halte mich halt gerne fit und gehe auch joggen. Das muss nicht immer klettern sein. Ich lese gerne. Ich meditiere gerne. Ich esse gerne, also ich glaube mir würde es nicht langweilig werden. Vielleicht würde ich irgendwie nochmal meine Kochkünste verbessern oder ja irgendwie sowas.
Robert
Ich komme dann zum Essen vorbei.
Nima
Ja.
Robert
Was ist ein Gadget oder ein Ausrüstungsgegenstand, nennen wir es mal zu Deutsch…
Nima
Danke schön.
Robert
Was du immer dabei hast oder ohne was du nicht an den Berg gehen würdest
Nima
Das ist echt eine gute Frage. Ich glaube so simpel das klingt: eine Stirnlampe.
Robert
Warum?
Nima
Und auch ein Handy mit Internetverbindung kann gar nicht schlecht sein. Das ist uns in einem Boulder-Gebiet in Spanien passiert, dass wir einfach zu spät vom Fels zurückgegangen sind und haben echt nichts mehr gesehen, weil es war stockdunkle Nacht und wir haben uns verlaufen. Das heißt Stirnlampe war echt wichtig, weil das richtig hartes Felsgebiet ist, wo es auch steil runtergeht. Ohne Lampe hätten wir uns da echt übel verletzen können und nachdem wir zwei Stunden wie blöd gesucht haben, kam jemand auf die Idee das er ja Internet auf seinem Handy hat um dann mal Google anzuschmeißen und zu gucken wo wir sind.
Robert
Auch gut.
Nima
Seitdem denke ich, ist das echt eine hilfreiche Geschichte. Also ja, Smartphone und Stirnlampe.
Robert
Deine Top Blog, also Top drei Blogs rund um das Thema Berg oder die mit Bergen zu tun haben. Welche liest du?
Nima
Hey da muss ich echt passen, weil ich gar nicht dazu komme, andere Blogs zu lesen. Ich bin entweder selber draußen in den Bergen, da brauche ich keine Bergblogs lesen und ansonsten lese ich halt gerne Blogs, die sich mit einem Thema beschäftigen in dem ich nicht so fit bin, aber mir fallen jetzt gerade echt…
Robert
Zu Beispiel?
Nima
Internetmarketing, wie ich meine Sache vielleicht besser vermarkte, aber ein Blog der auch Ab und zu sich mit dem Klettern beschäftigt ist „Global Travel Art„.
Robert
Okay, dann verlinke ich den.
Nima
Die Nadja… Genau. Die geht auch klettern.
Robert
Was empfiehlst du gegen Bergweh? Nicht jeder kann immer in den Bergen sein. Was empfiehlst du?
Nima
Zum Beispiel eine Klettertasse. Nein Quatsch. Gegen Bergweh? Ich würde mir wahrscheinlich irgendwas nach Hause holen, was mit den Bergen zu tun hat. Bergkräuter, irgendwelche schönen Fotos, ansonsten möglichst einfach rausgehen, so oft es geht. Berge sind ja Natur und mein Gott, halt einfach raus.
Robert
Okay. Wen würdest du gerne mal hier im Podcast als Gast hören?
Nima
Den Christian von „Feel4Nature“.
Robert
Den Christian von „Feel4Nature“. Okay.
Nima
Viel Spaß.
Robert
Da muss ich wahrscheinlich nach Ägyptenund tauchen oder auf den Appalichian Trail.
Nima
Das war nicht die Frage.
Robert
Wunderbar Nima. Ich danke Dir. Wünsche dir auf jeden Fall eine wunderbare Zeit auf dem Weg nach Griechenland.
Nima
Danke schön.
Robert
In Griechenland. Alles Gute für die Zukunft und ich bin gespannt wo wir uns das nächste Mal dann wiedersehen. Ich danke Dir.
Nima
Danke auch.
Robert
Ciao Nima.
Nima
Ciao.

Meinungen & Diskussion

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